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Rezension zu
Der Klang der ungespielten Töne

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Roman, auf den man sich einlassen muss

Von: Curin
26.03.2018

Schon seit frühester Kindheit ist Anselm Cavarodossi Musiker und vollbringt Erstaunliches am Klavier, doch in ihm ist eine Sehnsucht, die scheinbar nichts befriedigen kann. Als er den geheimnisvollen Karpoff kennenlernt, versucht dieser ihm zu vermitteln, worin der eigentliche Sinn der Musik liegt, doch trotzdem wagt sich Anselm ins Musikbusiness, wo er gefeiert wird, aber innerlich unglücklich bleibt... . Der Autor Konstantin Wecker war mir vor der Lektüre unbekannt, weshalb ich nicht richtig einschätzen kann, inwieweit das Buch biographische Züge enthält. Mich jedenfalls hat dieser besonders ausdrucksstarke Roman nach einer etwas längeren Einlesezeit sehr beeindruckt und zum Nachdenken gebracht. Aus der Sicht der Figur Anselm Cavaradossi taucht man ein in die Welt eines Künstlers, der in seiner Musik selbst nach einem tieferen Sinn sucht und dabei immer wieder an seine Grenzen stößt. Dass die Welt des Musikbusiness ihn unbefriedigt und vor allem innerlich leer zurücklässt, merkt er schnell, aber auch bei Karpoff, der mir etwas unheimlich war, findet er keine praktische Hilfe für sein Problem. Ich persönlich konnte zwar viele Dinge, die Anselm beschäftigen, nicht immer ganz nachvollziehen, aber merkte, dass für ihn alles irgendwie eine tiefe Bedeutung haben muss. Konstantin Wecker schreibt stilistisch sicher und ausdrucksstark, aber scheut sich auch nicht, seinem Protagonisten das eine oder andere Schimpfwort in den Mund zu legen. So ist dies ein sehr facettenreicher Roman, indem auf wenigen Seiten viel gesagt wird. Allerdings verlangt dieser Roman auch, dass man sich auf ihn einlässt. Unterhalten wird man nicht und muss sich mit vielen philosophischen Gedanken auseinander setzen. Bis zum Schluss hatte ich den Eindruck, dass ich nicht alles verstanden und ergriffen habe, was die Handlung eigentlich ausdrücken will, weshalb mich das Buch auch etwas ratlos, aber auch fasziniert zurücklässt. Insgesamt ist ,,Der Klang der ungespielten Töne" ein besonderer Roman, der seinem Leser einiges abverlangt. Wer sich darauf einlässt, bekommt allerdings ein echtes Leseerlebnis.

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