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Rezension zu
Was vom Tage übrig blieb

Schöne Sprache, aber sehr langatmig

Von: Vanessas Bücherecke
09.03.2018

Rezension Kazuo Ihsiguro - Was vom Tage übrig blieb Klappentext: Seit Jahrzehnten dient Stevens als Butler auf Darlington Hall. Er sorgt für einen tadellosen Haushalt und ist die Verschwiegenheit in Person: Er hat sein Leben voll und ganz in den Dienst seines Herrn gestellt, niemals würde er auch nur ein Wort über die merkwürdigen Vorgänge im Herrenhaus verlieren. Jetzt bricht er zum ersten Mal aus seiner gewohnten Welt aus, um seine ehemalige Kollegin, Miss Kenton, in Cornwall zu besuchen. Die Fahrt wird für Stevens zu einer Reise in die Vergangenheit und schließlich auch zu einer Reise zu sich selbst. Das kritische Portrait einer von Klasse und Hierarchien geprägten Gesellschaft und eine bittersüße Liebesgeschichte, erzählt von einem, der seinen Stand nie hinterfragt und der nie auch nur geahnt hat, dass er liebte. Meinung: Kazuo Ishiguro ist z. Z. wieder überall in Munde, was natürlich auch auf seinen Gewinn des Literatur-Nobelpreises 2017 zurückzuführen ist. An Was vom Tage übrig blieb wollte ich schon länger herangehen, nun liegt die Geschichte endlich in Hörbuchform vor und dann auch noch in so einer hübschen Aufmachung. Doch zuerst mehr vom Inhalt: Es wird die Geschichte des Butlers Stevens erzählt, der seit Jahrzehnten in Darington Hall angestellt ist. Nun, wir befinden uns in den 50er Jahren, hat ein Amerikaner den Sitz gekauft und veranlasst den treuen Diener, doch mal eine Reise zu unternehmen. Stevens, praktisch veranlagt wie immer, nimmt diese Reise als Anlass, eine ehemalige Angestellte erneut anzuwerben, um den aktuellen Personalmangel auszugleichen. Die Reise lässt Stevens zurück in die Vergangenheit denken, sein Leben Revue passieren zu lassen und auch, sich mit sich selber auseinanderzusetzen. Was vom Tage übrig blieb ist nicht Ishiguros neuestes Buch und wurde bereits sehr erfolgreich mit Anthony Hopkins und Emma Thompson verfilmt. Dieser großartige Film war für mich auch ein Grund, warum ich mich dem geschriebenen Werk ebenfalls widmen wollte. Gert Heidenreich leiht in diesem Hörbuch dem Butler Stevens seine Stimme und ist eine großartige Wahl für diese Art von Literatur. Leider kann Heidenreich es nicht verhindern, dass man es doch hier mit einem teils recht zähen Erzählstil zu tun hat. Das ist zum einen der Epoche, der Stevens entspringt, geschuldet, zum anderen aber auch den vielfältig vorkommenden Längen im Buch. Viel zu oft erwischte ich mich nämlich beim Hören dabei, dass meine Gedanken abdrifteten und Gerd Heidenreichs Stimme zum Hintergrundrauschen gerieten, ohne dass ich auf den Fortlauf der Geschichte achtete. Sehr schade eigentlich, denn gerade die Szenen zwischen Stevens und Miss Kenton beleben die Geschichte enorm und machen den besonderen Charme dieser Geschichte aus. Natürlich berührt der Roman mit ihrer bittersüßen, melancholischen Stimmung und oft genug wurde mein Herz von den Figuren berührt. Aber es war eine anstrengende Reise bis zum Ende, die mir einiges an Durchhaltevermögen abgerungen hat. Fazit: Was vom Tage übrig blieb ist auch als Hörbuch keine leichte Kost. Der teilweise sehr sperrige Text kann auch von dem großartigen Sprecher Gerd Heidenreich nicht immer fesselnd übermittelt werden und es bedarf viel Konzentration, der Geschichte zu folgen. Sehr schade, denn diese bittersüße und zuweilen tieftraurige Geschichte lebt gerade von den Szenen zwischen dem Butler Stevens und Miss Kenton. Von mir gibt es 3 von 5 Punkten. Vielen Dank an Random House Audio für das Rezensionsexemplar.

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