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Rezension zu
Wolfsmond

Wolfsmond (Stephen King)

Von: Poldi
31.07.2018

Den gläsernen Palast hat die Reisegruppe um Roland hinter sich gelassen, auf ihrem Weg zum Dunklen Turm machen sie Halt in dem kleinen Ort Calla Bryn Sturgis. Die Stadt weckt Erinnerungen in Jake und Eddie, doch auch die Bewohner des Ortes sorgen dafür, dass den Verbündeten so einiges klarer erscheint... Nachdem sich „Glas“ insbesondere mit der Vergangenheit Rolands auseinander gesetzt hat und die Handlung nur wenig vorangebracht hat, schlägt der fünfte Band des Zyklus um den Dunklen Turm von Stephen King wieder eine ganz andere Richtung ein. Zwar wird auch hier der Weg zu dem sagenumwogenen Ort nur wenig kürzer, dafür fügen sich die Elemente, die King in seinen vorigen Bänden eingestreut haben, endlich zusammen. Viele Bezüge zwischen den einzelnen Szenen werden klar, was der komplexen Welt wieder mehr Struktur verleiht. Es ist dabei sehr faszinierend, wie der Autor seine Handlungsstränge zusammenfügt, scheinbar kleine Details wieder aufgreift und ihnen ungeahnte Bedeutung verleiht, wie er fast schon spielerisch seine Ansätze vereint und ihnen einen überraschenden Kniff verleiht. Und: Obwohl so einiges deutlicher wird, bleiben immer noch viele Geheimnisse offen, neue werden hinzugefügt, sodass nichts von der wunderbar mysteriösen Stimmung der Reihe verloren geht. Im Gegenteil, wieder baut King düstere Bilder voller Schrecken und Horror auf, mischt immer wieder einen Schuss Western mit ein und sprengt auch ansonsten Genregrenzen. Noch tiefer wirkt alles, noch mehr lernt man die Charaktere kennen, noch größer wird die Manie nach dem Dunklen Turm, die sich auch beim Leser ausweitet. Auch die Bezüge zu anderen Romanen von King werden hier noch einmal klarer, insbesondere weil ein Charakter aus „Brennen muss Salem“ auftaucht. Wenn man diese Geschichte bereits kennt, ist es wieder sehr lesenswert, wie King ihn in einen anderen Kontext setzt, doch auch ohne Vorkenntnisse kann man der Handlung gut folgen und bekommt sogar noch Lust, sich weiter durch sein Werk zu lesen. „Glas“ war bereits mein Schlüsselerlebnis der Reihe und hat mich erstmals vollkommen überzeugt, „Wolfsmond“ gelingt dies nun auch. Nicht weil die Handlung voranschreitet, im Grunde tut sie das nicht. Sondern weil sich viele neue Erkenntnisse ergeben, weil das Bild auf die komplexen Strukturen klarer wird, ohne an Faszination zu verlieren. Es ist wunderbar, wie King hier wieder mit Worten und Bildern umgeht, wie er den Leser immer weiter in seine Welt hineinzieht, und auch wie eng hier alles ineinandergreift.

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