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Rezension zu
Sind dann mal weg

Skurriler Roadtrip mit Tiefgang

Von: Susanne Edelmann
09.10.2017

Tina wurde von ihrer Tochter gegen ihren Willen ins Seniorenheim gesteckt. Sie ist schon kurz davor, sich aus dem Fenster zu stürzen, als sie den schmucken Kapitän a.D. Ole kennenlernt und durch ihn auch seine Freunde: die fesche Hedi mit dem pinkfarbenen Rollator, den schüchternen Manni und den Lebemann Paul. Gemeinsam sind die fünf ein unschlagbares Team beim Freitagsquiz, sie unternehmen viel zusammen und werden ein untrennbares Quintett. Doch dann fällt Ole mitten im Quiz tot um. Sein letzter Wunsch war, dass seine Asche in einem ganz bestimmten norwegischen Fjord verstreut wird, doch leider hat Oles Sohn Finn andere Pläne: Er will Ole in der Urnenwand des örtlichen Friedhofs beisetzen lassen. Doch da hat er die Rechnung ohne Tina und ihre Freunde gemacht, denn die entführen kurzerhand Oles Asche und machen sich damit auf den Weg nach Norwegen. Unverhoffte Begleitung erhalten sie durch Karel, den Seniorchef des Bestattungsunternehmens, den seine Tochter Marion ebenfalls ins Heim stecken will. Gemeinsam begeben sich die fünf Senioren plus ein betagter Hund auf die abenteuerliche Reise, die sie mit Bus, Bahn und Schiff über Hamburg, Kopenhagen, Oslo und Bergen bis nach Finnfjordvær führt. Dabei kommt es nicht nur zu so manchem amüsanten Erlebnis und sogar zur einen oder anderen Liebelei, sondern auch zu Konflikten, denn bei allen fünfen bröckelt langsam die bisher mühsam aufrecht erhaltene Fassade. Jeder der Senioren hat in seinem Leben schon einiges mitgemacht, das ihn geprägt hat. So kommt es zu Zweifeln und Missverständnissen untereinander und schließlich zum großen Streit. Und plötzlich ist Paul verschwunden, dafür sind Finn und Marion den alten Herrschaften dicht auf den Fersen. Werden die es trotzdem schaffen, Oles Asche wie geplant im Meer zu verstreuen? Und können sie ihre Freundschaft retten? Mich hat diese Geschichte von Anfang an gepackt und ich habe sie in zwei Tagen durchgelesen. Sie bietet viele lustige und skurrile Momente, aber gleichzeitig auch viel Stoff zum Nachdenken, etwa wenn Tina über das Älterwerden, über diverse Gebrechen, verpasste Gelegenheiten und über ihren verstorbenen Mann, den sie lange gepflegt hat, sinniert. Die Geschichte ist vorwiegend aus Tinas Sicht erzählt, manche Kapitel sind aber auch aus Karels Perspektive geschrieben, was zusätzlich für Spannung sorgt. Ein wenig hat mich am Anfang gestört, dass die Kinder von Tina, Ole und Karel recht einseitig als hartherzig und egoistisch beschrieben werden, doch zum Glück ändert sich das im Laufe der Geschichte. Und so ganz nebenbei erfährt man einiges über Sitten und Gebräuche in den skandinavischen Ländern. Die Moral von der Geschichte: Es ist nie zu spät, um sein Leben zu ändern, etwas Neues anzufangen und seinem Leben neuen Schwung zu geben – so lange man gute Freunde hat, die einen dabei unterstützen und ermutigen.

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