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Rezension zu
Aquila

Spannend und atemberaubend: Mein Hörbuch-Highlight des Jahres!

Von: Geschichtentänzer
25.10.2017

Für eine sehr lange Autofahrt war ich auf der Suche nach einem aktuellen Hörbuch, das die lange Fahrzeit schnell vergehen lassen würde. Nach etwas Überlegen entschied ich mich für das neue Buch von Ursula Poznanski, von der ich bisher noch nichts gelesen, aber nur Gutes gehört hatte. „Aquila“ zog mich sofort an. Das Cover, der Klappentext, das Setting im verträumten Italien…Das Hörbuch verprach spannend zu werden. Doch in welchem Ausmaß, das konnte ich nicht erwarten. Denn „Aquila“ ist atemberaubend gut und außergewöhnlich! Es ist düster, angsteinflößend und extrem spannend! Es ist unfassbar, wie Poznanski all die ausgelegten Fäden zusammenzieht und man erst nach und nach das große Ganze sieht! Für mich ist „Aquila“ ein absolutes Jahreshighlight! Hört es euch unbedingt an, denn auch Laura Maire ist die perfekte Sprecherin! Selten habe ich ein Hörbuch so wehement empfehlen müssen! Klappentext Als Nika an einem Sonntagmorgen ziemlich verkatert in den Badezimmerspiegel schaut, steht dort eine Nachricht. Wer hat sie an den Spiegel geschmiert? Und was hat sie zu bedeuten? Wo sind Nikas Hausschlüssel und ihr Handy? Wo ist Jenny, ihre Mitbewohnerin? Und warum ist ihr heute überhaupt so schlecht, sie hat doch gestern gar nicht viel getrunken? Erst durch die Morgennachrichten im Fernsehen erfährt Nika, dass heute gar nicht Sonntag ist, sondern Dienstag. Ihr fehlt die Erinnerung an zwei ganze Tage, in denen irgendetwas Schreckliches passiert sein muss. Aber was? Meinung Wie soll ich nur anfangen, ohne zu viel zu spoilern?! Glaubt mir, das ist gar nicht einfach, aber ich gebe mein Bestes! Nica macht ihr Auslansemester in Siena in Italien. Sie spricht nur sehr wenig Italienisch, aber es gibt viele deutsche Studenten und auch ihre Mitbewohnerin ist Deutsche, weshalb die Sprachbarriere nicht allzu schlimm ist. Soviel zur Ausgangslage. Das Hörbuch beginnt an genau dem Morgen, der im Klappentext beschrieben wird. Nica hat keinerlei Erinnerungen an die letzten zwei Tage, doch ihre Klamotten sind schlammverkrustet, sie hat eine große Narbe im Gesicht und im Badezimmerspiegel thront ihr die bedrohliche Botschaft „Letzte Chance“ entgegen. Wer hat das geschrieben? Wo ist ihr Handy? Und warum ist die Wohnungstür abgeschlossen und ihr eigener Schlüssel fehlt. Die Umstände sind so merkwürdig, dass schnell deutlich wird, dass es sich nicht nur um eine durchzechte Nacht handeln kann. Und dann findet Nica einen Zettel in ihrer Jeans voller kryptischer Botschaften: „Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist“, „Halte dich fern von Einhorn und Adler“, „Sic transit Gloria“, „Weihnachten voller Angst“ und viele weitere Sätze ohne Zusammenhang. Nica hat keine Ahnung, was das bedeutet und sie hat diesen Zettel noch nie gesehen. Aber: Es ist eindeutig ihre Handschrift. Schon allein dieser Einstieg ist einfach der Hammer! Sofort zog Nica mich in ihre Geschichte und ich konnte diesem Sog einfach nicht entkommen. Die Ausgangslange ist wahnsinnig spannend, denn sie wirft so viele Fragen auf! Ursula Poznanski schafft es mit Bravour, immer nur ganz langsam Geheimnisse aufzudecken. Nica erfährt nur Stück für Stück, was sich zugetragen haben muss. Und das herauszufinden ist alles andere als ein Kinderspiel. Denn wenn du in einer fremden Stadt bist, die in einem Land liegt, dessen Sprache du nicht sprichst und du weder ein Handy noch richtige Freunde hast, an die du dich wenden kannst: Was tust du dann?! All dem muss Nica sich stellen und jede einzelne Minute des Hörbuchs trieft dadurch nur so vor Spannung! Nach einer Weile gerät Nica auch noch in eine Polizeiermittlung als Hauptverdächtige. Ihr Alibi? Sie hat keines – denn sie kann sich an die letzten zweieinhalb Tage nicht erinnern. Das sieht natürlich nicht gut aus für sie und so ist sie gezwungen, auf eigene Faust herauszufinden, was sich zugetragen haben muss. Doch ihre Erkenntnisse lassen sie an sich selbst zweifeln... Auf der Suche nach Antworten ist sie anfängliche zwar allein, doch irgendwann taucht ein netter Italiener auf, der ihr hilft – Stefano. Aber kann Nica ihm trauen? Kann sie überhaupt jemandem trauen? Ich würde euch gern mehr über den Handlungsverlauf erzählen, doch es passiert einfach so viel und die Entwicklungen sind so rasant und auch krass, dass das ein riesiger Spoiler wäre. Die Handlung ist auf jeden Fall ernst zu nehmen! Es geschehen Dinge, die brutale Realität sind und die Nica in einem sehr schlechten Licht dastehen lassen. Ihr Gedächtnisverlust lässt nicht nur andere, sondern auch sie selbst zweifeln! Denn kann sie sich sicher sein, was sie getan oder auch nicht getan hat? Ursula Poznanski zeigt so geschickt die Tücken des eigenen Gedächtnisses und auch der eigenen Taten auf, dass es gruselig ist! Zu was kann ein Mensch fähig sein? Das ist eine der Schlüsselfiguren des Romans. Aber hacken wir mal den Punkt Spannung ab. Er ist grandios umgesetzt, mehr muss ich nicht sagen. Zu den Charakteren: Nica ist eine tolle Protagonistin, mit der der Hörer leiden muss! Sie ist alles andere als perfekt, ganz normal und trotzdem außergewöhnlich. Ich weiß nicht, wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte. Ich finde sie absolut authentisch und ihre Schwankungen sind toll dargestellt! Stefano hat mein Herz sehr schnell erobert und ich drückte diesem zarten Pflänzchen namens Liebesgeschichte die Daumen. Aber die Autorin konzentriert sich auf andere Dinge und mehr als ein paar Andeutungen gibt es nicht. Aber das ist vollkommen okay! Eine sehr zentrale Rolle spielt noch Nicas Mitbewohnerin Jenny. Über sie kann ich nicht viel sagen, nur eines: Wahnsinn! Im positiven und negativen Sinne! Diese Figur hat es einfach in sich. Der Comissario gefiel mir ebenfalls sehr gut, er sorgt dafür, dass diese Schnitzeljagd den richtigen Charakter hat. Und dann wäre da noch der ominöse Skorpion-Mann… Die Figurenkonstellation ist überschaubar und gerade das macht sie so gut. Denn trotz allem ist sie vielseitig und lässt nicht viele Möglichkeiten zu. Für mich gab es die Guten, die Bösen und diejenigen, denen man nicht trauen konnte. Toll! Der Schreibstil ist klasse, soweit ich das beurteilen kann. Was ich beurteilen kann ist die Sprecherin Laura Maire. Ihre Stimme passt zu 100% zu Nica und ihren Emotionen. Sie stellt die Geschichte so lebendig dar, dass ich wirklich dachte, Laura Maires Stimme würde Nica gehören. Außerdem liest sie mit so viel Gefühl und Schauder, dass mir auf meiner Autofahrt im Dunkeln manchmal wirklich mulmig wurde. Denn die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern auch düster und unheimlich. Die Sprecherin setzt die Akzente vollkommen richtig und liest wahnsinnig gut! Gänsehaut bekam ich immer, wenn Nica Erinnerungsfetzen zu fassen bekommt und Jenny in ihrer Erinnerung spricht…br…Ein großes Kompliment an Laura Maire, denn durch sie wird dieses Hörbuch so außergewöhnlich gut! Ich könnte noch Stunden so weitermachen, aber glaubt mir einfach, wenn ich sage, dass es sich so sehr lohnt „Aquila“ zu hören! Immer, wenn man denkt, dass es nicht härter kommen kann, tut es das eben doch. Und trotzdem bleibt das Geschehen in logischen, wenn auch verstörenden Bahnen. Es ist so wahsinnig spannend und geheimnisvoll! Geht mit Nica auf diese düstere Schnitzeljagd und löst die Geheimnisse der vergessenen Tage. Aber Achtung: Es kann sein, dass ihr nicht aufhören könnt zu hören! Fazit Für mich hat Ursula Poznanski mit „Aquila“ eine unglaubliche Geschichte geschaffen, die ich jedem nur empfehlen kann! Ich habe gelitten, gezittert, aufgeatmet und gestaunt. Zweieinhalb Tage war ich von dieser Geschichte abhängig, denn sie bestimmte viele meiner Gedanken. Zum Glück waren meine zweieinnhalb Tage kein Vergleich zu denen von Nica. Spannung, Geheimnisse, tolle Figuren, ein klasse Stil und eine wahnsinnig großartige Sprecherin: Ich vergebe 5 von 5 Spitzenschuhen und benenne „Aquila“ als mein Hörbuchhighlight des Jahres!

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