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Rezension zu
Teich

Der Gedankenfluss einer von der Gesellschaft Frau

Von: buecherecke
05.06.2018

Inhalt: Sie lässt alles hinter sich – Freund, Job, Karriere - und zieht in ein kleines irisches Küstendorf. Sprachmächtig und fesselnd zeichnet Claire-Louise Bennett das Porträt einer jungen Frau, die allein in einem hundert Jahre alten Steincottage lebt - mitten in der Natur, abseits von den Zwängen der Gesellschaft. Ein Rückzug, der die Wahrnehmung schärft und den Blick auf die Welt verändert, dem Profanen eine besondere Schönheit entlockt. Mitreißend und kunstvoll beschreibt Claire-Louise Bennett ihren Alltag und zeigt, wie kleine Dinge mit einem Mal eine ungeahnte Tiefe gewinnen, wenn man auf alles Überflüssige verzichtet und die Welt auf sich wirken lässt. Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Ich wollte diesen Roman unbedingt lesen, weil die Idee hinter der Geschichte mich schlicht und ergreifend angesprochen hat, genauso wie das schöne Cover, das gut zum poetischen Inhalt passt. Das Buch ist insgesamt in ein gutes Dutzend Kapitel aufgeteilt, die mal sehr kurz, mal etwas länger sind und meist treffende Überschriften tragen, die neugierig auf den Inhalt machen. Sehr besonders an Claire-Louise Bennetts Buch ist, dass sie zwar die ganze Zeit über in der Ich-Perspektive schreibt, ihr Schreibstil, sowie die Zeitform, in der sie schreibt jedoch je nach Stimmung einem stetigen Wandel unterliegen. Aus diesem Grund fiel es mir an der ein oder anderen Stelle erst einmal schwer, in ihre Gedanken hineinzufinden und ihre oft ungewöhnliche Sicht der Dinge nachzuvollziehen. Auch war mir beim Lesen die meiste Zeit über nicht bewusst, ob das Erzählte gerade stattfindet, oder die junge Frau wieder einmal in die Vergangenheit gesprungen ist. Es kam mir so vor, als würde sie einfach alles, was ihr in den Sinn kommt aufschreiben und dies mit den verschachtelten Sätzen, die ihr gerade einfielen. Zum Inhalt kann ich auf alle Fälle sagen, dass die Hauptprotagonistin teilweise über ganz alltägliche Dinge berichtet. Hier einige exemplarische Berispiel: Kontrollknöpfe an einem Herd, alte Briefe, Postkarten, Tomatenmark, die Farbe von Tinte und einen Teich (wie der Titel schon sagt). Diese außergewöhnliche Wahrnehmung von den klitzekleinen Dingen im Leben regt wirklich zum Nachdenken über die eigene Anordnung von solchen Dingen im eigenen Leben an. Zu diesen meist recht ernsten Erzählungen stößt unvermeidlich auch etwas Humor, weil viele Situationen einfach so skurril oder genau beschrieben sind, dass automatisch Witz entsteht. Mein Fazit: Ein wunderbar nachdenkliches Buch, das den Gedankenfluss einer von der Gesellschaft isolierten Frau mit großer Offenheit wiedergibt. Ein großes Dankeschön an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar! Teich bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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