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Rezension zu
Berlin 1936

Danach weiß man wirklich alles über Hitlers Sommermärchen!

Von: sk
17.01.2018

Klappentext: Berlin im August 1936: Zehntausende Gäste aus aller Welt strömen in die Stadt. Die Olympischen Spiele locken die Besucher zu den Sportstätten, in die Straßen, Bars und Cafés. Für einen kurzen Moment wirkt Berlin in diesem Sommer weltoffen und unbeschwert, als schalte die Diktatur in einen Pausenmodus. Oliver Hilmes folgt Berlinern und Touristen, Sportlern und Künstlern, Diplomaten und Nazi-Größen, Nachtschwärmern und Showstars durch die fiebrig-flirrende Zeit der Sommerspiele und erzählt ihre Geschichten. Es sind Geschichten von Opfern und Tätern, von Mitläufern und Zuschauern. Es ist die Geschichte eines einzigartigen Sommers. Meine Bewertung: Zum Cover: Das Cover zeigt eine Turmspringerin. Es ist nicht voller Elemente gestaltet worden, aber genau dieses eine Element ist ausdrucksvoll und vor allem ist das Cover an den Inhalt des Sachbuches angepasst worden. Zum Inhalt: Berlin im August 1936. 16 Tage wird die Hauptstadt zum Mittelpunkt der Welt. Die Olympischen Spiele lassen die dunklen Schatten fast unsichtbar werden und an die goldenen 20er scheinen wieder da zu sein. Deutschland gibt sich weltoffen, keine Juden-Vorbotschilder und Swing-Musik in den Kneipen. Doch im Hintergrund wird Hitlers perfider Plan weiter geschmiedet. Zum Schreibstil: Oliver Hilmes berichtet in 16 Kapiteln streng chronologisch über die Tage vom ersten bis sechzehnten August 1936. Dabei beginnt jedes Kapitel mit dem entsprechenden Wetterbericht des Reichswetterdienstes für Berlin des jeweiligen Augusttages und einem passenden Foto zu dem jeweiligen Tag. Desweiteren gibt es Auszüge aus den täglichen Anweisungen der Reichspressekonferenz, Anordnungen des Berlinder Polizeipräsidenten, Auszüge aus dem Berliner Lokal-Anzeiger, der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz und auch Auszüge aus dem persönlichen Tagebuch Joseph Goebbels. Der Autor Oliver Hilmes begeistert außerdem durch die akribische Recherche, das parallele Erzählen von teils nur winzigen Begebenheiten, und das Geschick, ein Lebensgefühl, eine unnachahmliche Athmosphäre zu schaffen. Es kommen verschiedene Menschen zu Wort. Goebbels, Thomas Mann, Tom Wolfe, Ernst Rowohlt Mascha Kaléko, aber auch normale Menschen wie Du und ich, die sich kritisch dem Hitler- Regime äußern. Mein Fazit: Danke an das Bloggerportal und dem Siedler- Verlag für die Bereitstellung des Rezensionexemplares! Hitler, Goebbels und ihren Getreuen gelang es mit Hilfe dieses Sportgroßereignisses noch einmal, sich durch eine perfekte Inszenierung und Organisation und ein beeindruckendes Ambiente als friedliebende und verlässliche Partner der Völkerfamilie zu präsentieren. Ich hatte mit "Berlin 1936" ein Sachbuch erwartet, dass ich ein Buch bekommen würde, das sich wie ein spannender Roman liest und mich von der ersten bis zur letzten Seite fesselt, hätte ich aber nicht gedacht. Dabei ist das Buch unglaublich intensiv und auch informativ. Dementsprechend gebe ich diesem doch etwas anderem Sachbuch 5 von 5 Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

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