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Rezension zu
Die Herzlichkeit der Vernunft

Gespräch zweier Schriftsteller

Von: eulenmatz iest
23.10.2017

INHALT: Sokrates oder das Glück der Bescheidenheit, Voltaire oder die Freiheit durch Toleranz, Kleist oder das Wissen um den Menschen, Terror oder die Klugheit des Rechts, Politik oder das Lob der Langsamkeit: Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge unterhalten sich über Grundfragen des Rechts und der Gesellschaft, über Theater und Literatur, über die Gefahren der direkten Demokratie und der sozialen Medien und darüber, was den Menschen im eigentlichen Sinn menschlich macht. MEINUNG: Auf das Buch bin ich natürlich wieder gestoßen, weil der Ferdinand von Schirach wieder als Autor dabei war und ich alles von ihm lese. "Die Herzlichkeit der Vernunft" ist ein sehr persönlicher Dialog zwischen den beiden Schriftstellern Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge, von dem ich vorher aber noch nie etwas gehört habe. Man sollte vorweg wissen, dass dieses Buch nicht wie von Schirachs sonstige Texte sind. Beide unterhalten sich über Sokrates, Voltaire, Kleist, Terror und Politik. Das Buch ist damit auch genau in fünf Abschnitte unterteilt. Es ist nicht wie ein Interview aufgebaut, sondern wirklich wie ein Gespräch. Der Sprachstil ist sehr gehoben und man merkt, dass beide sehr belesen sind und viel Wissen aufweisen. Einige Sachen und Begriffe musste ich nebenbei nachschauen, um dem Gesagten folgen zu können. Der Text ist auf einem sehr hohen Niveau und ließ mich oft an den einen oder anderen Text von Philosophen aus meiner Schulzeit denken. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht immer folgen konnte. Dennoch waren wieder einige gute Gedanken dabei, die ich mir rausgeschrieben habe. Der Zusatz „sehr persönlich“ bezieht sich sicher darauf, dass Kluge auch nach von Schirachs Kindheit fragt und dieser ihm ausführlich antwortet. Ich macht auch aus der NS-Vergangenheit seines Großvaters, Baldur von Schirach, kein Geheimnis. Viele Informationen waren hier nicht neu für mich, das sie bereits in anderen Texten von von Schirach zur Sprache kamen. Von Kluge dagegen erfährt man nichts. Möglicherweise weil von Schirach im Gegenzug nicht fragt und das obwohl die Vergangenheit des in den 1930er Jahren geborenen Kluge sicher auch interessant gewesen wäre. FAZIT: Ein sehr interessanter Dialog, der sicher seine Fans findet. Für mich als Fan von von Schirach musste es natürlich gelesen, aber ich habe mich doch schwer getan den beiden immer folgen zu können. Ein gewisses Vorwissen wäre sicher von Vorteil gewesen. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

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