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Rezension zu
Die grüne Lüge

Wir müssen an einem Strang ziehen ...

Von: Angi
11.09.2018

Den gleichnamigen Film habe ich bisher leider nicht gesehen, aber das steht definitiv noch auf meiner To-Do-Liste. Das Buch fand ich sehr interessant und aufschlussreich, allerdings mit einem ganz geringen Abzug für die Fülle an Zahlen, die kein Mensch im Kopf behalten kann und die stellenweise eher verwirrend auf mich wirkte. Kathrin Hartmann konfrontiert uns mit vielen Fakten, die wirklich erschreckend sind und sehr zum Nachdenken anregen. Vieles wusste ich zwar bereits, aber es in dieser geballten Form zu lesen, ist durchaus aufrüttelnd. Ob nun die Verschleierung der Folgen einer Ölpest durch BP, die Folgen des Palmölanbaus oder die angeblich so geniale Idee, Jeans zum Teil aus Plastikabfällen herzustellen: die Konzerne halten die Verbraucher systematisch zum Narren. Bei manchen Schilderungen könnte man sogar das Gefühl bekommen, dass die Dreistigkeit der Lügen im Verhältnis zu den Umweltsünden steht: je mehr „Dreck am Stecken“ ein Konzern hat, desto mehr legt er sich ins Zeug, um nach außen hin wieder gut dazustehen. Und je mehr Werbung wird er machen, so mein persönliches Empfinden. Sieht man sich so einen durchschnittlichen Werbeblock einmal an, so wird man wirklich merken, dass eigentlich fast keines der Produkte einer genaueren Prüfung in Bezug auf Sozial- und Umweltverträglichkeit standhält. Alleine die Verwendung von Palmöl disqualifiziert einen Großteil aller Fertigprodukte und Süßwaren. Die Autorin erklärt auch sehr anschaulich, warum man sich auf Zertifikate und Labels nicht verlassen sollte, die manche Produkte als besonders umweltfreundlich ausweisen. Die Vergabe solcher Auszeichnungen ist oft mehr als fragwürdig und alles andere als objektiv und unabhängig. Sehr interessant und vor allem bewegend fand ich die Erzählungen von Kathrin Hartmann bezüglich des Widerstandes vor Ort. Eindrücklich schildert sie die Folgen der Ausbeutung für die Menschen, die direkt davon betroffen sind. Das Wissen, das dieses Buch vermittelt, sollte Pflichtlektüre in allen Schulen sein. Die einzige Chance für den Fortbestand unserer Erde sind aufgeklärte Menschen, die nicht die Augen vor der Wahrheit verschließen und bereit sind, für das große Ganze vielleicht auch die ein oder andere Einschränkung in Kauf zu nehmen. Wenn viele von uns an einem Strang ziehen, dann können wir etwas bewegen, wenngleich die Übermacht der Konzerne einschüchternd und ernüchternd ist. Aber nur wer handelt, kann etwas verändern!

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