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Rezension zu
Das Geheimnis des alten Mönches

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Faszinierende Einblicke in eine fremde Kultur

Von: Ponine T.
30.03.2018

»Ich habe Burma seit 1995 mehrere Dutzend Male bereist, und bei den Recherchen für meine Romane Das Herzenhören und Herzenstimmen wurden mir immer wieder Märchen und Fabeln erzählt. Zum einen waren das bewegende Geschichten, die von dem mythologischen Reichtum der verschiedenen Völker Burmas erzählten, von der Spiritualität der Menschen und wie tief buddhistisches Denken die Gesellschaft über Jahrhunderte geprägt hat. Andere waren so fremd und skurril und kamen ohne eine sich mir erschließende Moral aus, sodass ich sie gar nicht einordnen konnte. Wieder andere erinnerten mich an die Märchen meiner Kindheit, nur dass hier Affen, Tiger, Elefanten und Krokodile die Fantasiewelt bevölkerten statt Igeln, Eseln oder Gänsen. Die Lehren, die sie vermitteln wollten, ähneln denen der Brüder Grimm oder Hans Christian Andersens und ich verstand, wie sehr sich alle Kulturen in ihren Mythen aus dem universellen Fundus menschlicher Weisheit bedienen.« Ich hatte mir dieses wunderschöne Rezensionsexemplar beim bloggerportal gewünscht und mich schon beim Auspacken gefreut über ein Buch, das nicht nur neu riecht, sondern sofort Lust macht, es aufzuschlagen, weil bereits das Titelbild fasziniert. Jan-Philipp Sendker hat hier eine Anthologie zusammengestellt, die mich als Leser ganz tief einführt in eine völlig andere Denkweise und Lebensart, und nirgendwo zeigt sich das vielleicht deutlicher als in den Märchen und Fabeln. Ja, bestimmte Versatzstücke ähneln einander, andererseits aber gibt es so deutliche Unterschiede zwischen dem christlichen und dem buddhistischen Denken, dass ich beim Lesen immer mal wieder untebrechen musste, um das zu überdenken. Ich kann nicht genau bewerten, inwieweit Sendker die Geschichten selbst erzählt oder es sich um die typische Märchensprache Asiens handelt, aber ich kann zumindest sagen, dass diese Sprache einen gewissen Zauber hat, den ich bei den klassischen europäischen Märchen auch empfinde. Lyrisch und mitfühlend, würde ich es bezeichnen. Auch das ermögliht natürlich einen gewissen Einstieg in die Kultur, wenn man kennenlernt, wie Menschen miteinander sprechen und agieren. Da hilft es auch ein wenig, wenn Sendker zumindest am Ende einen kleinen Ausblick gibt, welche Veränderungen die Gesellschaft in Myanmar prägen. Alles in allem ist das ein Buch, das mein Regal sehr sehr lange begleiten wird. Ich bin immer noch fasziniert und beeindruckt. Vielen Dank, dass ich das lesen durfte :-)

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