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Rezension zu
Möge die Stunde kommen

Der kalte Krieg

Von: Frau Goethe
02.03.2018

Nachdem nun mehrere Gegner aus Politik und Wirtschaft keine Gefahr mehr für das Unternehmen Barrington darstellen, rückt wieder die Familie in den Vordergrund. Sir Giles reist als Abgeordneter nach Ost-Berlin und verhilft einer jungen Frau zur Flucht. Karin kennen die Leser bereits aus Die Wege der Macht und atmen erleichtert auf, weil sie dem Regime entkommen kann. Allerdings ist die anschließende Verbindung mit ihr Grund genug, um um seinen Posten im Oberhaus zu bangen. Auch Harry hat mit dem russischen Staat Differenzen, weil diese einen befreundeten Autor in Sibirien gefangen halten. Er wäre nicht Harry Clifton, wenn er sich nicht an höchster Stelle für seinen Freund einsetzen würde. Während die Cliftons helfen, intrigieren die Fenwicks. Zumindest Lady Virginia zieht wieder alle Register und schlüpft durch sämtliche juristische Lücken, auch wenn sie noch so klein sind. Die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren vom Kalten Krieg zwischen Ost und West geprägt. In einer europäischen Familiensaga darf dieser Aspekt natürlich nicht fehlen. Jeffrey Archer verbindet die Kulisse so authentisch mit der fiktiven Familiengeschichte, dass man fast meint, sich an bestimmte Vorfälle erinnern zu können. Nahtlos schließt sich dieses Buch an seinen Vorgänger an und der Cliffhanger kann auch sofort aufgelöst werden. Gewohnt temporeich führt uns der Autor dann durch gut zehn Jahre Zeitgeschichte. Es geht erneut um Geld, Politik und freie Meinungsäußerung. Für diese Themen setzen sich Emma, Giles und Harry ein. Auch Sebastian mischt inzwischen in der Bankenwelt mit und hofft im Privatleben auf eine Annäherung an Grace. Erklärte Antiheldin ist wieder einmal Virginia. Das Biest vom Dienst läuft zwar bei den Barringtons immer wieder ins Leere, lässt aber Leser staunen, mit welchen Mitteln sie sich durchs Leben schlägt. Die Serie neigt sich mit diesem sechsten Band dem Ende zu. Nach all den Aktionen, die das Trio in diesem Teil unternimmt, kann ich es mir nicht vorstellen, dass es so bald zum Schluss kommt. Dem Autor ist es gelungen, die Handlung so vor dem weltlichen Geschehen zu positionieren, dass sie absolut glaubhaft wirkt. Die Figuren sind sorgfältig ausgewählt, dass sie mit minimalem Aufwand an allen Fäden ziehen können. Dennoch ist die Handlung so komplex, dass sie die Weltpolitik beeinflusst. Die überwiegend sympathischen Charaktere lassen Empathie zu und man wünscht ihnen einen guten Ausgang der Geschichte. Bei manchen Dingen sehen Kenner der Historie bereits die dunklen Wolken am Himmel aufsteigen, die unsere Helden natürlich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Von daher steigt die Spannung wieder einmal bis zur letzten Seite und entlädt sich dort mit einer Explosion. Das scheint ein Markenzeichen geworden zu sein und nach nunmehr sechs Bänden sind wir daran gewohnt. Mit zweifelhaften Gefühlen habe ich nun auf den letzten Band der Familiensaga Winter eines Lebens gewartet, um mich nicht wieder wochenlang mit dem Weiterlesen nach einem markanten Punkt gedulden zu müssen. Auch wenn die Bücher alle seitenstark sind, würde ich sie wohl nochmal in einem Rutsch durchlesen. Nach über 3.000 Seiten Gesamtinhalt passt immer noch jedes noch so kleine Detail ins Gesamtbild und kann Auswirkungen auf den Verlauf eines längst in Sicherheit geglaubten Geschäfts haben. Ich kann die Serie allen Geschichtsinteressierten und sogar Krimilesern empfehlen.

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