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Rezension zu
The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten

Temporeich und spannend

Von: Hirilvorgul
29.11.2017

Jeder kennt wohl die berühmten drei Affen, die sich Augen, Mund und Ohren zuhalten. Bei dieser Darstellung handelt es einer gängigen Erklärung zufolge um eine Erläuterung von Konfuzius zum Wesen der Sittlichkeit bzw. Menschlichkeit „Was nicht dem Gesetz der Schönheit [= angemessenes Verhalten] entspricht, darauf schaue nicht; was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, darauf höre nicht; was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, davon rede nicht; was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, das tue nicht.“ (Quelle: Wikipedia) Und wie schon aus diesem Ausspruch hervorgeht, gibt es da noch den vierten Affen, der für „Tue nichts Böses“ steht. Diese vier Affen sind es, deren symbolische Aussagen sich der „4MK“ (der Fourth-Monkey-Killer) zum Vorbild nimmt. Hat jemand Böses getan, muss er bestraft werden, hat jemand Böses gesehen, wird ihm das Augenlicht genommen. Er ist überzeugt davon, durch sein Handeln die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Allerdings scheint er zu Beginn der Story einer höheren Gerechtigkeit zum Opfer gefallen zu sein: er kam ums Leben – ob freiwillig oder nicht, muss sich noch zeigen – und er hatte ein Tagebuch bei sich, das den Ermittlern und dem Leser einen tiefen Einblick in seine Jugend gewährt und erklärt, wie ein Mensch zum psychotischen Serienkiller werden kann. Meine Meinung: Ein Killer, der sich hehre moralische Ziele gesetzt hat: nämlich die Bösen dieser Welt zu bestrafen. Ein Ermittler, der diesen Killern seit Jahren jagt und gerade erst einen schweren Schicksalsschlag verdauen musste. Dazu ein Team einigermaßen sympathischer Ermittler, die den unter Kriminalisten weit verbreiteten Sarkasmus und schwarzen Humor aufbieten. Das ist schon mal eine gute Mischung. In kurzen Kapiteln jagt der Autor uns durch’s Geschehen, durch zwei Tage, in denen es für das jüngste Opfer des 4MK um Leben und Tod geht. Unterbrochen wird diese Hetzjagd durch Rückblenden im Tagebuch des Killers, die eine kurze, aber entscheidende Phase aus seiner Kindheit beschreiben. Aus ihnen erfahren wir, wie der Junge von damals zu dem wurde, was er heute ist. Nicht allein die kurzen Kapitel sorgen für hohes Tempo in diesem Buch, auch der Erzählstil des Autors ist alles andere als langatmig. Keine langen Erörterungen der Gefühlslagen und der Überlegungen des Ermittlerteams, keine ausufernden Zweifel und Fragen – es geht Schlag auf Schlag voran. Dennoch ist genug „Fleisch“ an den Charakteren, um sie als solche bezeichnen zu können – sie haben Macken und besondere Talente, können Sympathiepunkte sammeln oder auch nicht. Chefermittler Sam Porter erleidet gegen Ende zwar einen Anfall von Superheldentum, aber den kann man dem Autor gerade noch durchgehen lassen, weil der Ausgang der Szene dann doch wieder glaubwürdig ist. Für einen Thriller der heutigen Zeit kommt „The Fourth Monkey“ fast schon unblutig daher. Es gibt zwar durchaus Szenen, in denen Blut fließt und Opfer gequält oder verstümmelt werden, aber Barker ergeht sich auch dabei nicht in ausführlichen, detaillierten Schilderungen, was ich als durchaus wohltuend empfand. Manche Dinge stelle ich mir lieber selbst vor und kann sie mir damit für mich erträglich gestalten, ich brauche keine detailverliebte Grausamkeit. Alles in allem ein gelungener Thriller mit einem Ermittler-Team, dem ich auch durchaus bei weiteren Fällen über die Schulter schauen würde. Sehr solide 4 Sterne von mir und eine klare Leseempfehlung an Thriller-Fans. Fazit: Rasante Story mit überraschendem Ausgang. Gute, spannende Unterhaltung.

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