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Rezension zu
Frauen und Leidenschaften

Ein Genuss nicht nur für die Ohren, sondern auch fürs Gehirn.

Von: Lilly Sjöberg
30.03.2018

Inhalt: Elke Heidenreich wurde im Februar 75 Jahre und aus diesem Anlass wurden fünf Texte für dieses Hörbuch ausgewählt. Texte, die zwar schon veröffentlicht, aber noch nie vertont wurden. "Es sind Texte zu Themen, die mich leidenschaftlich bewegen: das Lesen, das Schreiben, die Natur, die Tiere. " (Heidenreich) Wie sind lesende Frauen? Damals und heute. "Auf dem Scheiterhaufen der Inquisition brannten vorwiegend Frauen und Bücher. Der Anteil geopferter Männer ist daneben eher gering. Aber Frauen die Lesen und Schreiben konnten, die etwas wussten und Bücher, in denen dieses Wissen stand, die waren gefährlich. [...] Wer liest, denkt nach, wer nachdenkt, bildet sich eine Meinung, wer eine Meinung hat, weicht ab, wer abweicht, ist ein Gegner. So einfach lässt es sich erklären." Frauen mussten sich das Lesen und Schreiben erkämpfen, etwas, das für Männer ein unangefochtenes Grundrecht war. Im 18 Jahrhundert wurden Nadel und Faden ins Buch eingebunden, um sie zu erinnern, was ihre eigentliche Aufgabe ist. Warum brachten sich so viele hochbegabte Frauen um? Silvia Plath, Virgina Woolf, Marlene Haushofer, Mascha Kaleko.... Sie erzählt desweiteren von der Liebe zum Meer, zu den Rosen und dem Hund. Meine Meinung: Ein sehr gutes und sehr tiefgreifendes Hörbuch. Hier geht es um Frauen in der Gesellschaft und sie liest in einer Eindringlichkeit, die einen fesselt. Mit so viel Herz und Verstand, das würde man sich öfter wünschen. Heidenreich berührt, weckt auf und bringt einem zum Nachdenken. "Würden sich Männer und Frauen besser verstehen, wenn Männer so viel läsen wie Frauen? Wüssten sie mehr von unserem Leben, Denken, Fühlen, wenn sie Sylvia Plath, Virgina Woolf, Carson McCullers, Jane Bowles, Annemarie Schwarzenbach oder Dorothy Parker läsen, so wie wir ja auch Hemingway, Faulkner, Updike, Roth, Flaubert und Balazac lesen?" In ihren Erzählungen streut sie Zitate von bekannten Menschen ein, kommt manchmal von Hölzchen auf Stöckchen und verliert doch nie den Faden. Man kommt ins Nachdenken, über die Welt, über Mann und Frau, über sich selbst. Ich habe auch immer wieder Pausen gemacht, um über einzelne Passagen nachzudenken. Gelesen ist es natürlich perfekt von ihr selbst. Mit ihrer kennzeichnenden Stimme und ihrem Können, an den richtigen Stellen zu betonen. Fazit: Ein Genuss nicht nur für die Ohren, sondern auch fürs Gehirn.

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