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Rezension zu
Ich dachte, älter werden dauert länger

Prima Urlaubslektüre und Geschenk zum 50.

Von: danielamariaursula
23.06.2018

Die Autorinnen schreiben die Kapitel aus jeweils ihrer Sicht und ganz klein oben, in der Ecke, steht dann jeweils Heike oder Lucinde, um zu kennzeichnen, wer gerade seine Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse schildert. Zum Zeitpunkt des Schreibens ist Heike Abidi glückliche Anfang 50, während Lucinde Hutzenlaub 48 Jahre alt ist und bereits die nahenden 50 mit Schreckenskrallen nach ihr zu greifen scheinen. Kurzum, sie will nicht 50 werden und wird sich dennoch freuen, wenn sie dieses Alter erreichen darf. Bereits die Einführung in diesen nicht wirklich ernst gemeinten Ratgeber ist sehr lustig. Heike und Lucinde (den Namen kannte ich noch gar nicht und ich dachte ja schon, beim Formulareausfüllen, wäre mir inzwischen schon alles untergekommen) schildern ihre persönlichen Erfahrungen mit dem 50. Geburtstag, ihre Einstellung und ihre Erwartungen aus sehr unterschiedlicher Sicht und sehr witzig. Da gibt es sicherlich sehr viele Wiedererkennungsmomente. Ich habe mich an diesem Punkt noch ganz klar im Lager Heike positioniert, so nach dem Motto, von dem Alter lasse ich mich doch jetzt nicht mehr schrecken und es reicht doch auch wirklich, mit dem Sport anzufangen, wenn die Beweglichkeit nachlässt, dann hat man sich bis dahin wenigstens die Gelenke nicht verschlissen. Interessanterweise, ist diese Lagerbildung nicht durchgängig, denn die kommenden Teile des Buches behandeln sehr verschiedene Aspekte des Älterwerdens und da haben ja alle eine andere Herangehensweise. Teil 1: Wie es sich anfühlt. Bestandsaufnahme: Was bin ich und wenn ja, warum? Hier geht es um die Veränderungen, die gerade das Klimaterium oft mit sich bringt. Da wären außer Hitzewallungen auch die gesteigerte Emotionalität, die in wahres rührseeliges Heulsusentum umschlagen kann, wodurch die Menge an Taschentüchern pro Film deutlich ansteigt und auch schon Pampers-Werbung emotional berührt. Das war für mich wirklich eindrucksvoll, da ich diese Erfahrungen lediglich nach den Geburten erlebt habe, nach denen ich keine Nachrichten mehr schauen konnte, weil alles so traurig und bewegend war! Fazit: ich bin wirklich noch keine 50, hach Gott bin ich noch jung geblieben! Es geht aber auch um älter werdende Kinder und die eigene Vorbildrolle, um die Tatsache, daß man sich ja eigentlich noch total jung fühlt, nur sind die Studenten plötzlich so jung und warum siezen einen eigentlich auf einmal alle?! Außerdem stellt sich die Frage: warum werden eigentlich immer nur ganz junge Frauen in Talkshows eingeladen, gibt es nicht auch spannende ältere Frauen? Hier wird eine rein subjektive nicht abschließende Auswahl an interessanten Frauen mit Vorbildfunktion auch im höheren Alter aus allen verschiedenen Berufen vorgestellt von Wissenschaftlerinnen über Sportlerinnen, Sängerinnen, Modells, Schauspielerinnen, Autorinnen, Politikerinnen etc. Man ist also nie zu alt, um in seinem gewählten Bereich etwas zu bewirken und anderen Mut zu machen! Daher gibt es auch wirklich tolle Filme für jede Stimmung mit älteren Heldinnen mit silbernen Strähnen, die es sich lohnt zu schauen, wie z.B. Best Exotic Marigold Hotel oder Der Club der Teufelinnen. Teil 2: Die Sache mit der Optik: Wer schön sein will muß reiben, Beauty im Selbstversuch Hier geht es teilweise zu wie in der Frauenzeitschrift. Nein, die vermeintlich makellose Schönheit einer Ü50 Schauspielerinnen liegt nicht nur an guten Genen und der täglichen Aufnahme von Unmengen an besonders teurem Mineralwasser, da wird auch schon mal geschnitten, gespritzt, gerubbelt und geschluckt. Anders als in Frauenzeitschriften haben die Autorinnen aber auf fast alles selbst ausprobiert, sogar Botox- und Hyaluronspritzen, mit humorigen Kommentaren und subjektiver Auswertung. Lucinde hat sich da deutlich mutiger gezeigt, da ich mir ja kein Nervengift spritzten lassen würde (das schöne am Altern ist ja, daß parallel zum Erschlaffen der Haut, auch die Sehkraft nachlässt). Es war schon interessant, was es so alles gibt, was ich niemals machen möchte, wobei ich durchaus nicht völlig kalt geblieben bin, bei diesen Berichten. Denn tatsächlich habe ich einiges wieder ausgekramt, was ich mal angeschafft, aber lange nicht mehr benutzt habe. Die Lektüre dieses Buches hat mich also definitiv verschönert und verjüngt, aber noch hoffe ich vergebens auf entsprechende Komplimente. Seufz. Naja, ich weiß ja nun, daß ich es auch für mich tue und die Sichtbarkeit z.T. Erst nach einer gewissen Zeit eintritt. Die Vorstellung von einigen Nahrungsmittelergänzungen oder anderen Präparaten, sind sehr subjektiv und für mich nicht wirklich werbefrei, aber die Leserinnen sind ja alle Erwachsen und können selbst entscheiden. Aber ehrlich für das Geld für irgendwelche Ampullen, würde ich die Jahreskosten lieber in einen schönen Urlaub oder ähnliches investieren. Es gibt aber nicht nur Kosmetik und ähnliches, es kommt auch auf die Ernährung und Bewegung an. Beide Autorinnen, sind sehr unterschiedliche Sporttypen. Bei Heikes Sportpensum kann ich nur mit den Ohren schlackern, aber ihr Sohn ist ja erwachsen und sie selbstständig, da kann man diese Sportkurse auch wirklich besser unterbekommen. Mit einer deftigen Portion Selbstironie schildern die beiden von ihrer Suche nach dem Alterungsprozess sich entgegenstemmenden Sportarten, die auch auch zu ihnen passen müssen. Während Lucindes Mutter vom Floating völlig begeistert war, war sie selbst nicht wirklich hin und weg. Andere Themen sind Ernährung und Gewichtsreduktion, Krampfadern, Haarefärben, Enthaarung und Modetrends. Teil 3: Und was machen wir nun? Spaß mit Sachen: Einfach mal was Neues probieren? Alt ist man erst, wenn man nicht mehr neugierig ist und nichts mehr ausprobiert! Beide Autorinnen sind schon sehr lange mit ihren Männern verheiratet und bestätigen, für eine lange Ehe, brauchen alle Beteiligten eine gute Portion Humor und die kommt in diesem Fall hier auch den Leserinnen zu Gute. So darf man sie auf die Suche nach gemeinsamen Hobbies mit ihren Männern begleiten und feststellen, daß Hobbies auch relativ sind, die Suche danach aber abenteuerlich und abwechslungsreich. Beide Autorinnen, sind sehr unterschiedliche Sporttypen. Bei Heikes Sportpensum kann ich nur mit den Ohren schlackern, aber ihr Sohn ist ja erwachsen und sie selbstständig, da kann man diese Sportkurse auch wirklich besser unterbekommen. Mit einer deftigen Portion Selbstironie schildern die beiden von ihrer Suche nach dem Alterungsprozess sich entgegenstemmenden Sportarten, die auch auch zu ihnen passen müssen. Während Lucindes Mutter vom Floating völlig begeistert war, war sie selbst nicht wirklich hin und weg. Neben Sport geht es nämlich auch um passive und aktive Entspannungsmethoden. Teilweise sind diese Methoden, die Alterung aufzuhalten ziemlich zeitintensiv, da hilft es schon, wenn man seine Kinder nicht erst mit Mitte-/Ende Dreißig bekommen hat. Es geht um Marotten, die man sich mit den Jahren zu legt, oder um Produkte und Werbung für die Generation Silberfaden. Wie kommt es, daß man ab 50 auf einmal Werbemails für Treppenlifte zugeschickt bekommt? Kurzweilige, sehr subjektive Unterhaltung mit einigem an Wiedererkennungswert. Wunderbare Urlaubslektüre oder einfach für zwischendurch. Ich hatte meinen Spaß, auch wenn ich nicht alles selbst ausprobieren werde. Immerhin habe ich mir vorgenommen und auch begonnen, mehr für mein gepflegtes Äußeres zu tun. Schade, daß ich vergessen habe, ein Bild von mir, vor Beginn des Buches aufzunehmen, so daß ich meinen optischen Gewinn nun nicht bildlich präsentieren kann. Unterhaltsame 4 von 5 Sternen!

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