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Rezension zu
Die neuen Paten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Entwicklung, die die Welt so schon einmal hatte.

Von: Amy J. Brown
02.01.2018

Wenn ich morgens nach dem Aufstehen die neuesten Nachrichten verfolge, lese ich oft von den neusten negativen politischen Ereignissen, die Trump, Putin, Erdogan und Orban. Die Art und Weise der Staatsoberhäupter, zu regieren und mit den Menschen umzugehen machen mich betroffen und lassen mich oft ratlos zurück. Deswegen habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar aus dem heyne-Verlag gefreut. Wie ich es mir fast schon gedacht habe, lässt mich das Buch von Jürgen Roth, der schon einige Bücher über das politische System unserer Welt geschrieben hat, noch trauriger und hoffnungsloser zurück, als ich es vorher war. Trotzdem ist es mir wichtig, zu wissen, wie es um die Welt steht, in der ich lebe. Ich möchte nicht wie viele Menschen sagen müssen "Davon habe ich nichts gewusst". Ich will meine Augen vor diesen Dingen nicht verschließen, sondern mir ist es wichtig, über solche Dinge Bescheid zu wissen, ich will die Zusammenhänge verstehen. Verdrängen können andere Menschen, das ist nicht mein Ding. Es geht hier, wie man unschwer erkennen kann um Donald Trump, den aktuellen Präsidenten der USA, um Vladimir Putin, den mächtigen rechtspopulistischen Politiker der russischen Föderation, Viktor Orban, Politiker und Mitbegründer der Partei ungarischer Bürgerbund in Ungarn und Recep Tayyip Erdogan, der Präsident der türkischen Republik. Wir haben hier also drei Präsidenten und einen Ministerpräsidenten, deren Gemeisamkeit ihr autokratischer Stil und ihre rechtspopulistische Neigung ist. Ich habe hier einen schwierigen, vor Fakten triefenden Schreibstil erwartet, habe aber glücklicherweise das Gegenteil bekommen. Jürgen Roth beschreibt sehr spannend die aktuelle politische Entwicklung. Beim Lesen habe ich oft gedacht und mir auch gewünscht, dass ich einen Politthriller lese, doch leider sind die Figuren echt. In den Texten werden zwar auch Zahlen und Daten genannt, was bei einem solchen Buch auch natürlich unumgänglich ist, und trotzdem liest sich das Buch wie eine schockierende Geschichte. Wieder einmal erfahren wir, dass die Herrschaft vieler und gerade der vier Politiker, die hier die Hauptrolle spielen, auf familiären Beziehungen beruht, die eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus und eine Hand wäscht die andere. Phrasen, die hier nicht hohl sind, sondern belegt werden. Medien werden zensiert, damit die Bevölkerung die Wahrheit garnicht erst erfährt, Journalisten werden verhaftet und weg gesperrt. Loyalität dagegen wird belohnt, oft auch erzwungen, da ist gerade Russlands Regierung berühmt für. Aber auch bei den drei anderen Herrschaften sieht es nicht viel besser aus. Die Demokratie wird aufs Übelste verurteilt, rechtsextreme Ideologien werden verbreitet und Verschwörungstheorien werden an den Mann und die Frau gebracht. Der Gedanke, den ich oft beim Lesen hatte, war dass wir das alle schonmal hatten und uns geschworen haben, dass sich solche Ereignisse nie wieder sein dürfen. Sind sie aber. Ich kann für dieses Buch nur eine klare Empfehlung für jeden aussprechen, der die Augen nicht verschließen möchte, frei nach dem Motto "Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen".

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