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Rezension zu
Mein böses Herz

Mein böses Herz

Von: Kerry
02.03.2015

Die 16-jährige Dorothea, genannt Doro, zieht nach der Trennung ihrer Eltern zusammen mit ihrer Mutter nach Ulfingen. Beide wollen ein neues Leben anfangen, obwohl Doro lieber in eine Großstadt wie Berlin wäre, ist sie dennoch bereit, sich hier mit ihrer Mutter in neues Leben aufzubauen, zumindest so lange, bis sie ihr Abitur gemacht hat, dann möchte sie nämlich Kunst in Berlin studieren. Beide haben ein schreckliches Jahr hinter sich. Doros kleiner Bruder Kai starb vor 14 Monaten und Doro kann sich einfach nicht erinnern, was in der Nacht geschah, bevor er starb. In dieser Nacht hat sie auf ihn aufgepasst, doch jegliche Erinnerung ist aus ihrem Gedächtnis verbannt. Auch war sie es, die Kai am nächsten Morgen tot in seinem Bettchen fand - ein Bild, das sie immer und immer wieder verfolgt. Kurz nach seinem Tod erlitt sie einen Zusammenbruch und wurde daraufhin psychisch in einer Klinik betreut. Nach ihrem Klinikaufenthalt gelang es ihr aber nicht, sich wieder in ihr bisheriges Leben zu integrieren, zumal sie von allen Außenstehenden ausgestoßen wurde. Auch die Ehe ihrer Eltern zerbrach an Kais Tod. Ihre Mutter hat auf Grund von Depressionen wochenlang das Bett nicht verlassen und ihr Vater fing eine Affäre an. Auf Grund dieser schwierigen Lebensumstände entschlossen sich Mutter und Tochter ein neues Leben in Ulfingen zu beginnen, denn hier hat ihre Mutter einen Job gefunden, ein kleines Häuschen zur Miete und einen Therapeuten in der Nachbarschaft, der sich bereit erklärt hat, weiter mit Doro zu arbeiten. Erschwerend kommt für Doro noch hinzu, dass sie Synästhetikerin ist. Frank Nord ist auf den ersten Blick ein überaus sympathischer und anscheinend auch fähiger Therapeut, sodass sich Doro bereit erklärt, ihre Therapie bei ihm fortzusetzen. Doch der Umzug bringt leider nicht die Ruhe in Doros Leben zurück, schlimmer noch, die Monster, vor denen sie geflohen ist, scheinen sie wieder eingeholt zu haben. Nach langer Zeit, trotz medikamentöser Behandlung, sieht Doro kurz nach ihrem Umzug wieder die Kais Leiche. Immer und immer wieder erscheint er ihr und er ist nicht der Einzige. Doch einen Lichtblick gibt es in Doros Leben. Gleich an ihrem ersten Tag in Ulfingen lernt sie Julian kennen, der sich zwar als Sohn des Therapeuten herausstellt, jedoch ohne Vorurteile bereit ist, sie in Ulfingen willkommen zu heißen. Dann wird sie eines Tages durch ein immer wieder zufallendes Tor geweckt, das der Wind immer hin und her schlägt. Als Doro in den Garten geht und es schließen will, bemerkt sie, dass es defekt ist. Als sie in den Gartenschuppen geht, um etwas zum Gegenstemmen zu holen, findet sie dort einen schwer verletzten Jungen vor, der sie um Hilfe bittet. Doro läuft vor Schreck weg - überwindet allerdings ihre Furcht und will dem Jungen helfen. Im Garten trifft sie auf Julian, der bereit ist aufzupassen, bis sie die Polizei und Rettungskräfte alarmiert hat. Als diese endlich vor Ort erscheinen und in den Schuppen gehen, ist dieser verlassen. Schnell geht die Polizei davon aus, dass Doro sich das ganze nur ausgedacht hat, um im Mittelpunkt zu stehen, kein Wunder bei ihrer Vergangenheit. Doch Doro ist nicht bereit, sich als verrückt hinstellen zu lassen - sie wird für ihren Ruf und ihre neues Leben kämpfen. Noch weiß sie nicht, worauf sie sich einlässt ... Was für ein fantastisches Jugendbuch - ich will mehr davon! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und ausgesprochen fesselnd ausgearbeitet. Immer wieder geschieht etwas, womit ich als Leser definitiv nicht gerechnet habe. Ich hatte zwar eine Ahnung, in welche Richtung sich das Buch entwickelt - doch wirklich durchschaut habe ich es bis zum Ende nicht. Die Protagonistin Doro wurde mit einer ungeheuren Intensität in Szene gesetzt, ganz wundervoll fand ich auch neben der normalen Doro die "andere" Doro dargestellt, diejenige, die Halluzinationen hat und es dennoch schafft, sich ihren Ängsten zu stellen und versucht zu ergründen, was genau in jener bewussten Nacht geschehen ist, als ihr kleiner Bruder starb. Den Schreibstil empfand ich ausgesprochen fesselnd, wenn auch an einigen Stellen doch etwas grusselig. Als Fazit kann ich nur sagen, wer Thriller im Allgemeinen mag, ist mit diesem Jugendbuch richtig beraten und wird mit ihm sehr angenehme und fesselnde Lesestunden verbringen - so wie ich.

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