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Rezension zu
Das Geheimnis des alten Mönches

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Märchen aus einer anderen Welt

Von: Burgherr
29.04.2018

Der Höhepunkt meines Interesses für Märchen liegt ein paar Jahrzehnte zurück. Doch "Märchen und Fabeln aus Burma" erschienen mir als eine gute Ergänzung zu meiner Reise in dieses Land. Jan-Philipp Sendker hat Burma seit 1995 sehr häufig besucht. Zu Beginn eher zufällig und dann irgendwann zielgerichtet sammelte er Märchen und Fabeln, die ihm dort zugetragen wurden. Zu der Erstellung dieser Sammlung haben außerdem sein Sohn Jonathan Markus Sendker und die Amerikanerin Lorie Karnath beigetragen. Viele der Geschichten aus "Das Geheimnis des alten Mönches" werden mit einer Region oder einem der burmesischen Völker verbunden. Auf diesem Weg wird die Größe und Vielfalt dieses Landes veranschaulicht. Den Reiz der Märchen macht ihre Fremdartigkeit aus. Nicht nur die Protagonisten unterscheiden sich zum Teil von den Märchen meine Kindheit (Elefant, Krokodil), sondern auch einige der "Lehren", die vermittelt werden sollen. Da werden an der einen oder anderen Stelle die Unterschiede unserer Sichtweisen zu denen des Buddhismus deutlich. Bei einigen Märchen dachte ich am Ende aber auch einfach "WTF?"... unterhalten fühlte ich mich trotzdem. Besonders gefallen haben mir "Die Rache der Feldlerche" (Feldlerche und ihre tierischen Freunde rächen sich an einem Elefanten), "Wie der Hase Richter wurde" (Plädoyer für Eignung von Hasen als Schiedsrichter), "Wie die Drossel ihr farbenprächtiges Gefieder verlor" (aus Habgier), "Die Reise eines Prinzen oder die vielen Prüfungen des Lebens" und "Das Krokodil und das Äffchen" (Der Nachweis, dass der Placebo-Effekt sogar bei Krokodilen funktioniert). "Das Geheimnis des alten Mönches" bietet wegen der stellenweisen Brutalität und Fremdartigkeit einiger Hintergründe keine Gute-Nacht-Geschichten für Kinder, aber viele interessante Einblicke für Reise- und Kulturinteressierte. Ich empfehle dieses Buch allen Myanmar-Reisenden. Beachtenswert ist auch Senkers Nachwort, in dem er auf seine eigenen Reiseerfahrungen eingeht.

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