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Rezension zu
Die Fliederinsel

Eine wunderbare Geschichte

Von: Sonja
30.10.2017

Dieses Buch handelt hauptsächlich von der Geschichte des Ehepaares Ruth und Jacob Liebermann. Beide sind in Deutschland geborene Juden, die 1938/39 aus Berlin fliehen müssen. Da Ruths Großmutter ihr ein kleines Haus auf Fünen, einer dänischen Insel, überschrieben hat, flüchten die beiden dorthin. Zunächst läuft alles gut, denn auch Jacob, der eigentlich nicht fliehen wollte bzw. wenn dann nach Amerika, gewöhnt sich an Dänemark und fühlt sich dort immer wohler. Doch 1943 ereilt sie der nächste Schicksalsschlag und sie müssen eine folgenschwere Entscheidung treffen. Ich muss ehrlich gestehen: als ich dieses Buch im Bloggerportal des Randomhouse Verlages angefragt habe, habe ich 1. nicht damit gerechnet, dass es mir genehmigt wird und 2. das es mir so gut gefallen würde. Ich bin unglaublich froh, dass ich dieses Buch angefragt und genehmigt bekommen habe. Mein erstes Rezensionsexemplar hat meine Erwartung weit übertroffen. Tausend Dank an den blanvalet Verlag, ich habe mich riesig gefreut! Zum Cover: Auch wenn ich schon viele Rezensionen gelesen habe, in denen einige gesagt haben, sie hätten das Buch wegen des Covers gelesen, hat mich das Cover eher abgeschreckt, da es für mich nach den typischen Frauenromanen aussieht, die meistens alle in etwa gleich sind. Zum Glück ist dieses Buch etwas ganz anders und ganz besonderes. Bei diesem Buch hatte ich ein bisschen Angst, dass es genauso ist, wie die meistens Bücher und leider meine ich das nicht im positiven Sinne. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass die Handlung, welche auf dem Klappentext beschrieben ist, meist erst auf Seite 70 oder sogar noch später richtig los geht und der Teil davor eigentlich nur langweilig ist. Nicht so bei diesem Buch. Nach nicht einmal 15 Seiten begann die richtige Handlung und nahm auch direkt Fahrt auf. Es fing direkt so spannend an, dass ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte (was ich auch nicht gemacht habe). Der Spannungsbogen der Geschichte wurde vom Anfang bis zum Ende die ganze Zeit nicht nur gehalten, sondern auch immer weiter gesteigert. Keine noch so kleine Nebenhandlung in diesem Buch war so uninteressant, dass ich das Buch auch nur für 5 Minuten oder zum Essen weglegen wollte. In den wenigen Momenten, in denen ich nicht gelesen habe, war ich trotzdem so sehr im Bann der Geschichte gefangen, dass ich mich immer gefragt habe: Wie geht es gerade wohl Ruth? Was macht Jacob? Wie geht es weiter? Dazu beigetragen hat übrigens auch der unglaublich gute Schreibstil der Autorin. Ich habe gelacht, geweint, mitgefiebert, hatte Angst und war traurig. Sylvia Lott schafft es den Leser so in die Geschichte zu ziehen, dass man das Gefühl hat, Teil des Buches zu sein. Sie schreibt emotional, aber an den passenden Stellen auch schonungslos ehrlich. Was mir außerdem gut gefallen hat? Dass dieses Buch so gut recherchiert war. Man merkt, dass Sylvia Lott als freie Journalistin arbeitet. Zwar sind die Personen und auch die Handlung frei erfunden, aber sämtliche historische Fakten und Ereignisse haben sich genauso abgespielt, wie im Buch beschrieben. Dass die Haupthandlung (also die Geschichte von Ruth und Jacob) noch eine Rahmenhandlung bekommen hat, fand ich zwar angenehm zu lesen, aber gebraucht hätte die Geschichte es nicht unbedingt. Am Anfang und am Ende war es zwar sehr schön wieder in die Realität/die Jetzt-Zeit geführt zu werden, aber die Sprünge während des Buchs fand ich meistens sehr gestelzt geschrieben und diese wurden auch (vermutlich) nur eingeführt, um die Rahmenhandlung am Laufen zu halten und mehr historische Fakten einzubauen. Da diese Sprünge meist nur 3-4 Seiten lang waren, haben sie trotzdem nicht gestört und sind für mich auch kein richtiger Kritikpunkt. Alle in der Geschichte vorkommenden Charaktere sind sehr gut durchgedacht und passen sehr gut in die Geschichte. Ich habe mich mit Ruth immer wieder in Jacob verliebt, habe Ruth bewundert und mit allen Charakteren mitgelitten. Außerdem hatte ich zeitweise wirklich das Gefühl Teil der Geschichte zu sein. Am liebsten würde ich jetzt Ruth einen Brief schreiben oder sie anrufen und mit ihr plaudern, denn ich habe das Gefühl durch diese Geschichte mit ihr verbunden zu sein. Abschließend kann ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, da mir dieses Buch sehr (sehr sehr) gut gefallen hat. Nur selten schaffen es Bücher mich in ihren Bann und in die Geschichte zu ziehen und dieses Buch hat es geschafft. Ich liebe das Buch und die Gesichte! Ihr solltet es unbedingt (!!) lesen!

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