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Rezension zu
Das Ende

Solider Laymon, mehr Thriller als Horror.

Von: Aus dem Leben einer Büchersüchtigen.
01.04.2018

Meinung: Ähm ja. Ich, als passionierte Laymon Leserin, bin es ja gewöhnt, dass die Klappentexte seiner Bücher meist etwas anders ausfallen als der Inhalt. Kürzer, nichtssagender, weiter. So nach dem Motto. Aber dieser hier schlägt dem Fass den Boden aus. Wow, wirklich. Wäre das nicht ein neuer Laymon, ich hätte es niemals angefragt, geschweige denn gekauft. Und vor allem hat es so fast gar nichts mit dem Inhalt gemein. Es ist wieder mal eine abgedrehte kleine Mordgeschichte, mehr ein Thriller, denn der gewohnte Horror. In einer Kleinstadt in den USA, deren Namen ich mir in den Laymon Büchern nie merken kann, finden Bass und Faye bei einem Ausflug eine kopflose Leiche inklusive augenscheinlichem Mörder, der mit ihrem Kopf türmt, nachdem er eng umschlungen mit ihm gekuschelt hat. Die Jagd nach dem Flüchtenden beginnt. Rusty, Sheriff der Umgebung und Pac, ihrerseits Schwiegertochter und Polizistin, leiten den Fall. Es werden in laymonscher Manier Leute befragt, bei denen es einem die Fußnägel hochrollt, Observationen durchgeführt und Schlüsse gezogen. Alles zusammen mit einer gehörigen Portion sexueller Begierde in den Gedanken der Protagonisten, wie man es so von Laymon kennt. Der Schreibstil ist schon lange nichts Besonderes mehr für mich, er liest sich flüssig, leicht und mit einem Hauch Ekel und Dingen aus den tiefsten Bedürfnissen der Menschheit, von denen die meisten nicht mal wussten, dass das existiert. Und obwohl der Autor eigentlich schon lange tot ist, werden seine Werke weiter publiziert. „Das Ende“ beispielsweise ist von 1999. Vielleicht liegt es an seiner Abwesenheit, dass die Geschichten ihren Schneid eingebüßt haben. Das, was Laymon ausmachte. Das ist sehr schade, aber das Grundgerüst vom laymonschen Horror ist ja immer noch gegeben. Wie gewohnt, wechseln die Perspektiven zwischen Rusty, Pac, Merton - einem flüchtigen Straftäter, Drogendealer und Kinderschänder, sowie einigen anderen hin und her. Diese drei sind jedoch die Hauptcharaktere. Zur Spannung kann ich sagen, dass der Gedanke an eine kopflose Leiche, nicht nur den Mörder zu verzweifelten Taten anspornt, um seine Identität zu wahren, sondern auch die Polizei schnell handeln muss. Der Kreis der Verdächtigen wird schnell eingedämmt und nach ca einem Viertel des Buches, glaubte ich schon zu wissen, wen sie jagen. Und hier kommt der große Pluspunkt: Normalerweise wirken Laymonbücher bei mir so, dass ich ab der Hälfte eine ungefähre Ahnung habe, wer für welche blutige Tat verantwortlich ist. „Das Ende“ hat mich an der Nase herumgeführt. Mit einem fast spektakulären Abgang konnte das Buch, die einigermaßen durchwachsene Story, nochmal toppen. Fazit: „Das Ende“ ist leider wieder eins von Laymons schlechteren Werken. Nichtsdestotrotz werde ich nicht aufhören seine Bücher zu kaufen und zu lesen, denn: Hier weiß ich fast immer woran ich bin. Laymons Geschichten sind eine blutige, kranke, solide Linie, die hier und da zwar an Spannung verliert, aber dennoch auf ganz eigene Weise fesselt. Eifersucht, Habgier, Macht. Ekel, Begierde, Sexappeal. Jagd, Rache, „Die Schleife“. Das sind Schlagworte mit denen ich „Das Ende“ beschreiben würde. Auch wenn ich mir die Namensgebung nicht ganz erklären kann, im Englischen betitelt mit „Among The Missing“. Bewertung: ⭐️⭐️⭐️💫 (3,5/5)

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