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Rezensionen zu
Terror

Dan Simmons

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

1845 brechen zwei Schiffe in die Arktis auf um die Nord-West-Passage, und damit einen kürzeren Seeweg von Europa nach Asien, zu finden. Keiner der Männer wird diese Reise überleben und erst 170 Jahre später werden die Überreste der beiden Schiffe, schriftliche Nachrichten und verschiedene Ausrüstungsgegenstände gefunden. Noch heute gibt es viele ungeklärte Rätsel wie es zum Scheitern der Expedition und dem Tod der Männer kam. Die Schiffe wurden zuletzt von Walfängern gesehen und Jahre später von Eskimos, diese berichteten über weiße Männer, die auf einer eisigen Insel verhungert sind. Dort fanden sich sogar Anzeichen von Kannibalismus. Dan Simmons erzählt in seinem Roman von den historischen Ereignissen dieser Expedition und verbindet sie mit fiktiven Horrorelementen. Die Geschichte und die Rätsel der Expedition um Sir John Franklin fand ich schon immer faszinierend, so dass ich am Roman von Dan Simmons nicht vorbeigehen konnte. Simmons versteht es wirklich atmosphärisch zu erzählen und schafft es so dem Leser die kalte und erbarmungslose Umgebung der im Eis gefangenen Schiffe vor Augen zu führen. An manchen Stellen kann man den eisigen Wind förmlich spüren und zu jeder Zeit bibbert und hungert man mit den Männern. Simmons hat seinen Roman gut recherchiert, greift mehrere der um die Expedition kreisenden Theorien auf und bringt auch die Lebensweise der Inuit mit ein. So ist es sehr spannend über die Probleme und katastrophalen Fehler der Expedition zu lesen. Durch Perspektivwechsel erfährt der Leser auch viel über die Kapitäne John Franklin und Francis Crozier, zudem verwendet Simmons das fiktive Tagebuch eines Schiffsarztes und lässt kapitelweise auch die einfachen Schiffsleute zu Wort kommen. Die meiste Zeit liest sich das sehr spannend, wären da nicht die unnötigen Ausschweifungen, die zu störenden Längen führen. Simmons schafft es einfach nicht die knapp 1000 Seiten durchwegs spannend zu füllen. Vor allem im Mittelteil hätte ich mir gewünscht, dass er sich kürzer gefasst, die Handlung gestrafft und manche Kapitel sogar ganz weggelassen hätte. Fazit Für meinen Geschmack gibt Simmons den Nebensächlichkeiten zu viel Platz. Seine Geschichte hätte er auch auf 500 Seiten erzählen können, dann wäre ein durchgängig spannendes Buch herausgekommen. So ist es zwar ein gelungenes Werk, aber einfach viel zu lang.

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Bei diesem verregneten Herbstwetter neigt so mancher von uns zur Melancholie. Dabei sind draußen herrliche Temperaturen, zumindest wenn man sie mit denen der Arktis vergleicht. Um mir vor Augen zu führen, wie gut ich es doch mit dem hiesigen bewölkten Himmel habe, musste ich einfach nur Terror von Dan Simmons lesen, mein aktuelles Patentrezept gegen üble Schlecht-Wetter-Laune. Im Jahr 1845 startet im Auftrag der Royal Navy eine Expedition zur Durchquerung der Nordwestpassage, der sagenumwobenen Verbindung zwischen Arktis und Pazifik. Leiter dieser Expedition ist Sir John Franklin, der sich auf seine alten Tage noch einmal als großer Forscher hervortun möchte. Mit ihm ziehen Kapitän Francis Crozier und 132 Männer auf den zwei Schiffen HMS Erebus und HMS Terror gen Norden. Von übersteigerten Ambitionen des alten Franklin angetrieben, frieren sie an einer ungünstigen Stelle im Packeis ein. Es folgen harte Winter mit minus 70 Grad, schwindende Lebensmittel- und Kohlevorräte, Meutereigedanken, Packeis, das nach und nach die Schiffe zerquetscht – und das Monster im Eis. Drei Jahre lang führen die Expeditionsteilnehmer einen verzweifelten Überlebenskampf, bei dem das Ende schon festzustehen scheint. In Rekordgeschwindigkeit habe ich diesen 962 Seiten dicken Wälzer verschlungen. Die historischen Fakten in Verbindung mit fantastischen Horrorelementen machen diesen Roman für mich so besonders. Einerseits weiß der Leser wie die ganze Geschichte ausgeht, denn das Schicksal der HMS Terror und HMS Erebus ist dank massenhafter Aufklärungstrupps erforscht. Wie es jedoch so weit kommen konnte, mit welchen Geheimnissen und Schrecken die Besatzungen vorher konfrontiert wurde, wird schonungslos von Dan Simmons beschrieben. Der betont langsame Schreibstil unterstreicht die schrittweise Zermürbung der im Eis gefangenen Menschen, mag jedoch nicht jedermanns Sache sein. Ich gebe zu, dass ich einige der detaillierten Beschreibungen des Schiffaufbaus, des Schiffspersonals und der Abläufe im Matrosenalltag lediglich überflogen habe, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Der kapitelweise Wechsel der Erzählperspektive bereichert um verschiedene Sichtweisen und untermauert die unterschiedlichen Motivationen der Akteure. So wird der Leser insbesondere mit Kapitän Croziers Gedanken, aber auch mit denen des Leutnants Irving, des Eislotsen Thomas Blanky, des Vortoppmanns Harry Peglar und natürlich mit denen des Expeditionsleiters Sir John Franklin konfrontiert. Eine ganz besondere Note bilden die Tagebucheinträge des Assistenzarztes Harry D.S. Goodsir. Durch ihn erfährt der Leser auch von der grausamen Seefahrer-Krankheit Skorbut. Ich muss zugeben, dass ich Vitamin C-Mangel schlichtweg unterschätzt habe. Sehr plastisch wird vom Autor beschrieben, wie erst das Zahnfleisch anfängt zu bluten, später schwarz wird und die Zähne ausfallen, während die Betroffenen durch blutende Wunden immer schwächer werden und schließlich sterben. Dass es im arktischen Winter so gut wie kein Sonnenlicht gibt, wird wohl zusätzlich dem Vitamin D-Haushalt nicht gut getan haben. Das Monster im Eis ist von Anfang an ein sehr präsenter Bestandteil der Handlung. Daher fragte ich mich nach den ersten 100 Seiten was da noch so alles kommen mag. Schließlich war der Spannungsbogen um das Auftauchen des Bösewichts doch schon vorüber. Ich wurde eines Besseren belehrt, denn das Fantasy-Element Monster ist nur eine Gefahr von vielen, die sich durch das Buch ziehen. Immer wieder wurde ich mit ungeahnten, teilweise grausamen Wendungen überrascht, die ich viel weiter hinten oder gar nicht im Buch vermutet hätte. Eine winzige Prise Sex und das Erinnern an frühere Zeiten sorgten für etwas Auflockerung. In der Mitte des Buches fragte ich mich dann, was das fantastische Element des Eismonsters in einem sonst so realistsichen Roman zu suchen hat. Die Auflösung ganz am Ende war jedoch eine runde Sache und auch besser als jede meiner vorher ausgedachten Theorien. Ich würde jedem, der Terror lesen möchte, raten, das Hardcover zu kaufen. Leider ist die Beschaffenheit des Softcover-Buchdeckels alles andere als stabil, ich persönlich habe ihn mit Klebestreifen versucht etwas zu auszubessern. Für das bessere Verständnis der Seemanns- und Inuit-Sprache sind im Anhang Glossare enthalten. Dort befindet sich auch eine Liste der gesamten Besatzung beider Unglücksschiffe. Wer Geschichten rund um mysteriöse Expeditionen liebt, aber die etwas wärmeren Gefilde vorzieht, dem kann ich auch wärmstens Die versunkene Stadt Z von David Grann empfehlen. Karoline, www.inkunabel.wordpress.com

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