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Rezension zu
Das Revier der schrägen Vögel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Wiedersehen mit den lieb gewonnenen und skurrilen Ermittlern in vorweihnachtlicher französischer Atmosphäre.

Von: Pink Anemone
12.01.2018

"Jacques Maire spazierte am Kanal entlang, der quer durch L'Isle-sur-la-Sorgue verlief. Er zählte die Enten. Betrachtete das dahintreibende Grün, dass das Wasser färbte und immer wieder unter dem Glitzern der Sonne verschwand." (S. 7 - Beginn) Dies ist der 2. Teil der Kommando-Abstellgleis-Reihe und dieser schließt nahezu an den ersten Teil an. Nach einem kurzen Auffrischen bezüglich der Charaktere, um sich in der Reihe wieder zurechtzufinden, geht es mit den Ermittlungen auch schon los. Diesmal handelt es sich für Anne Capestan um einen sehr persönlichen Fall. Das Opfer ist nämlich niemand geringeres als ihr Schwiegervater, der auch gleichzeitig ein hohes Tier bei der Polizei ist und einer ihrer Ausbilder war. Obwohl ihre Brigade vom Polizeichef höchstpersönlich zu dem Fall hinzugezogen wurde, werden ihnen von den anderen "normalen" Ermittlern Steine in den Weg gelegt. Seit ihrem letzten Fall werden die Mitglieder der Brigarde Abstellgleis nämlich unter den Polizisten und Kripobeamten als Kollegenschweine angesehen. Doch dies stachelt die Truppe erst so richtig an und sie bedienen sich dabei so mancher unkonventioneller, äußerst schrägen und teil nicht ganz legalen Mitteln, um in dem Fall voranzukommen. Zu verlieren haben sie ja sowieso nichts. Und dann geschieht ein nahezu identischer Mord in der Provence und die Brigarde Abstellgleis hat durch diese Information bei den Ermittlungen auf einmal die Nase vorne. Durch diese persönliche Komponente des Falls, erhält man diesmal auch Einblicke in Annes Vergangenheit und erfährt wieso ihr diese noch immer zu schaffen macht. Aber auch der private Alltag der anderen Mitglieder der Brigade wird beschrieben - immer nur kurz und zwischendurch. Dadurch sind diese Einblicke keineswegs aufdringlich und unterbrechen somit auch nicht den Lesefluß. Im Gegenteil - ich fand es interessant und es bringt einem nach und nach die Protagonisten näher. Der Schreibstil ist, wie schon im ersten Teil, flüssig und packend. Daher liest sich dieser französische Krimi relativ locker-flockig weg. Diesmal werden aber auch teils ruhigere, ja regelrecht poetische Töne angeschlagen. "Am liebsten wäre er direkt zum Januar übergegangen, ins neue Jahr gekrochen wie ein Schiffbrüchiger am Strand, der sich die ersten Meter des Festlands hochschleppt..." (S. 53) Doch auch die Situationskomik und der Humor kommen hier nicht zu kurz. Im Gegensatz zu so mancher französischer humoristischen Literatur jedoch keineswegs übertrieben und immer noch im Bereich des Möglichen. "In Ordnung, wird notiert", erwiderte Dax und notierte tatsächlich "alle Hackingspuren beseitigen" auf ein Post-It, das er an den Rahmen seines Bildschirms klebte. So was würde einen tollen Eindruck hinterlassen, wenn eins der hohen Tiere ihnen irgendwann einen Besuch abstattete..." (S. 65) Der Neuzugang der Brigade, Capitaine Henri Saint-Lô, trägt dazu natürlich auch bei. Dieser wurde gerade frisch aus der Psychiatrie entlassen. Der Aufenthalt in dieser scheint jedoch nichts gebracht zu haben. Noch immer ist er der festen Überzeugung er sei ein zeitreisendes Musketier und zwar kein geringeres als D'Artagnon. Dieser neu hinzugekommene Charakter passt mehr als nur gut zu den bereits vorhandenen skurrilen und schrulligen Ermittlern. Die Spannung ist hier präsenter als im ersten Teil und daher muss man einfach immerzu weiterlesen, bis man endlich weiß wer der Täter ist. Das Ende hält diesbezüglich auch eine große Überraschung bereit. Einziges Manko, bzw. Tipp an alle die sich dieses Buch zulegen wollen und, wie ich, immer den inneren Klappentext lesen: Verzichtet bitte dieses Mal unbedingt darauf. Dieser enthält nämlich eindeutig zu viele Informationen die einem so manche Überraschung und Komik verderben. Abgesehen davon konnte mich auch wieder die tolle Aufmachung des Buches begeistern. Fazit: Hat mir schon der 1. Teil der Kommando-Abstellgleis-Reihe gefallen, so konnte mich dieser Teil noch mehr begeistern. Dieser ist spannender und rasanter, inklusive privater Einblicke der jeweiligen Charaktere der Brigade. Um diesen Krimi jedoch vollends genießen und auskosten zu können, empfehle ich zuvor den 1. Teil "Kommando Abstellgleis" zu lesen. Von mir gibt es jedenfalls eine absolute Leseempfehlung. © Pink Anemone (auf dem Blog mit Bilder zum Buch)

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