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Rezension zu
Victoria & Abdul

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unaufgeregt und auf zwischenmenschlicher Ebene ganz groß

Von: Happy Booktime
11.11.2017

Im Fokus des Buches steht die amtsmüde und von der Monotonie gelangweilte Königin Victoria. Anlässlich ihres 50. Thronjubiläums reist Abdul Karim aus Indien an, um der Königin am Hofe zu dienen. Victoria, die ebenfalls Kaiserin von Indien ist sieht etwas in Karim, das sie fasziniert und so entwickelt sich entgegen aller Regeln, entgegen aller Einschränkungen, die der englische Hof mit sich bringt und entgegen all dem Missfallen eine tiefe Vertrautheit. Ich habe die Wechselwirkung der beiden Charaktere enorm genossen. Victoria, die eher griesgrämig und unnahbar erscheint blüht in Karims Gegenwart richtig auf und findet auf überraschend natürliche Art und Weise wieder mehr zu sich selber. Sie findet Besonderheiten in ihrem Alltag und fängt an von einer Amtsinhaberin zu einer wahren Herrscherin zu werden, die es schafft über den Tellerrand des Protokolls hinauszuschauen. Abdul Karim findet trotz des fremden Klimas und der strengen Regeln schnell Gefallen an der englischen Welt und vor allem an „seiner“ Königin, die ihn schnell aufsteigen lässt. Seine Meinung ist ihr sehr wichtig und er begleitet die Monarchin stets auf Reisen und ist ihr mit Rat und Tat zur Seite. Er entwickelt sich ebenso wie Victoria im Laufe der Geschichte weiter und bricht aus dem ihm vorbestimmten Weg aus. Das Buch lebt von seinen Charakteren und von dem, wie sich die beiden Protagonisten ergänzen. Ich habe hier keine künstlich herbeigeführten Spannungsmomente und Action vermisst, da die Zwischenmenschlichkeit und die indirekte Kritik an königlichen Vorgehensweisen für mich schon raumfüllend genug waren. Auch Sprachlich bewegt sich Basu auf sicheren Pfaden. Ruhig und ohne große Ausreißer wird die Geschichte erzählt. Dabei ist der Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen und passt hervorragend zum ebenfalls unaufgeregtem Buch. Fazit „Victoria und Abdul“ ist eine Geschichte, die durch ihre Charaktere und deren gegenseitige Wirkung aufeinander lebt. Hier passiert zwischenmenschlich so viel, das auch ohne herbeigeführte Spannung ein starkes, emotionales Leseerlebnis entstanden ist.

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