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Rezension zu
Der Pfad - Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend, humorvoll und auch traurig. Ein ganz wundervolles Jugendbuch!

Von: CorniHolmes
13.11.2017

Ich kannte von Rüdiger Bertram bisher nur witzige Kinderbücher wie die „Coolman und ich“-Reihe oder die „Stinktier & Co“ Bücher. Auf sein Buch „Der Pfad – Eine Geschichte über eine Flucht in die Freiheit“ war ich schon richtig gespannt gewesen, da es mein erstes Jugendbuch von ihm war, welches ein ernstes Thema behandelt. Frankreich 1941: Der zwölfjährige Rolf und sein Vater Ludwig sind auf der Flucht. Sie flüchten vor den Nazis, mit dem Ziel New York, wo Rolfs Mutter wartet. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Wie viele deutsche Flüchtlinge sitzen die beiden in Marseille fest, da sie keine Ausreisegenehmigung haben. Der einzige Weg in die Freiheit führt über die Pyrenäen nach Spanien. Ein steiler Pfad wird sie durch die Berge führen und der Hirtenjunge Manuel, der sich im Gebirge bestens auskennt, wird sie begleiten. Da Rolf seinen Hund Adi nicht zurücklassen möchte, widersetzt sich der Junge seinem Vater und schmuggelt den kleinen Terrier in seinem Rucksack mit. So treten sie also zu viert die gefährliche Reise an. Eine Reise, die Verluste einfordern, aber auch neue Freundschaften mit sich bringen wird. Mal wieder hat mich ein Buch von Rüdiger Bertram nicht enttäuscht. Ich war schon nach den ersten Seiten ganz gebannt von der Handlung. Durch den angenehm flüssigen Schreibstil und den vielen bildhaften Beschreibungen fliegt man hier regelrecht durch die Seiten und bekommt eine tolle Mischung aus Spannung, Wissen und Humor geboten. Ich habe schon so einige historische Bücher für Kinder und Jugendliche gelesen, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges spielen. Ganz besonders während meiner Schulzeit, da ich im Geschichtsprofil gewesen bin. Ich kenne mich mit dem Thema also recht gut aus, habe hier dann aber beim Lesen recht schnell festgestellt, dass ich noch so einiges Neues dazugelernt habe. Auch hat mich vieles in dem Buch sehr zum Nachdenken angeregt und mich dazu gebracht, mich wieder etwas mehr mit den Themen Flucht, Nazis und Zweiter Weltkrieg zu beschäftigen. Meine Schulzeit liegt nun noch nicht so lange zurück, aber ich musste ja nun doch feststellen, dass ich leider schon wieder so einiges aus meinem Geschichtsunterricht vergessen habe. Da das Buch stellenweise recht humorvoll und auch sehr spannend ist, merkt man es beim Lesen gar nicht so richtig, wie viel geschichtliches Wissen man hier lernt. Für Kinder ist dies wirklich perfekt, da sie hier sehr kindgerecht mit der Thematik „Zweiter Weltkrieg“ konfrontiert werden und vielleicht dadurch auch die Neugier entwickeln, sich weiter mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen. Der Autor beschreibt die gefährliche und beschwerliche Reise unserer Gefährten sehr anschaulich und abenteuerlich. Ich war immerzu am Mitfiebern und habe so gehofft, dass Rolf und sein Vater heil und gesund in New York ankommen werden. Allerdings müssen die beiden schon am Anfang ihrer Wanderung über die Pyrenäen einige Verluste in Kauf nehmen. Soldaten sind ihnen auf den Fersen und Rolf wird von seinem Vater getrennt. Zum Glück ist der Zwölfjährige dennoch nicht auf sich alleine gestellt. An seiner Seite befindet sich der Hirtenjunge Manuel und zwischen den beiden entwickelt sich sehr rasch eine wunderbare Freundschaft. Diese wird zum Teil richtig herzerwärmend beschrieben. Rolf hatte ich ja sofort fest in mein Herz geschlossen und auch Manuel ist mir im Verlaufe des Buches immer sympathischer geworden. Auch den kleine Terrier Adi, der die Jungen auf ihrem Weg über die Berge begleitet, mochte ich sehr. Er ist den beiden Jungen öfters eine große Hilfe und es zeigt sich nur mal wieder, dass man, auch wenn man recht klein ist, eine enorme Stärke besitzen kann. Auch Rolf besitzt eine große Willensstärke und einen bewundernswerten Überlebenswillen. Sehr schön finde ich, dass er, trotz der schlimmen Zeit, seinen Humor und seine Freude am Leben nicht verloren hat. „Der Pfad“ ist ein Buch über Freundschaft, Mut, Verzweiflung und Krieg, welches mir einen tollen Lesespaß geboten hat und welches ich absolut empfehlen kann. Meine einzige Kritik ist, dass es keine Karte gibt, die die Route unserer Gefährten zeigt. Die hätte ich zur Übersicht ganz nett gefunden. Dafür aber gibt es am Anfang und am Ende des Buches jeweils einen doppelseitigen Comic, den ich sehr gelungen finde, da er einen tollen Einstieg in die Geschichte liefert und diese auch perfekt wieder beendet. Fazit: Ein wunderbares und berührendes Jugendbuch, welches auch für Erwachsene absolut lesenswert ist. Die Geschichte ist spannend, humorvoll, traurig und liefert viel historisches Wissen, welches sehr gekonnt und kindgerecht in der fesselnden Story verpackt wurde. Ich bin hellauf begeistert von dem Buch und kann es sehr empfehlen! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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