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Rezensionen zu
Feuerklingen - Die Klingen-Saga

Joe Abercrombie

Die Klingen-Romane (2)

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Nachdem sich im ersten Band alle zusammengefunden haben und alle Figuren eindrücklich vorgestellt wurden, geht es jetzt auf eine Reise - ob ich es Heldenreise nennen würde weiß ich nicht *lach* Denn die Helden tragen weder eine strahlende Rüstung, noch sind sie besonders sympathisch und haben teilweise echt bedenkliche Charakterzüge, die einen abstoßen könnten ... ABER! Sie sind auf ihre schräge Art sehr genial! Trotz der vielen "Makel" und seltsamen Angewohnheiten haben sie alle irgendwie ihren verschrobenen Charme <3 Vor allem - natürlich - je mehr man über die Hintergründe erfährt, ihre Vergangenheit, über das, was sie erlebt haben, lässt ihre Reaktionen in völlig neuem Licht dastehen. Und sie verändern sich, wachsen über sich hinaus, entwickeln sich durch die Erfahrungen weiter und sind mir sehr ans Herz gewachsen! Trotz dem rauen Umgang untereinander fließen auch immer wieder Momente ein, die ans Herz gehen, denn unter jeder der harten Schalen steckt ein weicher Kern, der einfach nur in Frieden leben möchte. Von der Handlung gar nicht viel sagen, wenn ich so darüber nachdenke, da ist an sich so viel gar nicht passiert - und trotzdem war es fesselnd von Anfang bis Ende, weil die das Zusammenspiel der Charaktere und die Intrigen und Feinheiten so viele Raum für Spekulationen gegeben haben, dass ich mit Spannung an jeder Seite geklebt bin. Dazu trägt natürlich auch der Wechsel bei zwischen den Perspektiven, so dass man an verschiedenen Schauplätzen kleine und große Schlachten erleben kann: im zwischenmenschlichen aber natürlich auch in Kämpfen um Leben und Tod. Dabei gibt es auch immer wieder lustige Zwischentöne mit viel schwarzem Humor. Vor allem Dow, der ein wirklich gemeiner und brutaler - und ja unsympathischer Typ ist - haut immer wieder Sprüche raus, die einfach genial sind :D Auch die Gedankengänge des Inquisitors Glokta finde ich gut eingesetzt und macht ihn für mich besonders interessant. Er ist eine äußerst tragische Figur und zeigt deutlich, wie die Konsequenz aus Leiden entsteht, anderen Leid zuzufügen und aus dem Gefühl der Ohnmacht damit ein Gefühl von Macht zu verleihen.

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Glokta kann seine Beförderung zum obersten Inquisitor von Dagoska nicht genießen. Die Stadt wird von der Armee der Gurkish belagert und um die Verteidigungsanlagen ist es schlecht bestellt, zudem soll es einen Verräter geben, der die Stadt an die Angreifer verkaufen will. Sein Vorgänger, der dem Verräter auf die Schliche gekommen ist, ist spurlos verschwunden und sein Vorgesetzter erwartet von Glokta, dass er das Verschwinden aufklärt und die Stadt vor der Invasion bewahrt. In seinen Augen sind die vier Ratsmitglieder von Dagoska die Hauptverdächtigen, doch alle haben angeblich keine Ahnung, was passiert ist. Glokta macht sich keine Freunde, als er seine neue Autorität einsetzt, um die gewohnte Ordnung in der Stadt auf den Kopf zu stellen. Jahrzehntelang hat der Rat die native Bevölkerung unterdrückt und ausgebeutet, doch genau deren Hilfe benötigt die Stadt nun, um nicht unterzugehen. Logen zieht im Gefolge vom Magier Bayaz weiter nach Westen zum Rand der Welt. Den Grund ihres Abenteuers haben er und seine Begleiter immer noch nicht erfahren und die Reise wird zunehmend gefährlicher. Die kleine Gruppe aus sehr unterschiedlichen Charakteren beginnt langsam voneinander zu lernen und es baut sich etwas Vertrauen zwischen den Mitgliedern auf. Jedoch scheinen die Feinde von Bayaz von seinem Vorhaben erfahren zu haben und entsenden ihre Schergen, um die Gefährten aufzuhalten. Logens ehemalige Weggefährten haben beschlossen, sich der Union anzuschließen und sie im Krieg gegen Bethod zu unterstützen. Ihr Wissen über Angland und die Taktiken des Feindes könnte sich als äußerst wertvoll erweisen, doch die Armee steht unter dem Kommando des nutzlosen und unerfahrenen Kronprinzen. Der Marschall traut ihm keine großen Aufgaben zu. Er betreut West mit der unrühmlichen Aufgabe, auf ihn Acht zu geben und sendet sie mit dem schlechtausgerüsteten Teil der Truppe an den vermeintlich ungefährlichsten Ort des Landes. Doch der Kronprinz kann in seiner Eitelkeit nicht still halten, ignoriert jegliche Ratschläge von West und führt seine Männer in einen Hinterhalt. Joe Abercrombies Werk glänzt mit seinen äußerst lebhaften Situations- und Umgebungsbeschreibungen, die eine Welt erschaffen, die sich dynamisch und echt anfühlt. Die Geschichte ist durchweg spannend, egal zu welcher Personengruppe zwischen den Kapiteln gewechselt wird. Dabei ändert sich auch immer wieder die Perspektive zu einem anderen Gruppenmitglied, was für zusätzliche Abwechslung und mehr Einblicke sorgt. Die Gesamthandlung schreitet jedoch nur langsam voran und manchmal ziehen die ausführlichen Beschreibungen die Szenen zu sehr in die Länge. Wie sein Vorgänger ist Feuerklingen düster und brutal. Für die häufig selbstironischen Charaktere stehen einige schwere Entscheidungen und persönliche Veränderungen an. Man merkt sehr deutlich, wie sie für das Finale der Reihe geformt werden. Die Klingen Romane erinnert mich vom Aufbau her immer wieder an Der Herr der Ringe, auch wenn es deutliche Unterschiede zwischen den Werken gibt. Typisch für Trilogien endet der zweite Teil recht offen und in verzweifelten Situationen.

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