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Rezension zu
Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern?

Leicht zu lesender, amüsanter Titel

Von: Michael Lausberg aus Doveren
21.06.2018

Timo Blunck ist Liedtexter, Musikproduzent und Sänger, bekannt wurde er als Bassist der Band Palais Schaumburg. Seine Erfahrungen auf der jahrzehntelangen Tour projiziert er in seinem Buch über seine zahlreichen Abenteuern, Sexorgien und Sexlüsten auch um die Erfahrungen der Liebe. Der Protagonist der Story ist Schröder, der über 50 ist und erfolgreich durch viele Länder mit seiner Band tourte. Zusammen mit seinem imaginären Begleiter Knirpsi, der ihm immer wieder suggeriert, was er tun und denken soll, der als dunkle Seite in seinem Hirn auftritt. Seine Erfahrungen in den 1980er Jahren mit Schlägereien, wilde Partys, Drogen-Nächte und eine Reise um die gesamte Welt. Heute bereut er die Exzesse in der Vergangenheit: Weil er unter Drogen zusammenbricht, zwingt ihn seine Schwester Esther dazu, sich in Therapie zu begeben. Dies macht er dann auch, sein Psychotherapeut hört sich seine gesamte Lebensgeschichte an, was dieser gierig aufnimmt. Dabei erfährt die Vergangenheit Schröders, der seinem Vater, einem Uniprofessor, und seine Erwartungen an ihn, entkommen wollte. Er wollte das Leben genießen und dabei wilde Partys mit tollen Frauen feiern, das bürgerliche Leben wollte er hinter sich lassen. Frei von allen Verpflichtungen lernt er dann das Leben am Rande der Gesellschaft kennen und lernt Leute kennen, die seine Vorliebe für wilde Sexorgien und Drogen teilen. So erlebt er die Zeit der 1980er Jahre und sieht sich selbst als eine Art Jim Morrison der westlichen Konsumgesellschaft. Trotz allem Sex and Drugs ist er auf der Suche nach der Liebe des Lebens, was auch einen Teil des Buches ausmacht. In seiner Fantasie erfindet er seine Traumfrau, was zu skurrilen Situationen führt. Schröder, der Held der Geschichte, wird als Aussteiger und Hedonist geschildert, der im Leben nichts ausgelassen hat. Die eigenen Erfahrungen des Autos werden in der Person Schröder lebendig. In seiner Retrospektive zieht er Bilanz seines früheren Lebens, ein Abenteuerleben, das seinen gesundheitlichen Tribut besitzt. In unterschiedlichen Zeitepochen schildert Schröder seine Erlebnisse, die faszinieren und zugleich abschrecken. Sein extremes Leben wird mit all seinen guten und schlechten Facetten geschildert, der Ausbruch aus der bürgerlichen Welt und auf der Suche nach anderem Sinn im Leben macht den Roman fesselnd und authentisch. Ein außergewöhnlicher Roman, der leicht zu lesen ist und daher empfohlen werden kann.

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