Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Engelsschuld

Engelsschuld

Von: Denise Otten - Kitsunebooks
05.04.2018

Meinung Emelie Schepps Stil ist anders und mitunter gewöhnunsbedürftig, doch für das Genre Thriller könnte er nicht passender sein. Engelsschuld macht es seinen Lesern vielleicht nicht einfach. Viele Figuren und Wechsel der Szenerien nach fast jeder Seite, bzw. Doppelseite können in den meisten Fällen zu Verwirrungen führen. Schepp muss ihr Handwerk augenscheinlich beherrschen, denn sie schafft es, ein richtiges Maß an Spannung aufzubauen. Die vielen kleinen Cliffhanger fühlen sich – zu meinem Glück – weder Fehl am Platz, noch zu gewollt an und ziehen das Tempo mächtig an. Leser, die die bisherigen Bücher gelesen haben, werden sicher im Vorteil sein, da sie die beständigen Charaktere rund um Jana Berzelius bereits kennengelernt haben. Auch wenn sich Engelsschuld sicher sehr gut eingeständig lesen lässt, werde ich nicht müde euch ans Herz zu legen, solche Reihen in der entsprechenden Ablauffolge zu lesen. Auch wenn jedes Buch einen entsprechenden Fall aufweist, den es zu lösen gibt, sind es meist die Leben außerhalb ihrer Tätigkeiten, die sich mit den Büchern und den Protagonisten entwickeln. Genau dies trifft auch auf Engelsschuld zu. Sieht man die Mordfälle rund um das Vrinnevi-Krankenhaus für sich allein, ergibt sich eine rasante Jagd nach einem Serienmörder. Allerdings hält der Thriller eine weitere – parallel laufende – Story bereit, die sich (nach einem Blick auf die Klappentexte der anderen Bände) bereits entwickelt hat und hier ihren Showdown erhält. Der erst genannte Teil des Thrillers konnte mich gut unterhalten, doch gerade der Part der die Staatsanwältin betrifft lies mich vermehrt im Dunkeln zurück. Das Gefühl beim Lesen etwas verpasst zu haben und nicht so im Bild zu sein, wie man es eigentlich sein könnte, stört mich persönlich sehr. Es fiel mir dadurch auch verhältnismäßig schwer, eine Beziehung zu ihr aufbauen zu können. Mitunter störten mich ihre Abschnitte sogar. Wollte ich doch eigentlich nur wissen, wie die Ermittlungen des Polizeiteams laufen oder inwieweit der Rettungsassistent in den Fall involviert war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Umstand anders aussehen würde, hätte ich nicht mit Band 3 angefangen. Das Ermittlerteam wirkt – mal mehr, mal weniger – zu Teilen wie aus dem Handbuch für skandinavische Krimis und Thriller entnommen. Die Beziehungen untereinander haben sich bereits gefestigt, bestimmte Charaktereigenschaften werden angedeutet, aber nicht weiter ausgeführt. Auch hier sehe ich das Problem, dass mir Vorkenntnisse fehlen. Wahrscheinlich wäre meine Bewertung mit entsprechender Lektüre der anderen Bücher positiver ausgefallen. Sie waren mir nicht gänzlich unsympathisch. Allerdings verging das Gefühl, so spät zu einer bereits laufenden Party erschienen zu sein, nicht. Wie bereits erwähnt, verhält es sich ebenso mit Jana Berzelius selbst. Der zuvor erwähnte Rettungssanität Philip Engström in Kombination mit seinem Umfeld war der heimliche Sympathieträger von Engelsschuld und gerade seine Geschichte war diejenige, die den Thriller getragen hat. In ein paar negativen Bewertungen wurde bemängelt, dass der Thriller besonders brutal und blutig sein solle. Dem würde ich nicht zustimmen, da er genau das Maß an Brutalität bereit hält, die man von einem durchschnittlichen Thriller erwarten kann. Durch falsche Fährten und verschiedenste Motive von mehreren Personen kann Engelsschuld die Leser lange bei Laune halten. Konkreteren Verdacht ergab sich mir relativ spät, was für den Thriller spricht. Zu viele Bücher des Genres geben schon bereits in einem frühen Stadium Preis, wer welche Tat und warum begangen hat. Zwar ist es am Ende so gekommen, wie ich es mir später vorstellen konnte, allerdings wurden durch hier und da eingestreute Tagebucheinträge völlig andere Personen involviert, als ich es vermutet hatte. An Spannung fehlt es Engelsschuld daher auf keinen Fall. Es sind eher die Figuren, die es mir (selbst verschuldet) nicht ganz leicht gemacht haben. Fazit Engelsschuld ist ein rasanter Thriller, der durch seine raschen Szenenwechsel und seinem Abwechslungsreichtum punktet. Ich empfehle allerdings dringend, die vorherigen beiden Bände Nebelkind sowie Weißer Schlaf zu lesen, da diese aufeinander aufbauen und ansonsten der rote Faden der Reihe nicht klar erscheint. Ich persönlich werde mir die anderen Teile kaufen, da mir der Stil von Emelie Schepp sehr zusagt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.