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Rezension zu
tot.

tot (Stephen King)

Von: Poldi
20.06.2018

Die Suche von Roland nach dem Dunklen Turm hat mit dem Zusammentreffen mit seinen Gefährten einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Doch die lebensfeindliche Mittwelt fordert ihnen so einiges ab, zumal sich finstere Roboterwesen und mechanische Tiere in ihren Weg stellen – mit schrecklichen Folgen für die Reisenden... Die Saga um den „Dunklen Turm“ ist laut seiner eigenen Aussage das Kernwerk von Stephen King, der sich dabei an unterschiedlichsten Genres bedient hat und Horror, Fantasy, Western, Elemente aus Drama und vielen anderen Stücken miteinander vereint. Das klingt so experimentell, wie es sich anhört, ist aber auch durch die wie immer sehr bildreiche Erzählweise Kings und eine dichte Atmosphäre geprägt. Nachdem im ersten Band Hauptfigur Roland mit der düsteren Mittwelt vorgestellt wurde und seine Prophezeiung empfangen hat, wurde im zweiten Band viel Zeit darauf verwendet, seine Mitstreiter vorzustellen und die Idee der Verbindung der Welten einzufügen. Nun möchte man meinen, dass er vor diesem Hintergrund wesentlich geschliffener, temporeicher und vielfältiger schreibt, doch der dritte Band „Tot“ ist wie seine beiden Vorgänger etwas zäh geraten. Die Handlung kommt nicht in Schwung, wieder werden seitenlange Erklärungen und Beschreibungen geboten. Doch hatte man in den beiden Vorgängern noch das Gefühl, dass dies alles wichtig zum Verständnis der folgenden Handlung ist, wirkt dieser dritte Teil weniger prägnant und fügt lediglich Details hinzu, anstatt aus dem Vollen zu schöpfen. Gleichwohl wird durch den flüssigen Schreibstil des Autors viel davon abgefedert, zumal er so einige sehr markante Szenen eingebunden hat. Die Bedrohungen der Mittwelt werden noch präsenter, die Kämpfe brutaler und schrecklicher. Das ist teilweise schon heftig und fordert starke Nerven vom Leser, und auf diesem Niveau hätte ich mir den ganzen Band gewünscht. Toll auch wieder die Faszination, die von den Charakteren ausgeht, insbesondere Roland wird um einige Facetten bereichert, seine Begleiter können ihren Hintergrund ebenfalls auf sehr kreative Weise einbringen. Und auch das zentrale Motiv des Dunklen Turms blitzt immer wieder hervor und sorgt für einen noch präziseren Einblick in das Gesamtkonstrukt der Reihe, freilich immer noch mit sehr mystischer und unfassbarer Ausstrahlung. Von „Tot“ hätte ich dann doch etwas anderes erwartet, eine Steigerung des Tempos oder eine konsequentere Fortführung der Rahmenhandlung. Doch King ist ja dafür bekannt, nicht das zu schreiben, was man von ihm erwartet. Und so schafft er immer noch sehr intensive Bilder, eine dichte Atmosphäre und vortrefflich gezeichnete Charaktere in einer Welt voller Schrecken und faszinierenden Ideen.

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