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Rezension zu
Das Neanderthal-Projekt

Das Beste an diesem Prequel ist noch die Leseprobe aus dem eigentlichen Roman

Von: unzensiert♡team
06.01.2018

Die Studentin Lara will ein Auslandssemester machen und braucht Geld. Da kommt ihr das mysteriöse Forschungsprojekt auf einer sonnigen Insel grade recht. Zusammen mit elf anderen Frauen wird sie auserwählt – und soll nun neun Monate ohne Kontakt zur Außenwelt an dem streng geheimen Vorhaben teilnehmen. Doch welches Ziel verfolgen die Wissenschaftler wirklich? Bei diesem kurzen und schnell zu lesenden eBook handelt es sich um ein Prequel zu Jens Lubbadehs jüngst erschienenen Roman "Neanderthal". Während "Neanderthal" in einer fiktiven Zukunft spielt, setzt "Das Neanderthal-Projekt" einige Jahrzehnte früher an. Leider ist die kurze Geschichte bis auf die an sich gute Idee ziemlich unangenehm zu lesen. Die Charaktere scheinen allesamt – entschuldigt die Ausdrucksweise – leicht verblödet. Zu keinerlei Persönlichkeit gesellen sich dann auch noch totale Unwissenheit über grundlegende, jedem halbwegs gebildeten Menschen bekannte biologische Vorgänge und eine totale "Schafs-"Mentalität im Sinne von "Oh, ein Wolf! Hallo, friss mich!". Dazu kommt eine recht einfache Schreibweise, bei der man sich ebenfalls fragt, was sich der Autor dabei eigentlich gedacht hat. Ein Beispiel gefällig? "Ein Raunen ging durch den Saal. 25.000 Euro! Das war eine Menge Geld. Nicht nur für Lara, sondern mit Sicherheit für die meisten Frauen im Saal." (Jens Lubbadeh, Das Neanderthal Projekt, Heyne Verlag) Also, die Gruppe Studentinnen um die Zwanzig möchten wir sehen, für die das nicht viel Geld ist ... Oder um es anders zu sagen: Für die meisten Menschen ist das eine ganze Menge Geld, weshalb uns solche Überbetonungen doch etwas verwundern. In diesem Stil geht es weiter. Der Schreibstil des Autors ist hier wirklich sehr einfach gehalten, wobei er zusätzlich seine Leser zu unterschätzen scheint. Der Gedanke eines Teasers für den eigentlichen Roman ist ziemlich cool – aber die Qualität ist leider einfach schlecht. Das Interessanteste an dem Buch ist die Leseprobe für den eigentlichen Roman (Achtung kleiner Spoiler für das erste Kapitel), in welcher ein ziemlich abgewrackter Kommissar eine seltsam aussehende Leiche findet und man die dem Gesundheitswahn verfallene Zukunft kennenlernt. Kurzum: Schlechte Umsetzung einer guten Idee. 1 1/2 Sterne von uns – wir haben es nicht abgebrochen und haben vielleicht sogar dank der Leseprobe am Ende noch minimal Lust auf den (wirklichen) "Haupt"-Roman bekommen. Sollten Frauen dort allerdings auch so dargestellt sein wie hier, wird das definitiv unser letzter Lubbadeh. Das eBook "Neanderthal-Projekt" gibt es übrigens gratis bei den gängigen Plattformen.

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