Rezension zu
Die Gabe
Apokalypse Light
Von: Alexander D.Die Autorin ist sehr geschickt gewesen, um ihre durchaus ernsten und schweren Themen an eine möglichst breite Leserschaft zu bringen: Sie hat einen vorgeblich etwas oberflächlichen Polit/Action-Thriller geschrieben, in dem sie untergebracht hat, worum es ihr wirklich geht. Eine globale Umkehr aller Gesellschaften und Machtstrukturen nimmt sie als Vorwand, um uns als Menschen zu sezieren und analysieren und das Ergebnis ist sehr vieles, aber nicht dazu angetan, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Alderman bedankt sich im Nachwort bei Margaret Atwood, die sie gefördert hat, bei Ursula LeGuin und bei Karen Jay Fowler - alle drei Autorinnen sind hervorragende Beobachterinnen und Kritikerinnen der Gesellschaft (gewesen). Sie bedankt sich auch bei Peter Watts, den wunderbar eigenwilligen Science Fiction Autor für die wissenschaftliche Unterstützung. All diese Unterstützung ist ein Indiz dafür, dass die Leichtigkeit des Buches ganz bewusst eingesetzt wurde, um die anspruchsvolle Thematik hineinzuschummeln. Finde ich sehr clever gelöst. Dass dabei ein überaus spannender Roman rausgekommen ist, der weder vor Action noch plastisch geschilderter Gewalt zurückschreckt, vor politischem Intrigenspiel und kriegerischem Säbelrasseln, das ist das Sahnehäubchen darauf. Rundum gelungen, würde ich meinen.
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