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Rezension zu
DNA

Spannender Plot und interessante Charakterstudien

Von: Lesestunde mit Marie
15.05.2018

Der Island Thriller "DNA" der Autorin Ysra Sigurdardóttir ist der Auftakt einer Reihe um den Kriminalermittler Huldar und die Psychologin Freyja. Interessanterweise habe ich für die Lektüre dieses spannenden Thrillers außergewöhnlich viel Zeit benötigt. Warum, kann ich gar nicht erklären. Nichtsdestotrotz war es ein lohnenswerter und interessanter Thriller. Kommissar Huldar ist ein Ermittler, der gerne im Team arbeitet, aber ungern an der Spitze steht. Doch nun wird er dazu auserkoren, das Team anzuführen - ausgerechnet als es um einen für isländische Verhältnisse extremen Mordfall geht. Und ausgerechnet als ein kleines Mädchen Zeugin am Mord ihrer Mutter wurde. Daher wird das Kinderhaus für die Verhöre involviert. Wäre doch die verantwortliche Psychologin nur nicht der unrühmliche One Night Stand von Huldar ... Lange tappt das Ermittlerteam trotz unermüdlichen Einsatzes im Dunklen. Ein weiterer Mensch muss sterben, doch die beiden Mordopfer haben nichts gemein ... Der Plot wird in verschiedenen Handlungssträngen erzählt, so dass es unterschiedliche Perspektiven gibt, die langsam ein Bild ergeben. Der personale Erzähler nimmt einmal die Sicht des Huldar ein, dann der Freyia, im Wechsel mit dem Amateurfunker und Außenseiter Karl. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Morde nicht bis in alle Einzelheiten bestialisch und sardistisch dargestellt werden, so dass jedem Leser selber überlassen wird, wie weit seine Fantasie Blüten treibt. Die Darstellungen der Morde enden quasi, wenn die Qualen beginnen und werden erst durch das Ergebnis der pathologischen Untersuchung sachlich dargestellt, ohne nüchtern zu wirken. Der Protagonist Huldar ist sympathisch, aber nicht unfehlbar. Seine selbstkritischen Gedankengänge zeigen seine für einen Mann ungewöhnliche, emotionale Intelligenz auf. Ebenso ist Freyja ein Charakter, den man gerne als Freundin hätte. Hier wird eine junge, nicht unattraktive Frau gezeichnet, die analytisch, aber mit Herz denkt. Auch sie ist nicht perfekt abgehoben und weniger selbstbewusst, als sie sein könnte. Karl weckt hingegen zunächst ambivalente Gefühle. Er ist auf der einen Seite ein Loser und Taugenichts, auf der anderen Seite ein bemitleidenswerter und ebenfalls selbstkritischer Außenseiter, dem man gerne helfen würde. Fazit: Toller isländischer Thriller mit interessanten Charakterstudien, dessen Fortsetzung ich bestimmt lesen werde!

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