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Rezension zu
Die Stadt der verschwundenen Kinder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Stadt der verschwundenen Kinder

Von: Prettytiger
04.03.2015

Inhalt: Die Welt, in der die junge Gaia Stone lebt, ist eine grausame. Der Großteil der Bevölkerung lebt in Armut, außerhalb der sicheren Mauern der Enklave, in Wharfton. Lediglich einem kleinen Kreis von Auserwählten ist es gestattet, ein Leben in der Enklave zu führen, wo sie Reichtum, Luxus, sowie ein Leben ohne Sorgen erwarten. Die Auswahl erfolgt vollkommen willkürlich. Jeden Monat müssen die ersten drei Babys, die eine Hebamme entbunden hat, innerhalb von 90 Minuten nach ihrer Geburt an die Enklave abgeliefert werden. So war es schon immer und so wird es auch immer sein, auch wenn diese Regel für die Hebammen, als auch für die Eltern der Neugeborenen sehr grausam ist. Als Gaia nach ihrer Ausbildung nun endlich ihr erstes Baby selbst entbindet ist sie wahrhaft stolz auf ihre Leistung. Als ihre Eltern aus heiterem Himmel verhaftet werden, tut Gaia etwas, an das andere sich nicht einmal zu denken trauen: sie hinterfragt den Sinn der Vorbringung von Neugeborenen an die Enklave. Um der Sache auf den Grund zu gehen und mit dem Plan, ihre inhaftierten Eltern zu befreien, begibt sich Gaia auf die andere Seite der Mauer. Dort taucht sie in eine Welt ein, die sich von der Ihren von Grund auf unterscheidet. Und sie macht eine Entdeckung, die das Leben sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Mauern vollkommen verändern könnte… Mein Eindruck: Noch vor der Lektüre hat mich vor allem der Klappentext des Romans wirklich angesprochen. Denn Schlagworte wie Geburtenkontrolle und Überwachungsstaat sind vor allem auch in unserer heutigen Zeit sehr aktuell. Zudem hat mich das Grundkonzept an einigen Stellen an Suzanne Collins „Die Tribute von Panem“ erinnert, denn auch dort leben die Menschen in einer zukünftigen Welt, die über viele Generationen hinweg durch Gedankenlosigkeit, sowie mangelndes Umweltbewusstsein zerstört und an vielen Stellen unbewohnbar gemacht worden ist. Auch dort findet sich jedoch eine andere Welt, jenseits von Armut, die die Bevölkerung plagt. Eine typische Zweiklassengesellschaft. Der Großteil der Bewohner fügt sich den Regeln der Obrigkeit, doch ein geringer Bruchteil macht sich Gedanken über die Rechtmäßigkeit des Systems und versucht sich im Putsch. In diesem Roman jedoch viel unterschwelliger als in Suzanne Collins Romanen. Zwischen den Zeilen möglichweise ein Aufruf zum aktiven Mitdenken in der Politik. Sich nicht alles gefallen lassen, stets aufmerksam sein und die Beschlüsse hinterfragen. Aus diesen Gründen hat mich der Jugendroman von Caragh O’Brien schon seit langem gereizt. Umso größer ist dann natürlich auch die Freue gewesen, als das Buch tatsächlich den Weg in mein Regal gefunden hatte. Während der Geschichte begleitet der Leser die Hauptprotagonistin Gaia bei ihrem Abenteuer innerhalb der Enklave. Sie entführt uns in eine vollkommen fremde Welt, in der fließendes Wasser ein Luxus ist und die Menschen beinahe täglich um ihr Überleben kämpfen müssen. Nahrung, Kleidung, alles ist strengstens rationiert. Die Abgabe der Rationen strengstens überwacht. Schon von den ersten Seiten an, ist mir Gaia sehr sympathisch erschienen. Als Hauptfigur des Romans ist sie weder perfekt, noch unfehlbar. Selbst von einigen Leuten außerhalb der Mauer wird sie auf Grund ihres Aussehens gemieden. Dennoch erweckt sie nicht das Mitleid des Lesers, sondern erscheint als starker Charakter. Auch Captain Leon Grey lässt sich nicht einfach in das Grundmuster eines typischen Helden pressen. Zusammen harmonieren die beiden wirklich passend und ergänzen sich mit ihrem Wissen um die zwei verschiedenen Welten immer wieder sehr gekonnt. Auch die Handlung ist von den ersten Seiten an packend. Sie kommt dabei ohne viel Aktion aus und lässt den Leser dennoch nicht lost. Die Geschichte packt den Leser, sodass dieser vollkommen darin abtaucht und mitfiebert. Dabei arbeitet die Autorin an vielen Stellen auch mit Rückblenden, sodass durch Gaias Erinnerungen und Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit Tiefgang entsteht. Insgesamt ein wunderbarer Auftakt für eine vielversprechende Reihe. Für mich wird dies definitiv nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein!

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