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Rezensionen zu
Maurice, der Kater

Terry Pratchett

Märchen von der Scheibenwelt (1)

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Der Kater auf dem Cover blickt mich mit strengen, wissenden Augen an. Maurice ist ein besonderer Vertreter seiner Art, er kann sprechen und lesen, genauso wie die Ratten in seiner Umgebung, die er aus eben diesem Grund jetzt nicht mehr frisst. Seitdem er aus unerklärlichen Gründen intelligent geworden ist, hat er auch erkannt, dass Geld der Schlüssel zu einem guten Leben sein kann. Als er eines Tages auf einen dumm aussehenden Jungen mit Flöte trifft, hat er die Geschäftsidee seines Lebens: Gemeinsam mit den Ratten und dem Jungen zieht er von Stadt zu Stadt. Die Ratten inszenieren eine Rattenplage, der Junge mit der Flöte gibt den Rattenfänger, der Lohn wird geteilt. Das funktioniert gut, doch mit der Zeit ergeben sich Probleme. Es gibt immer mehr Orte, wo der schräge Trupp den Wachen ein Dorn im Auge ist. Noch ärger erscheint Maurice, dass die Ratten mit der Zeit ein soziales Gewissen entwickelt haben, etwas, das der Kater für völlig überflüssig hält. Sie wollen nicht länger von Gaunereien leben und träumen von einer Insel mit einem eigenen Königreich. Die Ratten finden, dass sie genug Geld zusammengetragen haben. Man beschließt, nach der nächsten Aktion aufzuhören und getrennter Wege zu gehen. Maurice willigt zähneknirschend ein. Doch Bad Blintz, wo die letzte Show steigen soll, erweist sich als gefährliches Pflaster. Das Rattenfänger-Show-Team bekommt es mit mehreren gefährlichen Gegnern zu tun. „Maurice, der Kater“ wurde 2001 als achtundzwanzigster Scheibenweltroman veröffentlicht und ist nun als Hörbuch in ungekürzter Lesung erschienen. Das preisgekrönte Jugendbuch spielt wie die meisten Romane von Terry Pratchett auf der Scheibenwelt. Das Leben auf der riesigen Scheibe, die auf dem Rücken von vier Elefanten ruht, welche wiederum auf einer gigantischen Schildkröte stehen, gleicht der Welt des Mittelalters. In den Städten haben sich Handwerker angesiedelt, es gibt Stadtstaaten und Königreiche, man reist mit der Kutsche, zu Pferd oder zu Fuß. Wie alle Romane von Terry Pratchett ist auch „Maurice, der Kater“ mehr als nur ein spannend erzähltes Abenteuer. Das Buch handelt von der Macht der Geschichten bzw. der Narrative. Die Ratten streben nach einem Ideal, welches sie in einem Buch beschrieben fanden, in dem Menschen und sprechende Tiere friedlich nebeneinander leben. Malizia Grimm, die Tochter des Bürgermeisters von Bad Blintz, denkt sich ihr tristes Kleinstadtleben bunter, indem sie ihre Umgebung als Abenteuerschauplatz wahrnimmt und selbst kleinsten Details aufregende Eigenschaften beimisst. Manche Bürger der Stadt verbergen ihr wahres Tun hinter erfundenen Ereignissen. Alle diese Geschichten müssen sich an der Realität messen und werden auf ihre Tauglichkeit geprüft. Dabei dient das fantastische Szenario als Diskussionsvorlage. Vor allem die jüngeren Mitglieder des Rattenclans ringen um ihr Selbstbild und ihren Anspruch an die Welt. Sie empfinden sich als intelligente Spezies und fühlen sich den Menschen ebenbürtig. Während die Ratten nach einem Ort suchen, an dem sie ohne Verfolgung und ständige Gefahr leben können, sorgen sich die Menschen um den Schutz ihrer Vorräte. Daraus ergibt sich die Frage, wie das Zusammenleben von Wesen bzw. Gemeinschaften mit unterschiedlichen Interessen funktionieren kann. Maurice verdanken die Ratten schließlich die Erkenntnis, dass es darauf ankommt, keinen der Beteiligten als Verlierer dastehen zu lassen. Ich finde die Hörbuchfassung des Romans sehr gelungen. Volker Niederfahrenhorst lässt Maurice, den Flötenspieler, die Ratten und all die anderen Figuren zu Wort kommen, macht sie mit ihren Eigenheiten lebendig. Maurice gibt sich cool und abgeklärt, der Chef der Ratten, Gekochter Schinken; kommt immer ein bisschen genervt und überfordert daher und die junge Rattenfrau Pfirsiche ist trotz ihres feinen Stimmchens erstaunlich durchsetzungsfähig und konsequent. Die ungekürzte Lesung lässt den Hörer in eine spannende Handlung voller witziger Dialoge und mit philosophischer Tiefe eintauchen. Am Ende gibt es Überraschungen für alle. Ein Hörbuch zum Mitfiebern und Genießen.

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Hörbuch: Volker Niederfahrenhorst liefert wieder eine großartige Leistung bei diesem Hörbuch ab. Er gehört einfach zu Terry Pratchett Geschichten wie Siegfried zu Roy, genial. Buch: Dieser eigenständiger Scheibenweltroman mit einem sehr düsteren Ton ist einer der besten Romane von Pratchett. Es ist nachdenklich und bewegend und gleichzeitig urkomisch. Es spielt auf der Scheibenwelt, könnte aber auch in jedem anderen vage europäischen vorindustriellen Land angesiedelt sein. Maurice ist eine sprechende Katze, die einen Clan sprechender Ratten und einen Menschen dazu bringt, Städte zu betrügen, damit der Mensch als Rattenfänger bezahlt wird. Die Ratten fallen ein, der Mensch spielt seine Trillerpfeife, um die Ratten zu vertreiben, und das Team teilt sich die Rattenfängergebühr. Doch als Maurice und sein Team in Bad Blintz ankommen, stoßen sie trotz erfolgreicher Rattenfänger auf das Geheimnis der hungernden Menschen. Die Suche nach Antworten bringt die Katze, die Ratten und die Menschen in unerwartete Gefahr. Dieses Buch hat mir besonders wegen seiner philosophischen Höhenflüge gefallen. Die Ratten sind erst seit einer Generation empfindungsfähig, und so stellen sie sich Fragen der Ethik, der Seele und des Lebens nach dem Tod aus einer neuen (und nicht menschlichen) Perspektive. Ich glaube, dieses Buch wird als Jugendbuch vermarktet, aber jeder Erwachsene wird es mögen. Ich kann dieses Fantasy-Hörbuch / Roman nur empfehlen!

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