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Rezension zu
In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter

Wunderbar anders

Von: buecherecke
16.08.2018

Inhalt: 31 Silben und 5 Zeilen, die die Welt anhalten Tanka, diese älteste Gedichtform Japans, bannt den Augenblick zu einem lyrischen Schnappschuss des Lebens. Ursprung des Haiku, schließen sich auch beim Tanka Spontanität und tiefe Allgemeingültigkeit nicht aus, wie die vorliegende Auswahl eindrücklich beweist: Sie folgt in über 250 Fünfzeilern dem japanischen Tanka-Großmeister Wakayama Bokusui, zeugt von dessen intensiven Naturbegegnungen, von gelingender und vergehender Liebe und tiefen seelischen Krisen. Radikal subjektiv, doch angenehm unpathetisch im Ton, lassen seine 100 Jahre alten Gedichte einen modernen Zeitgenossen erkennen. Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Für dieses kleine Büchlein habe ich mich erwärmen können, weil ich mich sehr für japanische Kultur und Literatur interessiere. Über einige Jahre (Anfang des 20. Jahrhunderts) schrieb Wakayama Bokusui Tankas, fünfzeilige Gedichte, von denen eine kleine Auswahl hier abgedruckt werden. Thema seiner Gedichte ist meist die Natur, die die jeweilige Jahreszeit wiederspiegelt. So tauchen die Motive Berg, Wald und Fluss sehr oft in seinen Fünfzeilern auf. Eduard Klopfenstein, der die Gedichte auswählte und übersetzte hat klugerweise das zugehörige Datum der Werke beigefügt, sodass erkennbar wird, dass die Literatur Bokusuis nicht nur die Natur, sondern ebenfalls seine entsprechende Lebenssituation zeigt. So wird sichtbar, wenn für ihn eine Liebe zuende geht, wenn seine Kinder geboren werden oder er lange andauernd Reisen unternimmt. Die Sprache und die Satzstellung unterscheiden sich von herkömmlichen Gedichten, machen das ganze aber noch interssanter. Beim Lesen konnte ich über viele Zeilen nachdenken und habe erst einmal inne gehalten. Gefallen hat mir außerdem, dass der Band in fünf Kapitel eingeteilt wurde, um einen besseren Überblick in das Leben des Autors zu bringen. Auch wurden teilweise die Originalfassung der Gedichte abgedruckt, sowohl als Schriftzeichen, als auch als Wortlaut, was die Stimmung der Werke japanischer gefärbt hat. Zum Schluss gibt der Autor eine Zusammenfassung des Lebens von Wakayama Bokusui und zeichnet ein kleines Porträt der damaligen Kultur Japans nach, sodass auch ein bisschen Hintergrundswissen beim Leser ankommt. Mein Fazit: Für Interessenten der japanischen Kultur absolut zu empfehlen! Vielen Dank an den Manesse Verlag für die Bereitstellung des Buches! In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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