Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Midnight Sun

Wo waren die Emotionen? - 2,5 Sterne

Von: schokigirl1989
15.03.2018

Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen. Danke dafür. Stil: Die Geschichte wird aus der Sicht unserer Protagonistin Katie erzählt. Der Schreibstil ist nicht sonderlich auffällig, aber angenehm lesbar. Mir fehlten nur im Großteil des Buches die Emotionen. Mehr dazu gleich. Charaktere: Die Vater-Tochter-Beziehung war sehr eng. Ich fand es schön dies mal in einem Buch so zu lesen. Gefühlt streiten sich Pubertierende ja nur mit ihren Eltern in solchen Büchern. Die beiden harmonierten aber gut. Umso weniger habe ich verstanden, weshalb Katie dauernd das Bedürfnis hatte ihn zu belügen. Und er war ja nicht der Einzige. Das sie Charlie nicht direkt von ihrer Krankheit erzählen möchte kann ich ja nachvollziehen, aber wieso muss sie denn bei so vielen Kleinigkeiten einfach irgendwelche Lügen erfinden? Es macht meist ja nicht mal Sinn, dass sie in der Situation lügt. Sie hätte genauso gut die Wahrheit sagen können & es hätte keinen Unterschied gemacht. Und das beste daran war ja noch, dass sie nicht wirklich lügen konnte. Es wurde immer wieder klar gemacht, dass sie ganz schlecht im Lügen ist. Was sollte das dann? Zusammen mit ihrer besten Freundin war sie auch manchmal recht schnell dabei andere Leute abzustempeln & in Schubladen zu stecken. Gerade sie, die in ihrer eigenen Schublade feststeckt & nicht viel von sich zeigen kann, sollte es doch eigentlich besser wissen. Ihre Freundin war auch oft recht unhöflich & hat manche auch gern mit Flüchen bedacht. Das hat mir nicht gefallen. Es war einfach unnötig & macht sie unsympathischer. Charlie war mir etwas zu perfekt. Er konnte scheinbar alles, war immer nett & zuvorkommend, hat alles gemacht & getan etc. Ich bin schon froh, dass er nicht der typische Bad Boy war, aber so erschien er mir nicht unbedingt realistisch. Ein paar mehr Macken wären schön gewesen. Aber das ist nur ein kleiner Punkt. Katie ist innerhalb der Liebesgeschichte schnell in Egoismus abgedriftet. Es zählten nur noch ihre Gefühle & deswegen hat sie gemacht was sie wollte. Wie ihr Vater oder ihre Freundin sich deshalb fühlten, schien ihr relativ egal zu sein. Sie hat zumindest nicht drauf geachtet. Und dann hat sie auf Grund von Leichtsinnigkeit (wenn man gemeiner sein will, kann man es auch Dummheit nennen) ihr eigenes Unheil herauf beschworen. Ich weiß nicht recht, ob es menschlich okay von mir ist, aber wenn Leute selbst schuld an ihrem Zustand sind, dann hält sich mein Mitleid auch in Grenzen. Und sie war definitiv selbst schuld am Drama am Ende. Wenn es nur sie betroffen hätte, hätte sie ja auch so leichtsinnig sein können wie sie will. Aber so zieht sie ihre Familie & Freunde mit runter & das fand ich einfach daneben. Plot: Das Buch beginnt mit einem unterhaltsamen ersten Kapitel. Der Vergleich mit den Disneyfilmen fand ich eine lustige Idee. Auch das Ende (die letzten ca. 50 Seiten) fand ich dann relativ stark. Es war zum ersten Mal richtig emotional & dramatisch geschrieben. Obwohl mir das nicht recht zum restlichen Buch zu passen schien. Die Geschichte kommt locker leicht daher & will scheinbar nur eine jugendliche Liebesgeschichte erzählen mit dem Gimmick der Krankheit. Diese Krankheit gerät dann immer mehr in den Vordergrund & zum Ende hin wird es total dramatisch & auch traurig. Damit habe ich eigentlich nicht gerechnet. Wer also mit Geschichten über schwere Krankheiten ala „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ nicht umgehen kann, der sollte hier aufpassen. Die restliche Geschichte erschien mir dagegen wenig emotional. Die Liebesgeschichte konnte ich leider nicht mitfühlen. Es ging einfach viel zu schnell vonstatten. Sie waren sich scheinbar direkt nahe & auch die einzelnen Szenen, die sie gemeinsam verbracht haben, wurden immer kurz gehalten. Es wurde gefühlt mehr übersprungen als tatsächlich gezeigt. Und deswegen konnte ich ihre Liebesgeschichte nicht recht nachvollziehen & miterleben. Ich fand auch schon die Prämisse seltsam. Wenn dies in einer Großstadt gespielt hätte, dann hätte ich die Ausgangssituation verstanden. Aber dadurch, dass dies eine Kleinstadt sein soll, in der Katie ihr gesamtes Leben verbracht hat, kann ich nicht nachvollziehen wieso so viele Menschen nicht wissen wer sie ist. Klatsch & Tratsch gibt es doch überall & gerade Menschen die in der Nachbarschaft leben, müssten doch von dem Mädchen mit dieser Krankheit gehört haben & zumindest ihren Namen kennen. Es ergibt für mich einfach keinen Sinn, dass sie & ihre seltene Krankheit so unbekannt sind. Fazit: Alles in allem ist das Buch okay. Es hatte einige gute Ideen, wenn ich auch die Zusammensetzung von locker leicht & dramatisch nicht ganz gelungen fand. Das die Krankheit XP mal einen Platz in einer solchen Geschichte findet, finde ich wirklich gut. Es gab so einige gute Ansätze. Nur die Protagonistin & die fehlenden Emotionen in der Liebesgeschichte haben mir die Geschichte etwas madig gemacht. Daher habe ich 2,5 Sterne vergeben.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.