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Rezension zu
Und ewig schläft das Pubertier

Wer Kinder hat, hat hier gut lachen!

Von: danielamariaursula
07.04.2018

Nachdem mein Gewinn von „Nicks Sammelsurium“ so ein Familienhit wurde, der bei uns ständig lief und zitiert wurde, brauchten wir dringend Nachschub. Mit 2 CD's klang „Und ewig schläft das Pubertier“ nach prima Stoff für unsere Fahrt in den Osterurlaub. Da es sich anders als bei „Nicks Sammelsurium“ um einen Live-Mitschnitt von Jan Weilers Familienanekdotenhandelte, beginnt die CD erst mit einer Ansage und Begrüßung ehe es losgeht, mit Nicks (inzwischen 15 Jahre alt) vorgeschobenen Krankheiten aus dem Land der Phantasie, damit er nicht zur Schule muß. Das das der totale Quatsch ist, konnten sie super verstehen. Bei Karlas (inzwischen 18 Jahre alt, aber noch immer nicht weise) Verkehrserziehung auf dem Verkehrsübungsplatz zur Vorbereitung auf den Führerschein, haben alle, auch die Jüngste (8) vor Freunde gequietscht und gejohlt. Dies ist ein realer Kosmos, den wir alle kennen, lieben und fürchten. Ebenso die Geschichten vom gemobbten Autorenvater, der im Keller versteckt wird und der anscheinend nicht mit den Anzugträger-Wirtschaftsväter mithalten kann, ist wirklich familienkompatibel. Es folgen die Probleme von Smartphones im Familienalltag, die Schnelllebigkeit der heutigen Jugend mit ihrer interessanten Beziehungsanbahnung über What's app, für uns totales Neuland, aber herrlich trocken und urkomisch erzählt, Auch an Karlas Versuchen einen angebeteten Jungen mit ihren Kochkünsten zu verführen, ohne sich ein Kochbuch genauer durchzulesen oder sich mit dem Thema ernsthaft zu befassen (nein, auch kein You-Tube-Tutorial! Ja wo lebt sie denn!) bereitet uns bei zwei Töchtern auf einiges vor (ich hoffe aber, daß sie kochtechnisch bis dahin mehr auf dem Kasten haben). Als Jan Weiler dann im Würgegriff von Ulrich Dattelmann hing, mußte gerade die Eltern grinsen. Die Mutter, weil sie selbst seit der Kindergartenzeit an so unzähligen Elternabenden mit diversen Versionen von Ulrich Dattelmann teilnahm und der Vater ist als Lehrer ebenfalls leid geprüft. Das besondere Plus für uns: es ging um die Planung von Nicks Klassenfahrt, die natürlich von München nach Berlin gehen sollte (wo wir gerade hinfuhren), jedoch von Vater Weiler scherzeshalber mit dem Vorschlag Manderscheid boykottiert wurde. Manderscheid liegt bei uns in der Nähe, in der Vulkaneifel und die katholische Jugend des Ortes fährt dort alljährlich ins Zeltlager hin. Die Rezensentin hat es tatsächlich geschafft, sich dort im Wald bei einem Waldspiel zu verlaufen, gefährliches Pflaster! Auch war sie in Nicks Alter in Gerolstein in der Vulkaneifel auf Klassenfahrt, die Genugtuung war in mein Gesicht gepflastert! All jene, die schon in jungen Jahren in die Metropolen der Welt auf Klassenfahrt gelangen, werden nur genüsslich vor sich hingrinsen können, werden die übrigen mit Nick mitleiden. Meine Kinder (10 und 8 Jahre)haben den ironischen Humor von Jan Weilers Familieneinblicken mit Ausnahme der 1.000-Schuss-Theorie zur Vermeidung des Ornanierens sehr gut verstanden. Das hat mich wirklich erstaunt, bei dieser CD dachte ich wirklich, daß es nicht so gut ankäme, wie Nicks Erlebnisse, der ja damals im Alter meiner Kinder war und deren Erlebnishorizont teilte. Mein Mann findet die neuen Weilerschen Erlebnisse nicht minder witzig, als „Nicks Sammelsurium“ und auch die Kinder mögen es, besonders die erste CD mit Karlas Fahrversuchen, Nicks Flirtversuchen und Karlas Kochkünsten. Auch wenn es ein Live-Mitschnitt ist, kann man bis auf eine kleine Stelle wirklich die Späße verstehen. Jan Weiler amüsiert durch seine elaborierte Sprache, seine Ausdrucksweise und seine Verzweiflung an der Welt des Pubertiers, statt durch Mimik und Gestik. Das lachende Publikum ist auch verhältnismäßig leise zu hören, so daß man sich nicht wie in einer amerikanischen Sitcom fühlt, wenn einem eingespielte Lacher den richtigen Zeitpunkt zum Lachen vorgeben. Die Aufnahmequalität ist sehr gut, man kann jedes Wort verstehen und es gibt keinerlei akustische Probleme. Durch die regelmäßig gesetzten Tracks, zum Ende einer jeden Anekdote ist ein Wiedereinstieg nach einer kurzen Unterbrechung stets gewährleistet. Nun will meine Familie unbedingt zu einer Jan Weiler Live-Lesung und als Held der Gegenwartsliteratur wagt er sich sogar in die Vulkaneifel zurück zu einem Eifel-Lesefestival, zu einem für uns unpassenden Datum und in Bonn liest er aus seinen Kühne-Krimis, schon ganz bald am 12.4.18. Ich fürchte, wir werden dann doch weiter nach Hörbüchern von ihm forschen. Ach ja, wer noch nicht weiß, wer Jan Weiler ist: Er ist eigentlich Journalist und war Chefreadakteur des SZ-Magazins als ich noch Zeitungsleserin war. Seit dem mit Christian Ulmen verfilmten „Maria, ihm schmeckt's nicht!“ in dem er die Erlebnisse mit der italienischen Familie seiner Frau verarbeitet, ist er ein erfolgreicher Autor, der inzwischen sogar seinen zweiten Krimi veröffentlicht hat. In diesem Live-Mitschnitt kommt aber auch Sarahs italienische Schwester mit ihrem sehr speziellen Göttergatten beim Track „Eva's Busen“ wieder zu Wort. Keine Sorge, diese Anekdote ist ganz anders als erwartet, unseren Kindern mußten wir lediglich den Begriff „Esotherik“ erklären. Für Kinder nicht ganz so gut geeignet, wie „Nicks Sammelsurium“, aber dennoch absolut familientaugliche Familienunterhaltung und einige Brüller sind garantiert! Es hilft absolut mindestens vorpubertierende Kinder zu haben, um die Komik zu verstehen. Wer noch nie mit nackten Füßen auf einen Legostein trat, kann diese Leiden eines Vaters sicher nicht immer nachvollziehen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Der Hörverlag, für diese lustige Unterhaltung im österlichen Autobahnstau!

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