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Rezension zu
Der Freund von früher

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Comeback

Von: wal.li
25.02.2018

Nach einer Durststrecke hat der um die 50jährige Schauspieler Albert endlich wieder Erfolg mit einem Werbespot. Leider hat er nicht viel davon. Sein ehemals bester Freund Oskar findet ihn tot in seiner Wohnung. War Albert krank, ist er den Drogen zum Opfer gefallen oder gar einem Mordanschlag? Das ist zunächst nicht klar, doch nach und nach ergeben sich immer weitere Hinweise, die allerdings in keine klare Richtung weisen. Waren die Miethaie hinter ihm her oder sein Agent? Oder verfolgt Oskar eigene Ziele? Zufällig haben sich Oskar und Albert nach Jahren wieder getroffen. Oskar ist weg aus Mitte, in Spandau möchte er es sich mit seiner Freundin Clara gutgehen lassen. Im allgemeinen Beziehungsstress kommt ihm dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit ganz recht. Mal wieder ausgehen, die Sau rauslassen. Doch das bittere Erwachen kommt bevor die Party überhaupt begonnen hat. Albert ist tot. Und alle zerren an Oskar herum, weil sie vermuten, er wisse etwas oder habe etwas. Die Miethaie, die das Haus entmieten wollen und kein Mittel scheuen. Der Agent, der den Kunden über den Todesfall im Ungewissen lässt. Die Freundin Alberts, die von besseren Zeiten auf Ibiza träumt. Wie schnell kann man in einen Strudel der Ereignisse geraten, wie schnell wird man mitgerissen von Geschehnissen, auf die man keinen Einfluss hat. Von Ferne fühlt man sich an Kafka erinnert, mit Oskar geschieht etwas und er kann nichts tun. Eine Entwicklung bahnt sich an, die sich nicht aufhalten lässt. Je mehr Oskar herum rudert, desto schlimmer scheint es zu werden. Hat man sich erstmal an die ungewöhnliche Kenntlichmachung der wörtlichen Rede gewöhnt, kann man dieser kleinen aber feinen Groteske einiges abgewinnen. Aus etlichen Handlungssträngen wird ein reißender Fluß, der alles miteinander verbindet. Häusermonopoly gegen die alteingesessenen Bewohner. Immer neue Erkenntnisse über Albert, seinen Beruf, sein Liebesleben. Und sein ehemals bester Freund Oskar, der Licht in die Vorgänge bringen möchte, und der sich dabei selbst verstrickt. Dieses Feuerwerk von Ideen ist zum Genießen, Schmunzeln und zum Zähneknirschen vor lauter Aberwitz.

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