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Rezension zu
Der Brombeergarten

Leichte, angenehme Literatur für zwischendurch

Von: Zeilenwanderer
21.08.2018

KURZBESCHREIBUNG In Der Brombeergarten geht es um Tilly, die sich nach einem schweren Schicksalsschlag eine Parzelle in einem Schrebergarten mietet. Dort findet sie Anschluss in der Gärtner-Community und pflanzt allerlei Gemüse an. Eines Tages erreicht sie die Neuigkeit, dass eine berühmte Fernsehserie eine Episode über den Schrebergarten drehen möchte. Regie führt dabei der attraktive Aidan, für den sich Tilly schnell interessiert … Meinung Alles in allem ist Der Brombeergarten das, was ich mir von dem Buch erhofft habe: eine wirklich leichte Lektüre. Wir begleiten Tilly ein gesamtes Jahr durch den Schrebergarten und erleben mit ihr all die kleinen und großen Dramen, die so eine Community zu bieten hat. Turteleien, Probleme beim Gärtnern, Erfolge beim Gärtnern, Wettbewerbe, wer das schönste Gemüse gezogen hat, und und und. Das ist es eigentlich auch schon. Einen wirklichen roten Faden habe ich in Der Brombeergarten nicht erkannt, außer dass wir Tilly zwölf Monate durch ihren Garten begleiten. Tilly findet neue Freundschaften, erlebt allerlei witzige Gespräche und schräge Dinge, die den Leser zum schmunzeln bringen und versucht bei alldem ihren Schicksalsschlag zu verarbeiten. Dann kommt das Fernsehteam in den Schrebergarten und sorgt für allerlei Aufruhr.  AUSDRUCK & FIGUREN Der Schreibstil ist angenehm verfasst und durch ihn bekommen die unterschiedlichen Figuren schnell ein Gesicht. Ob Gemma, Charlie, Alf oder Aidan – jeder hat die ein oder andere Macke und kriegt einen außergewöhnlichen Charakter zugeschrieben. Alles in allem sind die Figuren liebevoll und erleichtern Tilly den Einstieg in die Gärtner-Community sehr. Sie begrüßen sie herzlich und freuen sich darüber, dass eine weitere Person zur Community dazugestoßen ist. Jeder steht ihr mit Rat und Tat zur Seite, sodass Tilly fleißig ihr Gemüse anbauen kann. Einzig und allein mit Charlie hatte ich dabei hin und wieder meine Schwierigkeiten. Mir persönlich war er nämlich ein wenig zu aufdringlich. Ich litt mit Tilly, schämte mich teilweise sogar ein wenig für sein Verhalten und hätte in der ein oder anderen Situation am liebsten mit ihr gemeinsam den Kopf eingezogen. Tilly ist in meinen Augen eine runde Protagonistin. Das, was sie durchlebte, erfährt man als Leser relativ spät, sodass mir ihr Verhalten manchmal ein kleines Fragezeichen ins Gesicht zauberte. Wenn man weiß, was passiert ist, lässt sich aber über manch skurrile Situation – Tilly ist unglaublich nah am Wasser gebaut – hinwegsehen. Für eine Figur Ende Zwanzig sprach mir Tilly mitunter etwas zu gestochen. Vielleicht liegt es an meinem Umfeld, aber ich – die ja auch Ende Zwanzig ist – kenne glücklicherweise niemanden, der so herzlos spricht wie Tilly. Ihre Art zu sprechen und zu denken war mir nicht sympathisch.  AUFMACHUNG Ich rede nicht oft über die Aufmachung von Büchern, aber Der Brombeergarten hat es absolut verdient. Nicht nur das Cover spricht mich an, sondern auch der geriffelte Einband. Ich bin eine Person, die schon darauf achtet, dass ein Buch nicht vollkommen von Leserillen zerstört wird. Aber ich gehöre auch zu den Personen, die Leserillen nicht stören. Und so landen doch in den meisten gelesenen Büchern von mir einige Leserillen. Das ist okay, ich mag es, wenn Bücher gelesen aussehen. Der Brombeergarten weist zusätzlich zu der Riffelung eine außerordentliche Flexibilität auf. So entstanden selbst bei mir keine Leserillen, das finde ich auch mal super. Ich bin zudem ein großer Fan des Covers. Allgemein finde ich die Aufmachung einfach toll. Für mich ist das Buch ist ein absoluter Hingucker. ERWARTUNG VERSUS REALITÄT Obstbäume, das Verkaufen von Marmeladen, Gartenfeste, die große Liebe – betrachten wir den Klappentext und das Cover des Buches, kommen einem genau diese Dinge in den Sinn. Immerhin werden sie auch erwähnt. Sie waren für mich sogar ausschlaggebend dafür, dass ich Der Brombeergarten unbedingt lesen wollte. Eine schöne sommerliche Liebesgeschichte, die mich vielleicht sogar ein wenig in meine Kindheit zurückversetzt – meine Großeltern hatten nämlich auch einen Schrebergarten, in dem ich als Kind oft zu Besuch war. Dies kam bedingt auch auf, aber das, was der Klappentext und das Cover versprechen, tritt einfach nicht ein. Die Liebesgeschichte findet eher am Rande statt und statt auf Kuchen, Obst und Marmeladen geht es um schöne Karotten, Bohnen und wie man am besten Unkraut jätet. Das ist auch vollkommen in Ordnung, aber ließ mich einfach etwas stutzig werden, da ich vollkommen andere Erwartungen hatte. Dass auf den knapp fünfhundert Seiten quasi nichts passiert, außer Gartengespräche, Gemüse pflanzen und skandalöse Gespräche mit den Nachbarn, hat meine Erwartungen leider nicht immer erfüllt und ich erwischte mich – gerade zum Ende der Lektüre – öfter dabei, einige Absätze zu überspringen. Ich wusste leider, dass ich der Handlung dennoch perfekt folgen könnte, da nicht viel passieren würde. Der Brombeergarten ist ein seichter Schmöker, bei dem man wirklich abschalten kann. Eine Lektüre für zwischendurch.  FAZIT Ein seichter Schmöker, der mit außergewöhnlichen Figuren und allerlei schrägen Momenten punkten kann. Perfekt für diejenigen, die wirklich abschalten wollen und selbst Erfahrungen im Schrebergarten haben. Vorsicht ist allerdings mit dem Klappentext geboten, da dieser eine vollkommen andere Geschichte verspricht.

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