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Rezension zu
Anders

Als Thriller nicht überzeugend

Von: Yvonne Hantschel
27.08.2018

Alma Meester lebt glücklich mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern bis ihr Glück jäh zerstört wird, als ihr Sohn Sander von einer Nachtwanderung, welches vom Feriencamp organisiert wird, nicht zurückkehrt. Aber es kommt noch schlimmer. Sanders Freund, mit dem er unterwegs war, wird tot im Wald aufgefunden und der eigene Vater wird verdächtigt, mit dem Mord und dem Verschwinden etwas zu tun zu haben. 6 Jahre später taucht ein Teenager auf einer deutschen Polizeistation auf und behauptet, der vor Jahren vermisste Sander zu sein. Überglücklich ist die Familie Meester wieder vereint. Doch der Schein trügt und Sanders Mutter beginnt zu zweifeln, ob der wiedergekehrte Sohn wirklich Sander ist. Zudem kommen noch ganz andere Familiengeheimnisse zutage und Alma sieht sich mit einer Vergangenheit konfrontiert, die ein einziger Alptraum ist…… Das Buch „Anders“ wurde von Anita Terpstra geschrieben und von Jörn Pinnow ins Deutsche übersetzt. Es erschien im August 2016 im Blanvalet Taschenbuch Verlag und umfasst 384 Seiten. Gleich zu Beginn taucht der Leser in die Geschehnisse des Verschwindens von Sander ein und unweigerlich leidet man mit der Mutter von ihm mit. Das Verschwinden des eigenen Kindes ist mit das schlimmste, was Eltern passieren kann. Dementsprechend groß ist da natürlich die Freude, als Jahre später der verschollene Sohn wiederauftaucht. Doch die Freude wird getrübt und der Leser bekommt immer mal ein paar kleine Hinweise, dass es sich vielleicht doch nicht um den Sohn von Alma handeln könnte, denn die Mutter hegt leise Zweifel und beginnt zu recherchieren, was damals wirklich passiert ist in jener Nacht vor 6 Jahren. Für einen Thriller war mir bei diesem Buch von allem zu wenig vorhanden, was einen guten Thriller ausmacht – zu wenig Spannung, zu wenig Nervenkitzel, zu wenig das Gefühl, das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Die Spannung ist eher unterschwellig vorhanden und zeichnet sich vor allem durch die Verhaltensweisen von Sander und die Familiengeheimnisse aus, denen Alma versucht, auf den Grund zu gehen. Mehr Spannung war für mich nicht erkennbar und ich habe das Buch zwischenzeitlich sogar wochenlang nicht angerührt. Mit den Charakteren bin ich nicht wirklich warm geworden. Sander war sowieso ein unsympathischer Typ, den man schlecht einschätzen konnte. Alma war einfach nur nervig und ich fand es für eine Mutter sehr schlimm, dass sie Sander ein Leben lang bevorzugt hatte und die Tochter Iris immer zweite Geige war. Die tat mir echt leid, weil ihr auch keiner Glauben schenkte und sie echt gelitten hat in ihrer Kindheit. Der Vater kam mit der ganzen Situation überhaupt nicht zurecht war mir neben der Tochter trotzdem noch mit am sympathischsten. Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, die jeweils aus einer anderen Sichtweise der Protagonisten geschrieben sind. Damit bringt die Autorin zwar Abwechslung ins Geschehen, kann aber meiner Meinung nach keinen Spannungsbogen aufbauen, weil einfach keine rechte Spannung vorhanden ist – von ein paar unerwarteten Wendungen und dem letzten Drittel des Buches abgesehen. Da schafft es Anita Terpstra doch noch, dass ich wissen möchte, wie die Handlung des Buches ausgeht. Der Schreibstil der Autorin ist nicht schlecht, trotzdem hat das Buch an einigen Stellen Längen, die nicht hätten sein müssen. Das Ende ist schlüssig und es bleiben keine Fragen offen. Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen, für einen Thriller hatte ich einfach mehr erwartet. Das Buch bekommt daher leider nur 2 Sterne von mir, weil ich wohl abgebrochen hätte, wenn es kein Rezensionsexemplar gewesen wäre.

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