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Rezension zu
Ich bin hier, und alles ist jetzt

ein Geschenk an die Menschheit

Von: floskel
24.05.2018

Nicht gerade das, was ich sonst so lese. Sieht nach Selbsthilfe-Buch oder schlimmstenfalls sogar nach Esoterikkram aus – und die Zeiten wo mich sowas ansprach (Hallo, Eckhart Tolle! Hallo, Osho!) sind schon ein paar Jahre her. Aber darauf aufmerksam geworden bin ich durch eine Empfehlung im TV. Es fiel das Stichwort „Holocaust-Überlebende“ und damit hatte sie mich. Und erst da fiel mir dann auf, dass der Stängel auf dem Cover aus Stacheldraht ist... Es fällt mir unheimlich schwer etwas über dieses Buch zu sagen. Es ist einfach überwältigend. Ja, die Memoiren einer Überlenden von Auschwitz und Mauthausen, einer Frau die Mengele mehrmals entkommen ist. Das ist schon an sich extrem bewegend und aufwühlend... Aber es ist nicht „nur“ das. Noch lange nicht. Es war für mich auch der erste Einblick in das, was die Psyche leisten muss, um halbwegs heil aus so etwas rauszukommen. Extrem irritierend war es anfangs für mich davon zu lesen, mit welcher Art von Humor die Häftlinge in Auschwitz mit ihrem Schicksal umgegangen sind – obwohl sie ganz genau wussten wo sie sind und was mit ihnen passieren wird. Und dann kam das Verständnis. Ja, weil wie sonst? Und mach ich das nicht genauso? Ist das nicht auch genau das, was mir in der Sterbebegleitung so oft begegnet ist, dass man diesen Galgenhumor einfach braucht? Psychisch braucht. Ja, wie begegnet man so einem Schicksal? Davon handelt dieses Buch. Denn Dr. Edith Eva Eger ist auch Psychologin und Therapeutin, spezialisiert auf Traumata. Und der große rote Faden somit: Wie jemand, der so etwas erlebt und überlebt hat damit umgeht, wie er damit lebt. Wie er sich damit auseinandersetzt, immer tiefer gräbt. Welche konkreten Schritte es braucht um Heilung zu erfahren. Boah! Und dann auch noch wie man diese Kraft und diese Einsichten für andere (traumsatisierte) Menschen nutzbar machen kann. Ein Buch, das wuchtiger und wichtiger nicht sein kann. Kein plattes Selbsthilfe-Blabla, nein, genau das Gegenteil davon. Wie schön und gut, dass Edith Eva Eger ihre Geschichte mit und geteilt hat. Ich fühle mich ganz reich beschenkt. Und verändert.

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