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Rezension zu
Das Weingut. In stürmischen Zeiten

Das Weingut. In stürmischen Zeiten

Von: dorli aus Berlin
11.09.2018

Weißenburg im Elsass, 1870. Der 19-jährige Franz Gerban, Sohn eines deutschen Weinhändlers und einer französischen Mutter, kehrt nach längerer Abwesenheit auf das Anwesen seiner Eltern zurück und trifft dort das Dienstmädchen Irene. Irene und Franz verlieben sich ineinander, doch das Schicksal meint es nicht gut mit den beiden. Standesdünkel und vor allen Dingen der Ausbruch des Krieges stehen ihrem Glück im Weg… In ihrem historischen Roman „Das Weingut. In stürmischen Zeiten“ entführt Marie Lacrosse den Leser in die Zeit des Deutsch-Französischen Krieges und wartet mit einer spannenden Mischung aus Historie, Familiensaga und Romantik auf. Die Autorin hat eine Fülle wahrer Begebenheiten in ihre Geschichte eingeflochten und zeichnet damit ein vielschichtiges und sehr glaubwürdiges Bild von Zeit und Ort. Vieles, was die Elsässer im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts tatsächlich beschäftigt und bewegt hat, findet man in der Handlung wieder, so dass man als Leser eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Menschen damals in der Region alles durchgemacht haben. Nicht nur der Krieg wird von Marie Lacrosse in all seinen grausamen Facetten dargestellt - sei es nun das Schlachtengetümmel, die miserable Versorgung der Verwundeten oder auch die Schwierigkeiten der Versehrten, nach dem Krieg wieder ein normales Leben zu führen – auch der Alltag und die Mentalität der Menschen werden lebensnah geschildert. Die Stellung der Frau ist genauso Thema wie die Ausbeutung der Dienstmädchen und die zum Teil katastrophalen Arbeitsbedingungen der einfachen Leute. Marie Lacrosse erzählt sehr anschaulich, jede Szene wirkt lebendig und ist fesselnd, so dass ich mir nicht nur die Handlungsorte und die vorherrschenden Gegebenheiten bestens vorstellen konnte, ich konnte auch durchweg prima mit den Akteuren mitfiebern. Die Autorin macht es ihrer Hauptprotagonistin nicht leicht. Irene ist im Hause Gerban ständigen Intrigen und Schikanen ausgesetzt. Besonders Franz’ boshafte Schwester Mathilde macht ihr das Leben mit immer neuen Gemeinheiten schwer. Auch Hausherr Wilhelm, der anfangs freundlich und zuvorkommend wirkt und es gut mit Irene zu meinen scheint, zeigt im Verlauf der Handlung sein wahres Gesicht. Er entwickelt sich zu einem Scheusal und hindert Franz’ gutherzige Mutter Pauline daran, ihre schützende Hand über Irene zu halten… „Das Weingut. In stürmischen Zeiten“ hat mir sehr gut gefallen. Eine gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Familiengeschichte, die mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.

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