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Rezensionen zu
Sniper

Lee Child

Die-Jack-Reacher-Romane (9)

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Ritter der Neuzeit, immer siegreich und unverwundbar

Von: Manfred Fürst aus Kirchbichl

24.09.2020

Jack Reacher, der Hauptprotagonist in den Romanen von Lee Child, ist ein Einzelkämpfer, ein Einzelgänger, kein Frauenverächter und ein echter Held mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit: Raffiniert, intelligent, willensstark und früher der beste Mann der US Army. Reacher hat keinen Besitz (kein Auto), keine Familie und keine Verpflichtungen. Als ehemaliger Elite-Militärpolizist führt der Ex-Major ein Vagabundenleben, aber ist immer genau dort, wo es gerade brennt. Mehr oder wenig freiwillig übernimmt der unkonventionelle Ermittler brisante Fälle, die ihm vom US-Geheimdienst oder der Polizei erteilt werden. Oder der gerechtigkeitsliebende Reacher mischt sich ohne Auftrag ein. Ein Held ohne Furcht und Tadel, ein Ritter der Neuzeit, immer siegreich und unverwundbar. Mit einer inneren Rastlosigkeit, dem Drang ständig in Bewegung zu bleiben und nie zurückblicken. Beseelt von einer Sehnsucht, nie mehr zweimal das Gleiche zu tun. Er steuert einem Horizont entgegen, den er nie erreicht. Ein Captain America, maßgeschneidertes Idol für eine ganz bestimmte Bevölkerungsgruppe der USA. Inzwischen ist die Jack Reacher-Serie bei Buch Nr. 25 angelangt (2020). Sniper war die Nr. 9 im Jahre 2005. Lee Child hat mit dieser Thriller-Reihe ohne Zweifel den richtigen Spürsinn für erfolgreiche Thriller-Literatur bewiesen. 60 Millionen verkaufte Exemplare in über 100 Ländern sind ein deutlicher Nachweis einer treuen Leserschaft. 2012 wurde Sniper mit Tom Cruise in der Hauptrolle verfilmt. Tom Cruise entspricht nicht zu 100 % seinem literarischen Vorbild, aber den Filmemachern war ein Tom Cruise zu 100 % lieber, als anderer Schauspieler mit 1,9 m Körpergröße mit nur 80% Ausstrahlung. Sechs Schuss aus einer Springfield M1A Super Match Autolader mit Patronen Lake City M 852, fünf Tote, ein Scharfschütze, das Werk eines Snipers. Alle Indizien weisen auf eine einzige Person, fast zu perfekt, als realistisch zu sein. Ein korrupter Polizist und der Staatsanwalt reiben sich die siegessicheren Hände ob dieses todsicheren Prozesserfolges; wenn da nicht Jack Reacher in diesen Fall involviert wäre und zu recherchieren begänne. Lee Child packt Russland, den Erzfeind der USA in die Geschichte mit alten Gulag-Insassen dazu. Es fehlt auch nicht der Hinweis auf die waffenverliebten US-Amerikaner und heimischen Automobile, im Gegensatz dazu die „importierten SUV“ (etwa aus D?). Lee Child kennt die Erwartungen seiner Leser und erfüllt diese in routinierter Weise. Literarisches Highlight ist es keines, dazu sollte sich lesende Feinspitz eine andere Literatur suchen Der Schreibstil behindert nicht das flüssige Lesen, der Plot ist im Großen und Ganzen glaubwürdig, das Ende ist vorhersehbar, denn Jack Reacher muss weiterleben. Zum Schluss doch noch ein Bonmont von Reacher (S. 411): „Für einen denkenden Menschen ist es nicht möglich, in einer Gesellschaft wie der unseren zu leben, ohne sie ändern zu wollen.“

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