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Rezension zu
The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berechtigter Hype?

Von: Kaisu
12.02.2018

„Tag 1, 6.14 Uhr Da war es schon wieder. Dieses andauernde Ping. Ich habe den Ton doch abgestellt. Warum höre ich dann, wenn Nachrichten kommen? Warum höre ich überhaupt irgendwas?“ (Buchbeginn)“ Es fängt so an, wie man es auch zahlreichen Romanen kennt: Der Ermittler wird aus dem Schlaf gerissen und an einen Tatort gerufen. „Das solltest du dir lieber selbst ansehen.“ (S.10) Lockende Wort und die Neugier, der Instinkt, des Beamten ist geweckt. Halbwegs wach taucht er dann am Ort des Geschehens auf. Kippt einen Kaffee nach dem nächsten herunter. Er verschafft sich einen Überblick. Nickt, grübelt, bestätigt, hinterfragt, lehnt ab und sieht dann etwas, was noch niemand gesehen hat. Aber ist die folgende Handlung auch so, wie man sie kennt? Der Mörder namens Four Monkey Killer ist in aller Munde. Er verbreitet Angst und Schrecken. Verschenkt weiße adrette Päckchen, die mit hübschen schwarzen Paketband umwickelt sind und das reine Grauen enthalten. Übergeben von einem Postboten, denkt man sich nichts dabei. Schneidet das Band ab. Klappt den Karton auf und blickt auf ein Körperteil. Säuberlich drapiert, strahlt einen das Stück von einem geliebten Menschen an. „Es war schön zu sehen, dass er jetzt seine gerechte Strafe bekam. Man musste Frauen respektieren. und ehren, und das jederzeit. Diese Lektion würde er nun lernen.“ (S.148) Jetzt ist er tot. Überfahren. Zerquetscht von einem Bus. Vor den Augen zahlreicher Fußgänger. In der Hand ein letztes Geschenk. Trotzdem hat niemand etwas gesehen. Wieso hat er sich umgebracht? Oder hat ihn jemand gestoßen? Noch war sein Werk schließlich nicht vollendet. Ein letztes Paket musste überbracht werden. Ein letzter Mensch, sollte seine Robin-Hood-Neigung zu spüren bekommen. Doch der Empfänger ist unwissend. Alle Familienmitglieder sind daheim. Niemanden fehlt ein Körperteil. Sollte dem Killer wirklich mit seinem letzten Atemzug ein Fehler unterlaufen sein? Man wird hier vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Mörder fängt nicht erst frisch an, er ist bereits auf dem Höhepunkt angekommen. Die Ermittlungen laufen seit geraumer Zeit und er flutscht geschickt durch das System, lässt sich nicht schnappen. Nun sorgt er erneut für eine böse Überraschung. Parallel dazu dürfen wir einen Blick in sein Tagebuch werfen. Wir lernen also seine Gedanken kennen. Seine Planungen und alte Erinnerungen. Man will ihn hassen und räumt gleichzeitig einen Funken Respekt für seine „Arbeit“ ein. „Ihre kleinen Panzer würden in der alkoholbefeuerten Raserei knistern und platzen. Gerade noch am Leben, im nächsten Augenblick zu Asche verbrannt. Ich wollte Gott spielen.“ (S.267) Reicht das aus, um den Leser auf gut 500 Seiten zu unterhalten? Schließlich sind die Daten nicht unbekannt. Geschenke von Körperteilen, Robin Hood Attitüden, verkorkste Ermittler-Teams und Tagebucheinträge, dazu ein laufender Fall, wo es um Leben oder Tod geht. Ich selbst habe sehr mit dem Mörder sympathisiert. Seine Arbeit ist in vielen Teilen äußerst makaber und dennoch macht er auf Missstände aufmerksam, die man nicht unter den Tisch kehren sollte. Dazu hat der leitende Ermittler Porter mein Herz mit seiner authentisch wirkenden Art gewonnen. Das genügt allerdings nicht, um das Buch in den Himmel zu loben. Diverse Klischees werden aufgegriffen, mache Beamte nervten einfach nur und waren nicht komisch.Zudem war die Handlung vorhersehbar. Der Twist war für mich keine Überraschung. Trotzdem waren es die Feinheiten in dem Duell um Porter und den Killer, die mich in das Geschehen haben abtauchen lassen und somit das Buch zu einem kleinen Leseerlebnis machten. Für eingefleischte Crime-Leser ist es nicht das Thrillerdebüt des Jahres, wie angepriesen. Trotzdem ist das Buch, dank seiner feinen Charakterzeichnung der Hauptcharakter, absolut lesenswert.

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