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Rezension zu
Redemption Road - Straße der Vergeltung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wow

Von: Michael Lehmann-Pape
01.10.2017

„So viel Liebe. So viel Herzweh!“. Und so viel Schmerz und Zerstörung in den Personen. Gute, zerstörte Menschen. Böse zerstörende Menschen. Schwache Menschen. Schützende Menschen und gerade dadurch angreifbar über jene, die sie schützen wollen. Und alles zusammen in einer Melange von Hitze, Härte, Gewalt, Suche, Verlust, Serienmord, dass es fast die Seiten des Buches sprengt. „Lach mich nicht aus!“. „Sie lachte nur noch mehr“. Und dass am Rande zwischen Tod und Leben. Lachen, dass sie noch ins ich fühlen wird, „einen Moment lang hell und strahlend, dann matt und sterbend wie sie selbst“. Ein Mann, ehemaliger Polizist, im Gefängnis. Verurteilt als Mörder an einer Frau. Auf einem Altar. In einer Kirche. Der ein Geheimnis kennt. Das andere dort um jeden Preis erfahren wollen. Um wirklich jeden Preis. Eine Frau, Polizistin. Hart und weich, erfahren und doch kaum in der Lage, gegen den Gang der Ereignisse, der auch sie immer tiefer zur Gejagten machen wird, etwas zu tun. Zwei Jugendliche, Kinder fast noch. Der eine gebrochen vom einem Tod vor langer Zeit. Die andere fast in Splittern nurmehr innerlich vorhanden durch ein Ereignis in der Gegenwart. Und alles dreht sich um Klärung. Der gesamte Polizeiapparat hat sich festgelegt, wer schuld ist und wie diese Klärung auszusehen hat. Und das gilt nicht nur für die Polizisten „da draußen“. Immer enger ziehen sich Schlingen um Hälse und immer weniger wird klar, wem man vertrauen kann und wem nicht. Denn am Ende hängt alles und jeder mit allem und jedem zusammen. Ein Ende, das böse wird. Hart und böse. Richtig hart und böse. In einem Finale, das wie dieser Silo mitten auf dem Land, in der Hitze, Meilen entfernt von jedem menschlichen Leben, solitär aufragt. Jeder auf sich gestellt sein wird. Nachdem Hart den Leser mehrfach im Thriller nach allen Regeln der Kunst in kalte Bäder der Ernüchterung, in brutale Situationen und, vor allem, in überraschende Wendungen des Falles mit den vielen kleinen Fällen am Rande wie in einen Sog gezogen hat, der es fast unmöglich macht, das Buch nicht in einem Durchgang zu lesen. Weder Kinder noch hilflose Frauen, weder Glaube und Kirche noch ehrbar scheinende Polizisten, weder fast 90jähige Männer noch harte Aufseher im Gefängnis entpuppen sich als die, die sie scheinen und werden nicht verschont von Gefahr, Bedrohung, Blut, Verletzung und äußerem wie innerem Schmerz. Wobei die Möglichkeiten, davonzukommen, bei aller Tapferkeit, dahinglühen wie Papier im Feuer. Ein überragender Thriller.

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