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Rezension zu
Die Mühle

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

*+* Elisabeth Herrmann: "Die Mühle" (Hörbuch) *+*

Von: Irve
09.08.2018

„The Court“ – denkt Lana an diese Gruppe aus ihrer Schulzeit zurück, kommen ihr die Begriffe wie Götter und Helden in den Sinn. Sie selbst ist einige Jahre jünger als die Mitglieder der Gruppierung und hat die sieben für sie dicken Freunde stets aus der Ferne bewundert, voller Enttäuschung, selbst nicht dazuzugehören. Als ihr nun einige Zeit nach dem Abi zufällig eines der Mitglieder quasi vor die Füße fällt, zieht dies eine Reihe von Verwicklungen nach sich. Plötzlich hat Lana die Möglichkeit, als Zweitbesetzung – denn Johnny ist kurzfristig außer Gefecht gesetzt – an einem Treffen von „The Court“ teilzunehmen. Ihre Neugier siegt, und so sieht sich kurz drauf auf dem Weg nach Karlsbad, wohin alle früheren Freunde eingeladen wurden. Als Lana im Nobelhotel ankommt, ist alles perfekt vorbereitet. Aber wer steckt dahinter? Alle Mitglieder bestreiten, etwas mit der Wiederzusammenführung zu tun zu haben, man habe sich einige Jahre lang nicht nur gesehen, man habe sogar ganz und gar keinen Kontakt zu den anderen gehabt. Lana versteht die Welt nicht mehr – ich auch nicht. Einst beste Freunde sollen nun fast schon Fremde geworden sein? Wer hat das Treffen geplant? Von wem kommen die Einladungen? Wer hat den Aufenthalt im Hotel und den später stattfindenden Ausflug organisiert? Denn werden im Hotel leichte Zweifel gesät, geht diese Saat schließlich grandios auf, als sich die Gäste aufmachen, zur alten Mühle zu wandern. Ein Unfall geschieht. Reiner Zufall oder böse Absicht? Die Unsicherheit wächst sich immer mehr aus zu einem undurchsichtigen Dschungel der Angst. Denn dieser Vorfall ist nicht der letzte seiner Art, im Gegenteil. Er ist eher der Auftakt an Arrangements, den Teilnehmern der Tour nach dem Leben zu trachten. Nur äußerst unwillig unterbrach ich mein Hörbuch, denn diese Geschichte ist wirklich sehr gut herausgearbeitet. Die sehr speziellen Charaktere nähren die undurchsichtigen Vorkommnisse, keiner traut dem anderen. Auch ich hatte zwischendurch immer mal wieder jemand anders von ihnen in Verdacht. Solange, bis die Fassade der vermeintlichen Freundschaft riesige Risse bekam und die Wahrheit zutage trat. Nach außen gab man sich als beste Kumpels, hinter den Kulissen war es lediglich eine Zweckgemeinschaft, die ein gut gehütetes Geheimnis bewahrte. Nun wird die Gruppe von der Vergangenheit eingeholt und Lana hat Pech, denn für sie galt: Mitgegangen, mitgefangen! Sie tat mir richtig leid, denn sie hatte mit alldem – was auch immer damals passiert ist – rein gar nichts zu tun. Außerdem war Lana mir mit Abstand die sympathischste aller Teilnehmer. Sie verlor zudem nicht die Nerven und versuchte, dem Grauen auf die Schliche zu kommen. Ich habe wahrlich mit ihr mitgezittert. Einzig die Tatsache, dass der Jugendthriller in der Ich-Perspektive, aus Lanas Sicht, erzählt wird, konnte mich etwas beruhigen. Denn sie hat den Albtraum offensichtlich überlebt. Alles wird plausibel aufgelöst, wenngleich mir das Ende etwas zu langgezogen war. Das ist aber auch der einzige kleine Kritikpunkt an diesem Buch. Der Plot überzeugt – manchmal fühlte ich mich an die grausame Ausweglosigkeit von „Eine Leiche zum Dessert“ erinnert. Die Spannung war oft zum Schneiden. Und dass man lange Zeit nicht wirklich weiß, ob alles ein schlechter Scherz oder bitterer Ernst ist, zerrt noch mehr an den angespannten Nerven. Die Charaktere sind klar definiert, allerdings eher grob als fein und detailliert. Aber das muss auch gar nicht sein, denn dieser Thriller lebt eher von der Stimmung, der Unsicherheit, der Ausweglosigkeit und der nagenden Neugier, was hinter all dem stecken könnte. Grandios gelungen ist für meinen Geschmack die düstere Atmosphäre der alten Mühle, die durch die Story gefühlt fast zum Leben erweckt wird. Spannung pur, Nervenkitzel und Herzklabastern sind garantiert! Nach „Zartbittertod“ konnte mich Elisabeth Herrmann nun zum zweiten Mal überzeugen. Nicht ganz unbeteiligt daran ist Laura Maire, die mal wieder mit höchster Präzision diesen All-Ager vertonte. Wie sie die einzelnen Charaktere mit all ihren Eigenschaften umsetzte, die Stimmung einfing, Lanas Gedanken und Gefühlen und Ängsten eine Stimme gab, war mal wieder ganz großes Kino für die Ohren! Inhalt „THE COURT“ – das waren die Coolen. Die Angesagten, die Unerreichbaren, die Helden von Lanas Schulzeit. Durch einen Zufall kommt Lana an eine Einladung zu einem Kurztrip mit der Überflieger-Clique. Oder war das gar kein Zufall? Der Trip führt die Clique in eine alte Mühle, umgeben von wilder Natur. Alles hier scheint für sie vorbereitet zu sein. Nur wer hat eigentlich die Einladungen verschickt? Wer begrüßt sie mit schriftlichen Botschaften, hat seltsame Spiele für sie organisiert? Als dann der erste der Freunde verschwindet, wird Lana klar, dass sie in der Falle sitzt. Denn es geht um Leben und Tod …Laura Maire, beim Deutschen Hörbuchpreis 2011 und 2014 als Beste Interpretin ausgezeichnet, hat bisher sämtlichen Jugendromanen von Elisabeth Herrmann ihre Stimme geliehen. Autorin Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, ist eine der aufregendsten Thrillerautorinnen unserer Zeit. Zum Schreiben kam sie neben ihrer Tätigkeit als Journalistin erst über Umwege – und hatte dann sofort durchschlagenden Erfolg mit ihrem Thriller „Das Kindermädchen“, der von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste als bester deutschsprachiger Krimi 2005 ausgezeichnet wurde und vom ZDF verfilmt wurde. Seitdem macht Elisabeth Herrmann Furore mit ihren Thrillern und Romanen. 2012 erhielt sie den Deutschen Krimipreis für „Die Zeugin der Toten“, die ebenfalls vom ZDF verfilmt wird. „Die Mühle“ ist ihr vierter Thriller für jugendliche Leser. Sprecherin Laura Maire, geboren 1979 in München, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Bekannt wurde sie durch eine Hauptrolle in der ARD-Vorabendserie „Verdammt verliebt“. Sie synchronisierte u. a. Brie Larson in „Raum“ (2016 mit einem Oscar ausgezeichnet) und Ashley Greene (als Alice Cullen) in der „Twilight“-Reihe. Daneben war sie immer wieder in „How I Met Your Mother“ zu hören. Maire erhielt 2011 den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. 2014 las sie für den Hörverlag den Thriller „Schattengrund“ von Elisabeth Herrmann und erhielt für ihr „virtuoses Sprach-Spiel“ noch einmal den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. Quelle: Der Hörverlag

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