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Rezension zu
Der talentierte Mörder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Maschinen wenden sich gegen uns

Von: Denise
23.12.2017

Detective Amelia Sachs verfolgt einen verdächtigten Mann in einem Einkaufszentrum, als ihre Aufmerksamkeit durch einen entsetzlichen Schrei abgelenkt wird. Ein Kunde ist in den Motor der Rolltreppe geraten. Sachs versucht zu helfen, kann aber nur noch hilflos mit ansehen, wie der Mann verblutet. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, entpuppt sich bald als raffinierter Mord. Und der Täter sucht schon sein nächstes Opfer... "Der talentierte Mörder" ist der 12. Fall für Amelia Sachs und Lincoln Rhyme und hat mich wieder mal überzeugt. Jeffery Deaver macht sich die Abhängigkeit von der Technik zu nutze und konstruiert ein Szenario, bei dem man nicht mal mehr seinem Kühlschrank vertrauen mag. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man Sachs und Rhyme bei ihren zunächst unterschiedlichen Ermittlungen. Denn der im Rollstuhl sitzende Berater des NYPD hat sich aus dem Dienst zurückgezogen und kümmert sich als Mentor um seine Studenten. Sachs hingegen hat es in ihrem aktuellen Fall mit einem Mörder zu tun, der seine Opfer brutal zurichtet. Schnell wird den beiden aber klar, dass ihre Fälle gar nicht so unterschiedlich sind, wie sie dachten. Während man mit Sachs und Rhyme ermittelt, kommt kapitelweise auch der Täter zu Wort. Er gewährt Einblicke in seine Gedankenwelt, in seine Pläne und schafft dabei mehr Verwirrung als Aufklärung. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen. Ich empfinde Einblicke in die Gedanken des Täters als sehr interessant und der Autor schafft es, obwohl er damit sehr viel über den Mörder preis gibt, dennoch die Spannung hoch zu halten. Mit Lincoln Rhyme verbindet mich eine ambivalente Beziehung. Ich empfinde seine arrogante und recht emotionslose Art sowohl erfrischend als auch teilweise nervtötend. Dennoch habe ich das Genie in mein Herz geschlossen. Und mir ist aufgefallen, dass er immer weicher und menschlicher wird. Zwar ist er immer noch in vielen Beziehungen ein Arschloch, jedoch lässt er mittlerweile eine gewisse Milde walten. Diese schleichende Veränderung empfinde ich als sehr passend und realitätsnah. Die Story ist von Beginn an spannend und typisch Deaver aufgebaut. Während man am Anfang gar nicht weiß, wohin die ganzen Fäden führen sollen, spinnt der Autor damit ein feines Netz aus Vermutungen, Fallen und falschen Fährten. Nicht immer bin ich auf letzteres reingefallen. Jedoch hielt der Thriller genug Überraschungsmomente und Erkenntnisse für mich bereit. Klasse! Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Deavers Erzählweise lebt von Details aus der Spurensicherung und Materialforschung, er verliert sich aber nicht in Kleinigkeiten, sondern setzt das Wissen gekonnt in Szene. Dabei hat er einen genauen Blick auf den Spannungsbogen und lässt keine Langeweile aufkommen. Toll! Fazit: Nicht nur ein talentierter Mörder, sondern auch ein talentierter Schriftsteller. Ich kann den neusten Fall wärmstens empfehlen.

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