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Rezension zu
Das ist kein Spiel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hochspannendes Jugendbuch mit Suchtgefahr!

Von: Isabells Bücherwelt
07.12.2017

Meine Meinung: Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich zugegebenermaßen zuerst einen eher mittelmäßigen Jugendthriller erwartet. Natürlich hätte ich das Buch nicht angefragt, wenn es mich nicht dennoch interessiert hätte - und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt! Schon von der ersten Seite an war ich wie gefesselt. Der Schreibstil des Autors hat mich direkt angesprochen, besonders den Humor fand ich klasse. Die Dialoge zwischen Jamie und seiner Schwester Phoebe haben mich sehr zum Lachen gebracht. Die Charaktere waren absolut toll! Mit Jamie als Hauptfigur und Erzähler konnte ich mich sehr gut identifizieren - ich habe einen eher etwas eigenbrötlerischen Nerd erwartet, tatsächlich aber wirkte er auf mich wie ein eigentlich vollkommen „normaler" Junge mit etwas ungewöhnlichen Vorlieben. Überhaupt halte ich alle Charaktere für sehr vielschichtig und gut ausgearbeitet. Mein heimlicher Liebling blieb jedoch die ganze Zeit über Phoebe! Sie ist nicht nur zuckersüß und unglaublich lustig, nein, gegen Ende merkt man auch, dass noch einiges mehr hinter dieser charmanten Fassade steckt. Dadurch, dass Phoebes Entführung nicht direkt, sondern erst im Verlauf der Geschichte stattfindet, wird dem Leser erst einmal das gesamte Umfeld - insbesondere natürlich das von Jamie und seiner Familie - vertraut gemacht. Die Art, wie Jamies ältere Schwester Summerlee sich nach und nach immer mehr von ihrer Familie entfernt, nachdem sie mehrere Millionen Dollar im Lotto gewonnen hat, wird sehr authentisch beschrieben. Es ist geradezu erschreckend, wie sehr das Geld sie verändert - es wird deutlich, dass Geld nicht unbedingt glücklich macht - und natürlich wird eine Menge Unheil heraufbeschworen . . . Schon früh wird das, was sich wohl als eines der Kernthemen des Buchs bezeichnen lässt, eingeführt: Die sogenannte „Spieltheorie". Dabei, so erklärt Jamie, geht es darum, die nächsten Handlungsschritte seiner Gegner vorauszusagen und selbst so unvorhersehbar zu handeln wie möglich, um selbst als Unterlegener Vorteile zu sammeln. Diese Spieltheorie wird hinterher zur entscheidenden Taktik, als es darum geht, Phoebe zu retten. Dass es geradezu unmöglich sein würde, das Buch aus der Hand zu legen, wurde mir erst bewusst, als es schon zu spät war. Aus einem „nur mal kurz" Reinlesen wurden schnell fünfzig, hundert, hundertfünfzig Seiten und ich habe mir dabei die halbe Nacht um die Ohren geschlagen. Jonsberg versteht es offensichtlich, seine Leser so geschickt für sich einzunehmen, dass aus einer Seite zwangsläufig zwei werden und aus einem Kapitel fünf. Ich jedenfalls habe in jeder freien Minute weiterlesen müssen und das Buch innerhalb von weniger als 24 Stunden verschlungen. Die Geschichte ist so nervenzerreißend spannend, dass einem aber auch gar keine andere Wahl bleibt. Dadurch, dass hinter jeder Ecke Plot Twists und überraschende Wendungen lauern, wird diese Spannung konstant gehalten und von Seite zu Seite nur noch gesteigert. Was in mir eine ziemlich große Neugier geweckt hat, ist die Frage, wer sich hinter Phoebes Entführung und der Lösegeldforderung verbirgt und warum er ausgerechnet mit Jamie - und zwar nur mit Jamie - telefonisch über ihre Freilassung verhandeln will. Jedes Mal, wenn er anrief, war ich innerlich total aufgeregt, mehr über seine Identität zu erfahren. Der Entführer kam mir mehr als unheimlich vor, da er am Telefon manchmal geradezu sympathisch wirkte. Im Laufe der Zeit hatte ich immer wieder verschiedene Theorien, was den Täter angeht - letztendlich war ich von der Auflösung aber nicht allzu überrascht. Da hätte ich mir vielleicht einen etwas größeren Schockmoment gewünscht. Dennoch haben mich die Hintergrundgeschichte und -gedanken des Entführers sehr fasziniert - und als Jamie ihm dann endlich gegenübersteht, gibt es noch mal einen spannenden Endspurt, der mich mit leicht offenem Mund zurückgelassen hat. Das Ende wurde meiner Meinung nach auf eine unglaublich geniale Art eingefädelt! Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch ist eigentlich winzig klein - und zwar geht es um einen der potentiellen Verdächtigen. Ohne viel vorwegzunehmen kann ich nur sagen, dass diese Person einen durchaus vertrauten Umgang mit Jamie pflegt und sich plötzlich, nun ja, recht verdächtig verhält. Da diese Person aber letztendlich nicht der Entführer ist, hätte ich gerne noch eine Erklärung für ihr Verhalten gehabt. Ansonsten bin ich aber wirklich begeistert und kann das Buch nur weiterempfehlen! Besonders für Fans von Krimis und Thrillern ist es ein absolutes Muss! Fazit: „Das ist kein Spiel" ist eines von diesen Büchern, die dem Leser wohl oder übel schlaflose Nächte bereiten. Die Geschichte rund um Jamie und seine Schwestern ist nicht nur unglaublich fesselnd, sondern konnte mich auch unerwartet emotional berühren; auch der humorvolle Schreibstil und die faszinierenden Charaktere sind mitverantwortlich dafür, dass sich der Titel von konventioneller Jugendliteratur abhebt. Seid gewarnt: Sobald ihr das Buch erst einmal in den Händen haltet, werdet ihr es nicht mehr aus der Hand legen können!

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