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Rezensionen zu
Herrscher der Eisenzeit

Ralph Hauptmann

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Sie scheinen sich erst spät entschieden zu haben. Denn viele Kapitel beginnen mit einer Szene, erzählt in der Ich-Form, in der Sie keltische Krieger oder Priester zum Leben erwecken. Die Einzelheiten mussten Sie sich ausdenken: Hingen die Druiden dem jungen Mann das Amulett um oder trug er es bereits? Nahmen sie ihm die Kleider ab oder kam er nackt zu ihnen? Geschah es im Wald, im Moor, auf freier Ebene? Ein Romanschreiber darf ergänzen, was er braucht. Ein Sachbuchautor muss sich an das halten, was wir sicher wissen. Zwischen historischen Quellen, den Meinungen verschiedener Forscher und seinen eigenen Gedanken muss ein Sachbuchautor sauber trennen. Sie tun das nicht, Herr Hauptmann. Selten erzählen Sie, woher eine Erklärung, eine Meinung oder eine Einzelheit kommt. Hinten im Buch ist zwar ein Quellenteil, aber man weiß nie, aus welcher Quelle Sie gerade schöpfen und wie viel. Wenn der Kelte, den Caesar als Mandubriatus kennt, in Wahrheit Avarwy hieß - bedeutet das, dass Caesar nicht als einziger über den gallischen Krieg geschrieben hat? Woher haben Sie den Namen Avarwy, Herr Hauptmann? Und wenn Sie die keltische Sprache zur Lingua franca erklären, die nach und nach lokale Sprachen und Dialekte verdrängt hat - ist das Ihre eigene Meinung? Ist es die eines bestimmten Sprachforschers? Oder sagen das mehrere Sprachforscher? Mir kommt es unwahrscheinlich vor, dass eine bloße Handelssprache auf so viel Gebiet die örtlichen Dialekte und Sprachen spurlos ausgelöscht haben soll. Das schafft nur die Sprache eines Eroberers und Einwanderers. Zwischen Lingua franca und örtlichen Sprachen bilden sich Mischungen, oder die Gesellschaft wird zweisprachig. Wie Sie selbst anmerken, ändert sich für die kleinen Bauern nicht viel, wenn die Kriegs- und Handelsherren mal wieder ein Bündnis schließen oder auflösen. Die kleinen Leute hätten ihre vorkeltischen Sprachen behalten. Sie scheinen sich auch spät entschieden zu haben, für wen Sie schrieben, Herr Hauptmann: für Kinder, für interessierte Erwachsene, für Erwachsene mit Vorwissen, für Geschichtsforscher? Manche Kapitel faszinieren. Andere bestehen aus trockenen Namen und Jahreszahlen. Das wenige, das hängen bleibt, würde oft in einen Absatz passen. Der Teil über Caesars Krieg in Gallien sagt mehr über diesen einen Römer als über alle Keltenstämme zusammen. Später geht es um Britannien. Zuerst malen Sie das Bild einer unwiederbringlich romanisierten Gesellschaft. Dann sagen Sie, dass die Kelten sofort wieder keltisch wurden, als die römischen Legionen abzogen. Teilweise formulieren Sie so einfach, dass Sie in die Umgangssprache abrutschen. Dann wieder umständliches Beamtendeutsch: "was sachlich der Wahrheit entspricht" statt "was stimmt." Oder: "mit einiger zeitlicher Verzögerung" statt "später". Zwischendurch plumpe Anglizismen: "Rollback", "vital" mit der englischen Bedeutung lebenswichtig anstatt mit der deutschen Bedeutung lebendig, kräftig. Viele Seiten weit war ich mir nicht sicher, ob ich ein deutsches Buch las oder eine schlechte Übersetzung. Kapitel mit drei Punkten zu beenden, macht den Stil nicht besser... Insgesamt, Herr Hauptmann, hat mich Ihr Buch fasziniert, aber misstrauisch gemacht. Sie haben viel Arbeit in die Recherche gesteckt und viele Einzelheiten ausgegraben. Aber ich weiß nicht, was ich Ihnen glauben kann und was ich einordnen muss unter "dieser Autor meint". Wie wäre es, für die nächste Auflage, mit Fußnoten? Hochachtungsvoll Christina Widmann de Fran

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Inhalt Geschichte ist langweilig und staubtrocken? Habe ich auch immer gedacht. Muss sie aber nicht. Das beweist dieses Buch sehr eindrucksvoll. Die Reise beginnt ca. im Jahr 750 v. Chr. und geht bis etwa ins Mittelalter. Ohne wissenschaftlich hochtrabende Explikationen wird die geschichtliche Situation der Kelten der verschiedenen Zeiten in gut und flüssig lesbarer Form dargestellt. Hin und wieder wird auf unterschiedliche Meinungen in der Wissenschaftlergemeinde hingewiesen, ohne dies aber bis ins letzte Detail kompliziert auszudiskutieren. So kann man sich beim Lesen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Gang der Geschichte konzentrieren. Angereichert wird diese Darstellung durch kleine Episoden, die aus Sicht möglicher Agierender der jeweiligen Zeit erzählt werden. Graphiken der Verbreitungsgebiete der Kelten zu verschiedenen Zeiten, schwarz-weiß-Skizzen von Gegenständen sowie zahlreiche farbige Darstellungen und Fotografien bringen zusätzlich Leben in diese Geschichte. Bei einigen Grafiken ist die Schrift in der Legende leider zu klein für meine alternden Augen. Den Abschluss des Buches bildet ein Blick in die Gegenwart. Was ist von den Kelten übrig geblieben, wo begegnen sie uns noch heute, wie wird versucht, das Erbe der Kelten aufrecht zu erhalten bzw. wieder zum Leben zu erwecken? Subjektive Eindrücke Die Kelten üben schon seit geraumer Zeit eine gewisse Faszination auf mich aus. Deshalb habe ich mich regelrecht auf das Buch gestürzt. Erst beim Aufschlagen wurde mir bewusst, dass es ja ein Geschichtsbuch ist und Geschichte nicht zu meinen unbedingt bevorzugten Schulfächern gehörte. Die Art des Schreibens ohne wissenschaftliche Abhandlungen und Dispute, das Einstreuen kleiner Geschichtchen aus der Geschichte haben meine Sorgen aber schnell vertrieben. Auf kurzweilige Art und Weise habe ich sehr viel gelernt. Fazit Ein sehr umfangreiches Buch, für das man schon ein wenig Zeit zum Lesen einplanen sollte. Aber jede Seite vermittelt genussvoll viel Wissenswertes über die Kelten und die Völker, mit denen sie sich auseinanderzusetzen hatten. Ich danke dem Verlag für das Zur-Verfügung-Stellen des Rezensionsexemplars.

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Geschichte live, spannend wie ein Krimi, profund recherchiert und farbig geschrieben. Endlich mal ein Geschichtsbuch, welches man gerne in den Urlaub mitnimmt. Aber Vorsicht: Auch für den Fachmann finden sich neue, doch plausibel begründete Thesen zu den Kelten. Hier ist der Maßstab für künftige Geschichtsbücher!

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