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Rezension zu
Angst sollt ihr haben

Fremdenhass - Brandaktuelles Thema - super umgesetzt

Von: Melanie Enns aus Leopoldshöhe
26.09.2017

"Angst sollt ihr haben" wird aus Tätersicht geschildert und es beängstigt sehr, da es absolut authentisch geschrieben wurde. Felix der Protagonist fühlt sehr viel Hass in sich. Hass auf die Politik, Hass auf Fremde und ich vermute, ein klein wenig auch auf sich selbst. So wie er dargestellt wird, bekommt er sein eigenes Leben kaum auf die Kette und hat daher einfach zuviel Freizeit. Freizeit, die er dazu nutzt seinen Fremdenhass zu schüren. Er ist definitiv ab Beginn absolut unsympathisch. Man verbindet ihn gleich mit einigen Menschen denen man am besten aus dem Weg gehen sollte. "Angst sollt ihr haben" steckt voller Gewaltmomente und auch wenn es sehr passend geschrieben ist, weiß ich nicht, ob es eine junge Leserschar ab 14 Jahren nicht überfordern wird. Das Cover macht schon sehr deutlich, dass es in Felix Welt nicht gewaltfrei bleibt. Die geballten Fäuste zeigen Gewalt durch und durch. Ebenso ist die Story angefüllt mit Wut und Hass gegen Fremde. Fremde die unser Land bewohnen und in den Fokus der rechten Szene rücken. "Mein Kampf" ist Felix Bettlektüre und beängstigt mich sehr, da der Einfluss des Führers auch heute noch aktuell in vielen Köpfen ist. Der Autor hat sich grandios mit dem Thema "Fremdenhass / Rassismus" auseinandergesetzt. Man merkt dies an vielen kleinen Details und deshalb wirkt "Angst sollt ihr haben" auf mich als Leserin tatsächlich beängstigend. Ich fühlte mich an vielen Stellen sehr unwohl. Die Düsternis und den Hass in Felix war auf vielen Seiten spürbar und ich hätte ihn gerne geschüttelt und zur Vernunft gebracht. Nicht nur durch den neuen Freund der Mutter beginnt sich Felix mit der rechten Szene auseinanderzusetzen, Nein, er ist auch schon vorher sehr sensibilisiert durch seine Wut. Wenn ich ihn mir so betrachte, wie er nicht sesshaft ist, keinerlei wirklichen Arbeit nachgeht und seine Sexpartnerin mit einigen anderen teilt, verstehe ich seine Unzufriedenheit ein klein wenig. Nicht verstehen kann ich, wie seine Mutter die Augen verschließt und warum Felix Raum bekommt seine Wut und seinen Hass immer mehr zu schüren und auf die Fremden zu übertragen. Im Buch werden sie als Kaffer betitelt und dies ist mir ein zu unangenehmes Wort, um es dauerhaft zu verwenden. Zur Story passt es definitiv. Um noch einmal auf Felix zurückzukommen, dem das Gefühl gegeben ist sich auf seinen Hass zu konzentrieren und immer mehr in die rechte Szene einzutauchen. Mir erscheint sein Leben als unstabil und daher muss er sich Dinge suchen, die ihn von seiner eigenen Unfähigkeit ablenken. Im Gesamtpaket ist "Angst sollt ihr haben" sehr gelungen, auch wenn ich die Altersangabe für junge Leser als zu niedrig angesetzt finde. Der Roman trieft nur so vor Hass und Gewalt, dass es mich selbst als Erwachsene überfordert fühlte. ★★★★★

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