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Rezension zu
Die Toskanamänner

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Einmischung oder Freundschaftsdienst?

Von: Monika Stutzke
19.02.2015

Markus, Thomas, Rudi und Alain sind seit über 20 Jahren die besten Freunde. Nachdem sie den Sport aufgegeben haben, treffen sie sich nunmehr jeden Mittwoch zum Schnitzelessen. Es ist ein fester Termin, der steht. Als sie sich diesen Mittwoch treffen, fehlt Alain und niemand weiß, wo er geblieben ist. Erst spät am Abend meldet er sich per SMS, dass er eine Weile weg sein wird, ohne weitere Erklärung. Die drei wissen, dass er gerade erst zu einem Klassentreffen gefahren war und dort seine Jugendliebe Claudia getroffen hatte. Die Vermutung, dass Alains Verschwinden mit Claudia zu tun hat, liegt nahe, denn die beiden haben wohl den ganzen Abend miteinander verbracht. Markus, der ein absoluter Familienmensch ist und es nicht tolerieren kann, dass Alain seine Frau Heike betrügt, ist dafür, dass sie ihm hinterher in die Toskana fahren und ihn Rede und Antwort stehen lassen und ihn wieder nach Hause bringen. Zuerst einmal müssen sie jedoch herausbekommen, wo sich Claudia in der Toskana befindet. Auf der Suche nach Informationen stoßen sie auf Claudias Halbbruder Ben, der die Runde inkl. Rudis Hund Otto komplett macht und sie sich gemeinsam auf den Weg in die Toskana machen, um Alain zu finden. Es scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein, denn die Suche gestaltet sich wie die nach der berüchtigten Nadel im Heuhaufen... Vier Männer und ein Hund machen sich auf den Weg in die Toskana. Genaues Ziel - unbekannt. Markus, Rudi und Thomas suchen ihren Freund Alain, der verschollen ist und Ben sucht seine Schwester Claudia, die er noch nie gesehen hat. Während die drei Männer schon um die 50 sind, ist Ben eher ein "Frischling", der sich mit den älteren auf die Reise macht. Er ahnt nicht, dass er auf der Reise auch mit Oldiemusik traktiert wird. Das Motiv, Alain zu finden und ihm ins Gewissen zu reden, ist grenzwertig. Gehört sich das für einen Freund, ihm ins Gewissen zu reden und zu seiner Familie zurückzuführen oder steht man als Freund zu der Entscheidung des Freundes? Die Männer sind sich an der Stelle nicht ganz einig. Es ist eine erfolglose Suche, denn alles Fragen und Recherchieren führt ins Leere. Sie haben als Anhaltspunkt nur, dass Claudia in der Nähe von Siena eine Ölmühle hat. Und doch ist es so gut wie unmöglich, sie aufzufinden. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und die Frage, wie weit geht so eine Freundschaft? Ist es schon Einmischung, wenn man sich sorgt und dem Freund nachreist oder läuft das eher unter Freundschaftsdienst? Die 4 Männer erleben unterwegs so einiges, denn nicht alles verläuft reibungslos. Ich muss zugeben, dass ich den größten Spaß mit Otto, dem Hund, hatte. Unerzogen und eigenwillig macht er, was er will, er ist der Chef. Rudi, sein Herrchen, musste nicht nur einmal zähneknirschend die Geldbörse zücken, um den Schaden auszugleichen. Aber wenn man einen Hund hat, der gern Katzen jagt und besteigt, Hasen erjagt oder auch mal einen Wildschweinschinken, darf man sich darüber nicht wundern. Die Protagonisten sind alles Männer, die im Leben stehen, sich aber die Zeit nehmen, einem Freund zu helfen. Solche Freunde wünscht man sich, die zu einem stehen und das schon seit Jahren. Als Nebeneffekt lernt der Leser ein wenig die Toskana kennen mit seiner traumhaften Landschaft und macht Bekanntschaft mit der italienischen Mentalität der Menschen. Ein Buch zum Abschalten und zum schmunzeln. Ein Buch, nicht nur für die Urlaubszeit, sondern um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

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