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Rezension zu
Verwundet bin ich und aufgehoben

Die Buch-Rezension „Verwundet bin ich und aufgehoben“ von Pierre Stutz

Von: literaturricci
24.10.2017

Durch Annehmen der eigenen Grenzen und der oft tiefsitzenden Verletzungen können sich ungeahnte innere Kraftquellen erschließen, dies zeigt Pierre Stutz in seinem Buch „Verwundet bin ich und aufgehoben“ anhand von Texten von Mystikern und seinem Umgang mit persönlichen Krisenzeiten auf. Pierre Stutz geht es darum, sich von der Angst der Ablehnung zu befreien und sich mit all seinen verschiedenen Gefühlsstimmungen anzunehmen. „Im Auf und Ab, im Hin und Her sein dürfen und vertrauen, dass sich mir ein Stück Himmel öffnet.“ Es geht darum, sich auch im Scheitern gern zu haben und sich jeden Tag so wahrzunehmen, wie man eben ist. „Mystiker/in werden heißt: sich nicht abwerten wegen der bleibenden Unruhe, sondern darin die Weisheit erkennen, unterwegs daheim zu sein.“ „Wer menschlich bleibt, bleibt unvollkommen“ Als hilfreich empfindet Stutz eine Gelassenheit zu entwickeln, die in einem größeren Ganzen verankert ist, für die es sich lohnt, das Auf und Ab der Rückschläge hinzunehmen. Pierre Stutz beschreibt seine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit seinen eigenen krisenhaften Erfahrungen und mit einem Burn-out. „Wer menschlich bleibt, bleibt unvollkommen, macht Fehler, kennt Widersprüche, Zerrissenheit, Wunden und Verletzlichkeit. Er wird ausgeglichen, wenn beide Seiten in seinem Leben sein dürfen, die starke und die schwache.“ In zehn Kapiteln, darunter von der Fülle in der Leere, von der Nähe in der Distanz und vom Glanz in der Finsternis, zeigt er Perspektiven auf, wie man mit dem Auf und Ab anders umgehen kann. Letztendlich geht es in allen Aspekten um die Annahme der eigenen Begrenztheit und Unvollkommenheit. Krisenzeiten bejahend sehen Jedes Kapitel beinhaltet inspirierende Zitate von Mystikern aus verschiedenen Jahrhunderten. Neben vielen christlichen Mystikern und Schriftstellern, wie Teresa von Avila, Hildegard von Bingen und Martin Buber, finden sich aber auch Lao Tse, Maulana Dschalaluddin Rumi und Thich Nhat Hanh. Stutz erläutert die Texte, verbindet sie mit persönlichen Erfahrungen und zeigt auf, wie man schwierige Themen bejahend sehen kann. Persönliche Meditationstexte, die Stutz während dreißigtägiger Schweigeexerzitien in der Zeit seiner größten Krise verfasste, und Platz für eigene Notizen runden jedes Kapitel ab. Alltagstaugliche Spiritualität Stutz macht sich stark für eine Mystik, die im Alltag verankert ist und dem Leben Tiefe geben kann. „Mich selbst verlieren, mich hineinwagen in die Tiefe, ins Unbekannte, heißt Momenten der Finsternis begegnen, um dann zum Licht zu gelangen.“ Mystische Texte sind oft voller Paradoxen wie das Leben selbst. Das Buch kann helfen, die Widersprüche des Lebens anzunehmen, es spendet Trost und zeigt auf, dass Mystiker mutige Menschen sind, die offen über ihre Unvollkommenheit schreiben. Hoffnungs-Buch als Lebensbegleiter Das Buch des ehemaligen katholischen Priesters und langjährigen spirituellen Begleiters im offenen Kloster Abbaye de Fontaina-André in der Schweiz endet mit einem Brief, in dem er sich zu seiner Homosexualität bekennt und aus diesem Bekenntnis heraus, seinen Rücktritt vom Priesteramt erklärt. „Verwundet bin ich und aufgehoben“ ist ein befreiendes Buch, das Trost in schwierigen Zeiten spendet und Mut macht, die Widrigkeiten des Lebens zu meistern. Es hilft, seine eigene Unvollkommenheit und die Unvollkommenheit der Welt anzunehmen. Das Hoffnungs-Buch von Pierre Stutz ist eine nie versiegende Kraftquelle der Inspiration sowie wertvoller Lebensbegleiter, den ich immer wieder zur Hand nehmen werde. Kurz&Knapp: Absolut lesenswert. Ein inspirieren Lebensratgeber für eine alltagstaugliche Spiritualität, hilfreich besonders in Krisenzeiten.

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